Vodafone ermöglicht dem Löschzug Steinhagen Internetverbindung auch im Einsatz vor Ort

Einsatzbereit: Dirk Gaßdorf (IT-Techniker der Gemeinde), Andreas Kramme (stellvertretender Wehrführer), Bürgermeister Klaus Besser, Andreas Christiansen (Vodafone) und Ordnungsamtsleiterin Ellen Stephan (von links) zeigen den weißen Router in der Fahrzeughalle. Foto: J. Wohlgemuth

Einsatzbereit: Dirk Gaßdorf (IT-Techniker der Gemeinde), Andreas Kramme (stellvertretender Wehrführer), Bürgermeister Klaus Besser, Andreas Christiansen (Vodafone) und Ordnungsamtsleiterin Ellen Stephan (von links) zeigen den weißen Router in der Fahrzeughalle. Foto: J. Wohlgemuth

Steinhagen (mut). Die Feuerwehr in Steinhagen hat in ihren Autos jetzt Internet. Und das sogar in den entlegensten Ecken der Gemeinde. Nach einer viermonatigen Testphase stellte Andreas Kramme, stellvertretender Wehrführer, die neue Technik gestern vor.

Möglich wird sie mit Unterstützung der Firma Vodafone. Die stellt einen WLAN-Router zur Verfügung, der fest im Einsatzleitwagen des Löschzuges Steinhagen installiert wird. Mithilfe der neuen LTE-Technik können dort eine Internetverbindung und ein Netzwerk hergestellt werden. So können auch andere Fahrzeuge mit Internet versorgt werden.

Wie Andreas Kramme erläutert, hat diese neue Möglichkeit viele Vorteile. Es gebe immer häufiger Punkte, an denen die Einsatzkräfte im Ernstfall schnell und verlässlich Internetzugriff benötigen: Etwa, um sich aktuelle Luftbilder des Einsatzortes anzeigen zu lassen. „Dann können wir sehen, ob sich in der Nähe des Brandherdes vielleicht ein Teich befindet, aus dem wir Löschwasser herbeischaffen können“, so Kramme. „Und wie weit dieser entfernt liegt.“ Die aktuellsten Karten findet man zum Beispiel bei Google Maps oder bei TIMonline.

Auch greift die Feuerwehr bei Verkehrsunfällen immer häufiger auf sogenannte Rettungskarten der Automobilhersteller zurück. Diese Rettungsleitfäden zeigen eine Art Bauplan jedes Pkws, auf dem man erkennen kann, wo man zum Beispiel am besten die Rettungsschere ansetzt, um ein Auto aufzuschneiden. „Allein die Karten von Volkswagen sind 45 MB groß“, sagt Kramme. Auch hier gilt: Die aktuellsten Karten aller Modelle gibt es online.

Weiterer Einsatzpunkt: Informationen über Gefahrgüter. „Wir haben Bücher in unserem Einsatzleitwagen“, sagt Brandinspektor Kramme.“ Aber die können auch nicht immer aktuell bleiben.

Schon seit zwei Jahren brüten Feuerwehr und das Ordnungsamt der Gemeinde über einer Möglichkeit des mobilen Internets im Einsatz. Um einerseits die genannten Informationen vor Ort abrufen zu können und um andererseits eine direkte Verbindung zur Leitstelle zu haben.

In den Übungszeiten hatte die Wehrführung in den vergangenen Monaten immer wieder das Einsatzleitfahrzeug losgeschickt, um die Internetverbindung speziell in den Außenbereichen zu testen. Am Hang des Teutoburger Waldes konnten die Kameraden die genannten Karten ebenso schnell herunterladen wie etwa auf dem Ströhen oder in Vennort. Vodafone stellt das Gerät zunächst kostenlos zur Verfügung und kassiert keine Verbindungsgebühren, bis das Pilotprojekt erfolgreich angelaufen ist.

Hintergrund LTE auch im Außenbereich
Verwendet wird ein handelsüblicher Router, wie ihn viele Bürger auch zu Hause haben. Da der ELW des Löschzuges Steinhagen ein eigenes Stromaggregat an Bord hat, ist der Betrieb der Anlage kein Problem. Ein Computer und Telefon befinden sich ohnehin schon im Heck des Wagens. Mittels der neuen LTE-Technik (Long Term Evolution) von Vodafone können auch in Brockhagen Downloadgeschwindigkeiten von mehr als 1 MBit/s erreicht werden. Selbst an den Rändern der Gemeinde seien laut Andreas Christiansen von Vodafone in Gütersloh Datenübertragungsraten von zirka 25 000 kbit/s und mehr möglich sind. Der Router kann zudem ein Netzwerk aufbauen, in das sich beispielsweise die Atemschutzüberwachung des Löschzuges Brockhagen einwählen kann, wenn sie sich ebenfalls vor Ort befindet.

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