Klemens Keller zur Vermarktung des interkommunalen Gewerbegebietes

Optimistisch: Kämmerin Elke Hartmann und Bürgermeister Klemens Keller sind davon überzeugt, dass die Gewerbeflächen in Borgholzhausen-Bahnhof im laufenden und im nächsten Jahr vermarktet werden können. Anschließend rückt ein dritter Bauabschnitt in das Blickfeld. Foto: d. h. serowy

Optimistisch: Kämmerin Elke Hartmann und Bürgermeister Klemens Keller sind davon überzeugt, dass die Gewerbeflächen in Borgholzhausen-Bahnhof im laufenden und im nächsten Jahr vermarktet werden können. Anschließend rückt ein dritter Bauabschnitt in das Blickfeld. Foto: d. h. serowy

Von Detlef Hans Serowy – Borgholzhausen. „Da wollen wir mal nicht neidisch sein“, sagt Klemens Keller mit Blick auf den »Ravenna Park« in Halle. Kürzlich war bekannt geworden, dass Gerry Weber dort ein Logistikzentrum mit 5800 Quadratmeter großem Fabrikverkauf einrichten und deshalb 15 der 45 Hektar des interkommunalen Gewerbegebietes kaufen will. Daraufhin waren öffentlich Fragen nach dem Abverkauf der Flächen im interkommunalen Gewerbegebiet in Borgholzhausen-Bahnhof laut geworden.

„Wir sind mit zahlreichen Firmen im Gespräch und haben keine Eile“, verweist der Borgholzhausener Bürgermeister auf eine lange Liste, die er aus Gründen der Vertraulichkeit nur von Weitem zeigt. Er gönnt den Hallern ihren Erfolg und findet es sehr nachvollziehbar, dass sich Gerry Weber in der Lindenstadt entwickeln will. „Herr Weber ist ein Haller und hat sich immer wieder klar zu seiner Herkunft bekannt“, so Keller.

Borgholzhausen und Versmold haben aus Sicht des Verwaltungschefs „Gewerbeflächen in Toplage“ anzubieten. „Alle Standortfaktoren sprechen für uns“, betont Klemens Keller und verweist auf die angrenzende Autobahn 33, die Bundesstraßen 476 und 68, den Nahverkehrszug Haller Willem („immer wichtiger für Arbeitnehmer“) sowie die relative Nähe zu den Autobahnen 2 und 30 und den Flughäfen Münster und Paderborn.

Zwar sei keine Branche grundsätzlich ausgeschlossen, dem Zweckverband der beiden Städte gehe es bei der Ansiedlung von Unternehmen aber um Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit, betont der Bürgermeister. Heimische Betriebe hätten überdies – bei ansonsten gleichen Voraussetzungen – Vorrang. „Die Zahl der Arbeitsplätze muss in einem vernünftigen Verhältnis zur verbrauchten Fläche stehen.“ Wichtig sei auch die Qualität der Arbeitsplätze.

Dass Versmold und Borgholzhausen als „ideale Partner“ auf dem richtigen Weg sind, wird aus Sicht von Klemens Keller amersten Bauabschnitt deutlich. „Die Zahl der Arbeitsplätze in Borgholzhausen hat um 500 zugenommen“, rechnet er vor. Rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt Kraftverkehr Nagel dort. „400 Arbeitsplätze sind bei der Firma neu entstanden“, weiß der Bürgermeister.

Vermarktung 2013 oder 2014 abschließen
Natürlich wirke sich eine solche Ansiedlung sehr positiv auf das Gewerbesteuereinkommen aus. „Wir haben die Landesförderung von 380 000 Euro für den ersten Bauabschnitt zurückgezahlt, weil das Gewerbegebiet rentierlich ist“, sagt Keller und geht aus Gründen des Steuergeheimnisses bei den Einnahmen nicht ins Detail. Kosten und Erträge werden zwischen Versmold und Borgholzhausen hälftig aufgeteilt.

Das gilt auch für die sechs Millionen Euro, die der zweite Bauabschnitt des Gewerbegebiets bislang gekostet hat. „Alle Rechtsfragen rund um den zweiten Bauabschnitt sind geklärt, rund 25 Hektar können vermarktet werden.“ Ein Teil davon befindet sich allerdings in privater Hand. „Der Eigentümer will seine Flächen einstweilen noch landwirtschaftlich nutzen“, erläutert Klemens Keller.

Auf einen Zeitplan für den Abverkauf will er sich nicht festlegen lassen. „Es wäre schön, wenn wir in 2013 und 2014 die Vermarktung abschließen könnten.“ Viele Faktoren spielen aus Sicht des Verwaltungschefs dabei eine Rolle. Breche beispielsweise die Konjunktur in Deutschland aus irgendwelchen Gründen ein, dann könne sich die Vermarktung verzögern.

Für die Zukunft sieht Keller die Kommunen Versmold und Borgholzhausen gut aufgestellt. „Wir wollen über einen dritten Bauabschnitt dann nachdenken, wenn der zweite Bauabschnitt zu 60 Prozent vermarktet ist“, kündigt er an. Gewerbeflächen ohne irgendwelche Einschränkungen seien rar gesät und würden künftig in Deutschland immer seltener. „Unsere Flächen werden mit der Zeit immer wertvoller“, steht deshalb für Klemens Keller fest.

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