Nach rund 50 Jahren wird im JUZ Kampgarten alles von Grund auf neu gemacht – bis zum Herbst gibt es nur ein sehr eingeschränktes Angebot

Gemeindezentrum Kampgarten: Obwohl man ihm die rund 50 Jahre gar nicht so ansieht, gibt es doch erheblichen Sanierungsbedarf. Das Jugendzentrum liegt im Kellergeschoss. Foto: A. Großpietsch

Gemeindezentrum Kampgarten: Obwohl man ihm die rund 50 Jahre gar nicht so ansieht, gibt es doch erheblichen Sanierungsbedarf. Das Jugendzentrum liegt im Kellergeschoss. Foto: A. Großpietsch

Von Andreas Großpietsch – Borgholzhausen. Noch gut eine Woche, dann hat die Stadt Borgholzhausen erst einmal kein Jugendzentrum mehr. Doch weder bei den Mitarbeitern noch bei den Jugendlichen löst diese Nachricht Trauer aus – im Gegenteil. Denn bis zu den Herbstferien sollen in die Räume für die Jugendarbeit im Gemeindezentrum Kampgarten rund 300 000 Euro investiert werden. Nach der Renovierung gibt es mehr Platz und mehr Möglichkeiten. Bis dahin wird die Jugendarbeit auf Sparflamme weitergeführt.

Das Gemeindezentrum wurde Mitte der 60er Jahre errichtet und entspricht in vielen Details noch den damaligen Vorstellungen und Ansichten. Besonders deutlich wird das beim genauen Blick auf die Fenster, die zum Teil noch in der damals üblichen Einscheiben-Technik ausgeführt worden sind. Zwar mussten die Besucher des JUZ Kampgarten nicht frieren, doch der Preis, den die evangelische Kirchengemeinde als Träger dafür zahlen muss, ist hoch.

Das wird auch nach der Renovierung noch ein wenig so bleiben, denn in diesem Jahr soll nur das im Untergeschoss gelegene Jugendzentrum erneuert werden. Der Rest des Gebäudes wird dann im nächsten Jahr folgen, erläutert Pastorin Silvia Schulz die weiteren Planungen der Kirchengemeinde.

Diese Vorgehensweise hat allerdings den Vorteil, dass einige der Angebote des Jugendzentrums an derselben Adresse auch während der Bauphase weitergeführt werden können. „Die Kindergruppe, die Hausaufgabenbetreuung und der Mädchenteenietreff werden im Gemeindehaus fortgesetzt“, erklärt Uwe Stöcker. Zusammen mit seiner Kollegin Anke Speck, Jahrespraktikantin Lilly Berger und einer ganzen Reihe von Jugendlichen hat er derzeit eine ganz besondere Aufgabe: alles ausräumen, was bei den Bauarbeiten stören könnte.

Und es ist eine ganze Menge, was sich in den verschiedenen Räumen im Lauf der Jahrzehnte so angesammelt hat. So mancher Karton mit Spielzeug, Werkzeugen oder Küchenutensilien wartet noch darauf, gepackt und in eine leerstehende Wohnung über der evangelischen Bücherei verfrachtet zu werden.

Die Jugendlichen wollen auch bei den Bauarbeiten helfen, sagt Uwe Stöcker. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt. Um im Inneren mehr Platz zu schaffen, sollen viele massive Wände fallen, die oft aber auch tragende Funktion haben. „Das kann natürlich nur ein Spezialunternehmen machen“, erklärt Stöcker. Die Sanitärräume sind die einzigen Bereiche, die weitgehend so bleiben können wie sie sind. Alles andere, das zeigt schon der Bauplan, wird im Herbst nach der Fertigstellung kaum wiederzuerkennen sein.

Doch durch eine Förderung des Vereins »Allianz für die Jugend « wird der gesamt Umbau in ungewöhnlicher Art und Weise dokumentiert. Kai Hemminghaus ist einer von vielen jungen Menschen, die ein Praktikum im Kampgarten absolviert haben. Sein Spezialgebiet ist der Umbaumit der Filmkamera.

Zusammen mit dem örtlichen Allianz-Vertreter Lars Lehmann stellte das JUZ einen Förderantrag an den Verein, der im Auftrag der Versicherung Projekte für Jugendliche in Norddeutschland fördert.

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