Engagierte aus Steinhagen und Woerden treffen sich / Vorsitzende Heike Kunter zieht Bilanz

Arme Kinder aus Nairobi bekommen am »Kibagare Good News Centre« Schreibunterricht (im Uhrzeigersinn); auf dem Heidefest werben die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit;Vorsitzende Heike Kunter berichtet Steinhagener Realschülern vom Leben in Afrika; das Partnerkomitee aus Woerden zu Gast in Deutschland.              FOTOS: BÜRGERKOMITEE, S. FAULHABER, J. DAMME

Arme Kinder aus Nairobi bekommen am »Kibagare Good News Centre« Schreibunterricht (im Uhrzeigersinn); auf dem Heidefest werben die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit;Vorsitzende Heike Kunter berichtet Steinhagener Realschülern vom Leben in Afrika; das Partnerkomitee aus Woerden zu Gast in Deutschland. FOTOS: BÜRGERKOMITEE, S. FAULHABER, J. DAMME

VON JONAS DAMME – Steinhagen/Woerden. Bei der Arbeit des Bürgerkomitees für Entwicklungszusammenarbeit steht grundsätzlich Afrika im Zentrum –nun trafen sich die engagierten Steinhagener aber mit ihren Woerdener Kollegen, um über die eigene Beziehung zu sprechen. Neben der Situation des Woerdener Komitees standen dabei die Vorabfassung der Jahresbilanz und neue Projekte im Zentrum.

Neben inhaltlicher Arbeit nutzt das Bürgerkomitee das Jahrestreffen immer auch für den kulturellen Austausch. Der stand dieses Jahr im Zeichen des Westfälischen Friedens. Das Treffen in Münster begann mit einer Führung durch das Krameramtshaus, in dem die niederländische Gesandtschaft bei den Friedensverhandlungen 1648 wohnte.

Am Folgetag fanden dann die halbjährlichen Beratungen in der Alten Feuerwehr in Amshausen statt. Die Woerdener Partner berichteten von ihrem Engagement in Togo, Gabun, Südafrika und seit einiger Zeit auch in Madagaskar. „In Togo gibt es neue Unterstützung für ein Projekt“, berichtet die Steinhagener Vorsitzende Heike Kunter. „Dort engagiert sich ein niederländisches Paar, das gerade in Rente gegangen ist.“ Die Ärztin im Ruhestand will in Zukunft bis zu neun Monate jährlich in der Stadt Sotouboua im Zentrum des Landes am Gesundheitszentrum arbeiten. Auch auf der Insel Madagaskar ist die niederländische Delegation sehr aktiv. Sie unterstützt dortige Zucht- und Pflanzprojekte in der Stadt Andoharano finanziell.

„Die Woerdener sind immer bemüht, solche Nischen zu unterstützen, oft auch kleinere Projekte“, sagt Kunter. Im Gegensatz zu den Steinhagenern seien die dortigen Partner weniger stark auf Märkten und anderen öffentlichen Ereignissen vertreten und deshalb erheblich stärker auf wenige Hauptspender, unter anderem die Stadt Woerden, angewiesen. „In mancherlei Hinsicht haben sie es dort schwieriger als wir“, sagt Kunter.

Mit Interesse wurden auch drei neue Steinhagener Projekte im Benin diskutiert und für unterstützungswürdig befunden: Ein Schulneubau in der Nähe von Bohicon, eine Renaturierungsmaßnahme zusammen mit einer Grundschule in der Sahelzone und ein Sensibilisierungsprogramm gegen die Früh- und Zwangsverheiratung von Mädchen in der Lagune in der Nähe von Cotonou, das Heike Kunter sehr am Herzen liegt. Diese Projekte werden von Spendern aus Steinhagen finanziert und in Kürze begonnen.

Alle Teilnehmer erhielten einen Vorabdruck der Jahresbilanz des Steinhagener Bürgerkomitees, der im Laufe dieses Monats allen Spendern und Interessierten zugeschickt wird.

Einen weiteren wichtigen Schwerpunkt stellte der Fortgang der Partnerschaft zwischen Woerden und Steinhagen dar. In der Woerdener Lokalpolitik wird der Fortgang des Bürgerkomitees gegenwärtig rege diskutiert. Während es dort Überlegungen gibt, die offizielle Partnerschaft weniger zu unterstützen und lediglich auf privater Basis weiterhin zu pflegen, steht dies in Steinhagen nicht zur Debatte .

Eine kleine Umfrage unter den Bürgern in Woerden hatte nach Kunters Aussage ergeben, dass dort die Bürgerkomitees vor allem auch als Träger der Städtepartnerschaften bekannt seien. Daher wurde das »Burgercomitee Woerden« mit der zusätzlichen Aufgabe betraut, die Städtepartnerschaft erneut zu beleben und um aktuelle politische Themen zu ergänzen. Um das zu erreichen, ist angedacht, einen zusätzlichen Arbeitskreis, ähnlich dem Partnerschaftskomitee in Steinhagen –zuinitiieren und dem Rat stärker als bisher von der Arbeit in der Entwicklungshilfe zu berichten. Das Bürgerkomitee Steinhagen will dabei helfen und Flyer, Berichte und Fotos zur Verfügung stellen.

INFO – Zahlen und Fakten

Bis zum Oktober konnte das »Bürgerkomitee für Entwicklungszusammenarbeit Steinhagen/Woerden« im Jahr 2014 Spenden in Höhe von 35 000 Euro für die Projekte in Afrika zusammenbringen. Dazu kommen noch 6600 Euro Zuschuss von der Gemeinde Steinhagen. Das Geld fließt in Projekte in Ghana, Benin und Kenia. Wer spenden möchte, sollte sich an Heike Kunter, Tel:  (0 52 04) 74 08, oder kontakt@buergerkomitee-steinhagen.de wenden.

Be Sociable, Share!

    Kommentar schreiben

    *

    code



    Options Theme