380-KV-Hochspannungsleitung in Halle

(v.l.) Wolfgang Bölling (SPD-Fraktionsvorsitzender, Mitglied im Regionalrat; Klaus Brandner, MdB; Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann; Jürgen Keil, Stadt Halle.

(v.l.) Wolfgang Bölling (SPD-Fraktionsvorsitzender, Mitglied im Regionalrat; Klaus Brandner, MdB; Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann; Jürgen Keil, Stadt Halle.

Halle. Bei einem gemeinsamen Treffen zwischen Vertretern des Netzbetreibers Amprion GmbH mit Sitz in Dortmund, der Stadt Halle/Westfalen und Mitgliedern einer Bürgerinitiative wurde am Dienstag eine Einigkeit in Sachen „Trassenverlauf 380kv-Leitung“ im Bereich der Siedlung „Am Forst“ erzielt. Die Zusammenkunft im Rathaus der Stadt Halle hatte der Bundestagsabgeordnete Klaus Brandner initiiert, um Bürger, Verwaltung und Betreiber zum Dialog an einen Tisch zu bitten. 56 Anlieger der Siedlungsstraßen Am Forst, Kampstraße, Langer Brink und Schlammpatt, vertreten durch Hans-Werner Knehans und Sabine Suchomel, hatten im Vorfeld ihr Missfallen darüber geäußert, dass die neuen Freileitungen über die Dächer ihrer Häuser führen sollten. Wegen des Ausstiegs aus der Atomkraft plant die Firma Amprion den Ausbau der Überlandleitungen, um mehr Nordsee-Windstrom von der Küste bis in den Süden Deutschlands transportieren zu können. Dabei ist man bei Amprion natürlich daran interessiert, auf der vorhandenen Trasse zu bleiben, um eventuelle neue Betroffenheiten zu verhindern und zusätzliche aufwendige und teure Grundstücksverhandlungen führen zu müssen. Die Bewohner der Siedlung „Am Forst“ sehen sich aber durch die Überspannung einer erheblich höheren Elektrosmog-Belastung ausgesetzt. Dazu kämen die Feinstaubbelastungen durch die neue Autobahn, so Hans-Werner Knehans. Deshalb kam die dringliche Bitte auf, die Trasse in dem Bereich an die A33 zu verschwenken.

Diesem Wunsch kam man bei Amprion nun nach. Daniel Heitbaum, Technischer Projektleiter bei Amprion stellte zusammen mit Oliver Cronau, Leiter Genehmigungen/Umweltschutz Leitungen der Firma Amprion und Jörg Finke-Staubach (Projektleiter) die Teilabschnittveränderung vor.

Schließlich sei man daran interessiert, für möglichst alle Betroffenen verträgliche Alternativen und einen gemeinsamen Konsens zu finden, unterstrich Oliver Cronau. Im Detail wurde eine Veränderung des bisherigen Verlaufes der Trassenführung zwischen den Mast 42 und 46 vorgenommen. Dem Wunsch der Bewohner folgend, wurde die Trasse verstärkt in Richtung A33 verlagert, so dass bis auf zwei, die Häuser des Siedlungsgebietes damit nicht mehr überspannt sind. Wir stimmen diesem Amprion-Vorschlag so zu, wünschen aber noch eine Optimierung der beiden Häuser am Forst, so Hans-Werner Knehans. Daniel Heitbaum, Technischer Projektleiter, erklärte sich bereit, einen detailgenaueren Plan mit der Optimierung zu erstellen und ihn Hans-Werner Knehans für die Gespräche mit den Bewohnern der Siedlung zur Verfügung zu stellen.

Bild zeigt die bestehende 220 kV Hochspannungsleitung in Halle/Künsebeck. Foto: Altkreis-Halle.Net

Bestandsaufnahme: 220 kV Hochspannungsleitung durch Halle/Künsebeck. Foto: Altkreis-Halle.Net

Diese von beiden Seiten vorstellbare Alternative ist die beste Lösung unter Maßgabe der gegebenen Vorstellungen und Möglichkeiten . Die Haller Bürger haben Verständnis für den Netzausbau, doch sie wünschen sich eben auch Optimierungen, um gut mit dem Ausbau leben zu können“, erklärte Klaus Brandner, der in der Vergangenheit immer wieder höchst engagiert zwischen Netzbetreiber, Verwaltung, Politik und Bürgern vermittelt hat.

Eine stabile und ausreichende Energieversorgung sei für das Leben und die Wirtschaft eine wichtige Basis, machte der Abgeordnete die Notwendigkeit des Netzausbaus deutlich. Klaus Brandner freute sich, dass Interessen beider Seiten gewahrt wurden. Wenn Wünsche der Bürger zu entsprechenden Veränderungen führen, braucht es viele Beteiligte, die unter den ökologischen, umweltpolitischen, eigentumsrechtlichen aber auch finanziellen Gesichtspunkten mitziehen müssen. Ich bewerte dieses Zusammenkommen heute als sehr positives Fazit, so Klaus Brandner.

Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann erklärte, dass man daran interessiert sei, durch Trassenoptimierungen, die besten Ergebnisse für die Haller Bevölkerung und zugleich bei den Amprion- Vertretern Einsicht über die Ängste der betroffenen Bürger zu erzielen.

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