Konzept für eine wirtschaftlich tragfähige Zukunft des Gebäudes – wenn es billig zu haben ist

Bahnhof mit Haller Willem: Seit mehr als einem Jahr können Passagiere des Nahverkehrszuges höchstens auf dem Bahnsteig warten. Eine Investorengruppe hat jetzt ein Konzept entwickelt, um diesen Zustand zu verändern. Um es zu verwirklichen, müsste die Kreissparkasse aber auf viel Geld aus ihrern Forderungen verzichten. Foto: A. Großpietsch

Bahnhof mit Haller Willem: Seit mehr als einem Jahr können Passagiere des Nahverkehrszuges höchstens auf dem Bahnsteig warten. Eine Investorengruppe hat jetzt ein Konzept entwickelt, um diesen Zustand zu verändern. Um es zu verwirklichen, müsste die Kreissparkasse aber auf viel Geld aus ihrern Forderungen verzichten. Foto: A. Großpietsch

Borgholzhausen (AG/HK). Seit mehr als einem Jahr steht das Bahnhofsgebäude in Borgholzhausen jetzt größtenteils ungenutzt herum – ein Zustand, der auch der Initiative Haller Willem (IHW) Sorge bereitet. Beim jüngsten Treffen der Gruppe am Donnerstagabend stand die Zukunft des Gebäudes auch im Mittelpunkt. Immerhin gibt es aktuell einen Hoffnungsschimmer in Form eines neuen Nutzungskonzepts.

Allerdings gibt es noch viele »Wenn« und »Aber«, die den Plänen einer Gruppe von Investoren entgegenstehen. Dieter Milenz berichtete über das Konzept dieser Gruppe. Sie will das Gebäude für 80 000 Euro erwerben, es mit einem mindestens gleich hohen Betrag sanieren und für eine Folgenutzung herrichten. Dabei solle die Ausbildung benachteiligter Jugendlicher in Verbindung mit einem gastronomisch-kulturellen Angebot im Vordergrund stehen.

Doch um das zu verwirklichen, müsste auch die Kreissparkasse Halle zustimmen. „Mit zunehmendem Leerstand müsse auch Insolvenzverwalter und Sparkasse als Gläubigerin klar werden, dass der Wert des Gebäudes sich immer weiter von den geforderten 205 000 Euro entfernt“, lautete die übereinstimmende Auffassung beim IHW-Treffen. „Notfalls warten wir bis zur Zwangsversteigerung“, erklärte Milenz.

Damit es dazu nicht kommt, sondern die Wiedernutzung des Bahnhofsgebäudes beschleunigt wird, will sich die Initiative Haller Willem an den Verwaltungsratsvorsitzenden der Kreissparkasse Halle, Landrat Sven-Georg Adenauer, wenden. Es gehe schließlich darum, dem gebeutelten Ortsteil »Bahnhof« Möglichkeiten zu einer positiven Entwicklung zu geben, argumentiert die IHW.

Auch die Stadt Borgholzhausen sei gefordert, einen Beitrag zu leisten, wurde von anwesenden Bürgern betont. Nachdem der Bäcker in Borgholzhausen- Bahnhof ebenfalls geschlossen habe, habe sich die Situation im Stadtteil weiter verschlechtert. Ein Verein als zukünftiger Besitzer des Bahnhofsgebäudes biete die Möglichkeit, neben Kaffee und Toilette für Bahnreisende in einem Kiosk Tageszeitung, Brötchen und Eier vom Bauern sowie die Dienstleistungen einer Postagentur anzubieten.

Eigentlich sollte das Treffen in den Räumen des Bahnhofs stattfinden. Doch Insolvenzverwalter Jochen Schnake verweigerte der Initiative aus Hygienegründen den Zutritt zum Bahnhofsgebäude. Deshalb traf sich die IHW im nahe liegenden Bauerncafé Brune. Dort sorgte Kerstin Fahrenkrug für Gastlichkeit und berichtete über eine zunehmende Zahl von Bahnwanderern und Bahnradlern aus den Räumen Bielefeld und Osnabrück, die das Café zum Auftanken nutzen würden.

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