Wandel der Branche fast 45 Jahre lang mit gestaltet

Mit den allerherzlichsten Grüßen und einem großen Spalier verab-schiedeten gestern die Kollegen von der Haller TWO Heinz Hermann Remmerbach in den Ruhestand.

Mit den allerherzlichsten Grüßen und einem großen Spalier verab-schiedeten gestern die Kollegen von der Haller TWO Heinz Hermann Remmerbach in den Ruhestand.

HalleWestfalen. Mit Blaulicht von Zuhause abge-holt und dann im großen Kollegen- und Freundeskreis verab-schiedet wurde gestern Heinz Hermann Remmerbach (61), Netz-controller bei der Haller Energieversorgerin Technische Werke Osning GmbH. Der erfahrene Kaufmann verabschiedete sich nach fast 45 Berufsjahren in den Ruhestand.

Wie sehr sich die Arbeit in öffentlichen Unternehmen im letzten halben Jahrhundert verändert hat, beschreibt Remmerbachs Lebenslauf: Der Ur-Haller absolvierte von 1966 bis 1969 eine Lehre bei den Stadtwer-ken Bielefeld. „Industriekaufmann mit Fachrichtung Versorgungswirt-schaft“ heißt der Beruf heute. Sein erster Job war in der Finanzwirt-schaft, er berechnete Mieten und Pachten, später auch Gebühren. 1985 wechselte Remmerbach in den Bereich Verkehrswirtschaft, hatte dort die Tarife von Bussen und Straßenbahnen zu kalkulieren. 1990 wurde er Gruppenleiter Verkehrsmarketing, machte die Verkehrsmittelwerbung erfolgreich und führte ein Anruf-Sammel-Taxi-System ein. Zuletzt ge-hörte auch die Organisation der Stadtbahneröffnung zu seinem Job.

Sein 25-jähriges Dienstjubiläum feierte Remmerbach noch in Bielefeld, zum 1. März 1992 wechselte er nach Halle. Bei den Stadtwerken be-gann er als Stellvertreter des kaufmännischen Leiters die Verwaltung, erstellte Vergleichsrechnungen und Wirtschaftlichkeitsanalysen und steuerte das Vertragswesen. 1995 wechselte er auf die Stabsstelle Controlling, bearbeitete den Energieeinkauf und Sonderverträge. Als 1998 die Marktöffnung im Geschäftsbereich Strom kam, war Remmer-bach Leiter des Teams Markt & Kunde. Die Energiebeschaffung, die Preisgestaltung und der Kundenservice lagen damals in diesem Be-reich. Seit 2005 baut der erfahrene Kaufmann das neue Netzcontrolling in der TWO-Betriebswirtschaft auf. Hier gilt es, hoch komplexe Berech-nungen anzustellen, wie sie wohl nur die komplizierten Regulierungs-verfahren unterworfene Energiewirtschaft kennt.

Neben seinen beruflichen Aufgaben hat sich Remmerbach stets in der Gesellschaft engagiert. Seit 1966 ist er Gewerkschaftsmitglied, war de-reinst Jugendvertreter der Stadtwerke Bielefeld. Seit 1969 gehört Rem-merbach der SPD an. Von 1979 bis 1989 war er Mitglied im Haller Stadtrat, führte in dieser Zeit auch den Werksausschuss, das damalige politische Kontrollgremium der Stadtwerke Halle. In diese Zeit fielen Netzkäufe, die Übergabe des Lindenbads in die Obhut der Stadtwerke ebenso wie die erste Sanierung und der Neubau des Freibads. Nach seinem beruflichen Wechsel nach Halle zog sich der 61-jährige aus dem Stadtrat zurück, blieb dem Hobby Politik aber treu. Seit zehn Jah-ren ist Remmerbach stellvertretender Vorsitzender des SPD-Ortsvereins und Vize-Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Künsebeck, wo er sich künftig stärker einbringen will.

Remmerbachs Fazit nach 45 Jahren in der Versorgungswirtschaft: „Als ich Lehrling war, gehörten die Stadtwerke zur Obrigkeit, heute sind wir ein in hohem Maße kundenorientierter Dienstleister. Zwar eingeklemmt zwischen Regulierung und Wettbewerb, aber sicherlich im Detail besser ausgebildet, motivierter und leistungsfähiger als je zuvor“, lobte er die Kollegen, die die von ihm aufgebaute Arbeit fortführen werden.

TWO-Chef Detlef Wemhöner hielt gestern die Laudatio: Remmerbach: sei nicht nur in seiner Freundlichkeit ein Vorbild für alle. Er sei zudem ostwestfälisch-beständig und hoch verlässlich. Wemhöner dankte Remmerbach für seinen Einsatz in der Vielzahl unterschiedlicher Auf-gaben. Den Anwesenden gab er Trost mit auf den Weg: „Ich gehe da-von aus, dass Heinz Hermann künftig nicht unter Langeweile leidet.“ Denn Remmerbach sei auch in dieser Hinsicht Vorbild für heutige und künftige TWO-Kollegen, die sich nicht nur im Tagesgeschäft, sondern auch außerhalb ihrer Arbeitszeit für die Menschen vor Ort engagieren.

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