46-jähriger Arbeiter aus Borgholzhausen erleidet bei Arbeitsunfall auf der Bauschuttdeponie schwerste Verletzungen

Großeinsatz: Zahlreiche Feuerwehrleute mit ihren Spezialfahrzuegen wurden für den Rettungseinsatz ebenso gebraucht wie Rettungstransport- und Notarztwagen. Sogar der ADAC-Rettungshubschrauber aus Rheine (Bild oben) musste herangezogen werden. Damit wurde der Schwerstverletzte, der sich in Lebensgefahr befand, abtransportiert. Fotos: A. Großpietsch

Großeinsatz: Zahlreiche Feuerwehrleute mit ihren Spezialfahrzuegen wurden für den Rettungseinsatz ebenso gebraucht wie Rettungstransport- und Notarztwagen. Sogar der ADAC-Rettungshubschrauber aus Rheine (Bild oben) musste herangezogen werden. Damit wurde der Schwerstverletzte, der sich in Lebensgefahr befand, abtransportiert. Fotos: A. Großpietsch

Von Andreas Großpietsch ¥ Borgholzhausen. Bedrücktes Schweigen liegt gestern gegen 11.30 Uhr über der Boden- und Bauschuttdeponie in Borgholzhausen. Das helle, harte Licht, das aus dem blauen Himmel in den ehemaligen Steinbruch fällt, leuchtet die Szenerie gnadenlos aus. Der Lärm der gewaltigen grauen Brechanlage für Bauschutt ist seit 90 Minuten verstummt, der Staub hat sich gelegt. Nur Minuten zuvor haben Feuerwehr, Notärzte und Sanitäter hier um das Leben eines 46-jährigen Borgholzhauseners gerungen, dessen Arm in der Maschine zerquetscht wurde und der sich jetzt mit dem Hubschrauber auf dem Weg in die Uniklinik Münster befindet.

Feuererwehrleute sind den Anblick von Verletzten gewohnt und wirken meist so, als ob sie besonders hart im Nehmen sind. Gestern Morgen stehen die Männer aus Borgholzhausen und Halle aber sichtlich unter dem Eindruck der Bilder ihres Rettungseinsatzes. 40 Minuten hat es gedauert, das Opfer aus der Maschine zu befreien, in der sein linker Arm aus bislang ungeklärten Gründen unter eine Walze geraten ist.

„Wir mussten eine Crash- Rettung vornehmen“, erklärt Einsatzleiter Marcus Linse und erspart allen Beteiligten weitere Details. Bei einer solchen Rettung wird wegen akuter Lebensgefahr der raschen Befreiung des Opfers der Vorzug gegenüber einen schonenderen, aber langsameren Vorgehensweise gegeben. Noch im Steinbruch wird der 46-Jährige zwei Mal reanimiert. Ein zusätzliches Notarztfahrzeug bringt Blutkonserven aus dem Krankenhaus Halle. Damit wird der Verletzte so weit stabilisiert, dass er von der Luftrettung zur Uniklinik in Münster gebracht werden kann.

Ärztlich behandelt werden muss auch der Kollege des Opfers, der den Unfall um 10 Uhr bemerkt und die Rettungskräfte alarmiert. Der 45-jährige Beelener erleidet einen schweren Schock. Die Borgholzhausener Feuerwehr ist mit acht Mitgliedern des Löschzugs Stadt sowie zehn Männern des Löschzugs Bahnhof vor Ort. Der Löschzug Halle wird nachalarmiert, um ausreichende Reserven an Bergungswerkzeug zu haben. Außer dem Rettungshubschrauber aus Rheine sind auch noch drei Rettungswagen im Einsatz.

Bei dem Opfer handelt es sich um einen Angestellten der Firma Reinhard Koch aus Beelen, die auf der Deponie die Brechanlage für Bauschutt betreibt. In der Anlage werden Ziegelsteine, Betonbrocken und ähnlicher Abfall in kleine Stücke zerbrochen, um dann als Schotter zum Beispiel im Straßenbau eine neue Verwendung zu finden. Während die Deponie heute Morgenum7 Uhr wieder öffnet, steht die Brechanlage bis auf weiteres still, teilt die Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen Kreis Gütersloh (GEG) als Betreiber mit. Das Amt für Arbeitsschutz und die Polizei müssen zunächst den genauen Unfallhergang klären.

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