Boris Becker zu Gast bei den 20. GERRY WEBER OPEN – „Das ist ein Schauplatz, der internationales Ansehen genießt“

Deutschlands erfolgreichster Tennisspieler aller Zeiten zu Gast bei den GERRY WEBER OPEN: Boris Becker, Markenbotschafter von Mercedes-Benz, wird bei seiner Ankunft von Turnierdirektor Ralf Weber begrüßt. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

Deutschlands erfolgreichster Tennisspieler aller Zeiten zu Gast bei den GERRY WEBER OPEN: Boris Becker, Markenbotschafter von Mercedes-Benz, wird bei seiner Ankunft von Turnierdirektor Ralf Weber begrüßt. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Er besuchte die 20. GERRY WEBER OPEN als Markenbotschafter von Mercedes-Benz: Superstar Boris Becker (45), Deutschlands erfolgreichster Tennisspieler aller Zeiten. Der sechsmalige Grand Slam-Champion (Wimbledonsieger 1985, 1986 und 1989), selbst TV-Experte für die BBC und Sky bei Grand Slam-Turnieren in Wimbledon und New York, stand den Journalisten und dem Mediendienst der GERRY WEBER OPEN ausführlich Rede und Antwort. Nachfolgend Auszüge zu den wichtigsten Themen.

Boris Becker über 20 Jahre GERRY WEBER OPEN und den Standort HalleWestfalen: „Die Leute haben sich damals, Anfang der 90er Jahre, ja gefragt: Warum stellen die Webers mitten in Deutschland ein Stadion hin und veranstalten ein Rasenturnier. Wenn man heute hierher kommt, kennt man die Antwort. Das ist ein Schauplatz, der internationales Ansehen genießt. Wo Federer und Nadal spielen. Wichtig für dieses Turnier war auch, dass man damals den Termin wechselte und nicht mehr direkt vor Wimbledon spielte. Den Ratschlag hatte ich Gerhard Weber auch gegeben.

Boris Becker über Dominanz der führenden Spieler in der Weltrangliste: „Es ist wichtig, eine klare Hierarchie zu haben. Die Leute müssen die Topprofis kennen, sich mit ihnen identifizieren können. Dieser Wiedererkennungseffekt sorgt auch für den Boom, den wir international im Tennis haben. Es ist natürlich unglaublich, dass alle Grand Slam-Titel von Djokovic, Federer oder Nadal gewonnen werden. Spieler wie Tsonga, Berdych oder Murray klopfen zwar an die Tür, aber sie treten nicht ein. Wäre ich die Nummer 5 oder die Nummer 7 der Welt, wäre ich gerade schwer gefrustet.“

Boris Becker über die schwierige Umstellung von Sand- auf Rasentennis: „Das ist der schwierigste Moment in der ganzen Saison. Sicher besonders für jemanden wie Nadal, der sich so auf die Wochen der Sandplatzserie konzentriert.“

Boris Becker über das deutsche Spitzentennis: „Da ist es ganz klar so, dass die Frauen den Herren den Rang ablaufen. Toll, dass wir so viele Frauen unter den Top 30, Top 40 haben – und mit Angelique Kerber sogar eine Spielerin unter den Top Ten. Die Herren sind besser als ihr Ruf in der Öffentlichkeit, das muss man aber auch sagen. Ich wünschte mir eben nur, dass mal ein Kohlschreiber auch bei einem Grand Slam-Wettbewerb einen wie Nadal schlägt. Das brauchen wir hier, um Aufmerksamkeit für das Herrentennis zu schaffen.“

Boris Becker über Tennis im deutschen Fernsehen: „Es ist einfach schade, dass bei uns viele wichtige Turniere nicht übertragen werden. Eben auch nicht von jenen Sendern, die der Zuschauer dann doch am ehesten einschalten würde. Die Gerry Weber Open sind ja zum Beispiel als einziges Turnier in Deutschland übriggeblieben, das noch eine Kooperation mit einem öffentlich-rechtlichen Sender hat. Wir brauchen, ganz einfach gesagt, mehr Tennis im Fernsehen.“

Boris Becker über das neueste Comeback von Tommy Haas: „Das freut mich sehr. Er hat schon so viele Verletzungen überstehen müssen, sich immer wieder ran gekämpft – und spielt doch wieder großartiges Tennis. Es macht immer Spaß, ihm zuzuschauen, er hat dieses attraktive, dynamische, packende Spiel. Und es ist auch schön, dass er nicht mit einer Verletzung aufhören muss. Das wäre die Höchststrafe für ihn gewesen.“

Boris Becker über seine Beraterrolle beim DTB: „Es ist gut, dass das neue Präsidium wieder das Gespräch mit den deutschen Spitzenspielern aufnimmt. Das gilt logischer Weise auch für Michael Stich. Charly Steeb und Patrik Kühnen sind ja sowieso in Verbandsfunktionen. Mit Präsident Karl-Georg Altenburg hatte ich bereits ein sehr angenehmes Gespräch, der Austausch wird auch weitergehen. Ich habe im Übrigen keine Rolle als Berater, sondern einen Namen.“

Boris Becker über die deutsche Fußball-Nationalmannschaft und die EM 2012: „Das Match gegen die Niederlande war ein Schlüsselspiel. Jetzt bin ich beruhigter über unsere Mannschaft. Sie gehört neben Spanien jetzt ganz eindeutig zu den Favoriten. Gomez hat eine regelrechte Explosion bei der EM erlebt.

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