Zweitägiges Seminar für Lauftrainer beim LC Solbad Ravensberg schult in Theorie und Praxis

 Die künftigen Lauftreffleiter lernen das richtige Warm machen ihrer Muskeln und Gelenke. Im Vordergrund macht DLV-Seminarleiter Werner Driese eine der Übungen vor. FOTO: E. HUFENDIEK

Die künftigen Lauftreffleiter lernen das richtige Warm machen ihrer Muskeln und Gelenke. Im Vordergrund macht DLV-Seminarleiter Werner Driese eine der Übungen vor. FOTO: E. HUFENDIEK

VON EKKEHARD HUFENDIEK – Borgholzhausen.Was passiert beim Laufen? Dieser Frage stellten sich jetzt 13 Teilnehmer beim zweitägigen Lehrgang »Lauf-Walking Betreuer Basic« des LC Solbad Ravensberg. Werner Driese, Klaus-Peter Münzer und Eva Kromminga-Rösler waren vom Deutschen Leichtathletik Verband angereist und referierten über das kleine Lauf-ABC. Ziel war es, die Läufer zu kompetenten Lauftreffleitern fortzubilden.

„Das Laufen fängt am Fuß an“, sagte Martina Kölsch vom LC Solbad Ravensberg am ersten der zwei Programmtage. Kölsch hatte schon im vergangenen Jahr beim ersten Lehrgang mitgemacht und brachte nun einiges an Erfahrung mit. Sie wusste, dass der Fuß beim Laufen das drei- bis sechsfache des Körpergewichtes stemmen muss. „Die Muskulatur muss das alles auffangen“, sagte sie.

Um die Teilnehmer in die Theorie des Laufens einzuführen, stand eine Bestandsaufnahme der verschiedenen Laufstile am Anfang. Jeder Läufer wurde in verschiedenen Ansichten und Geschwindigkeiten auf einem Laufband gefilmt. Anschließend analysierten die DLV-ler die einzelnen Bewegungsabläufe.

Martina Kölsch zum Beispiel sei eine Vorfußläuferin. Für ihren Laufstil sei eine hohe Sprungphase kennzeichnend. „Außerdem rotieren meine Schultern zu viel“, sagte Kölsch Dadurch verbrauche sie mehr Energie als nötig.

Dabei betonten Münzer und Driese, dass ein Laufstil nicht unbedingt falsch sein müsse. Denn schließlich sind die Menschen in Größe, Körperbau und Muskelmasse unterschiedlich veranlagt. Doch eine schlechte Lauftechnik führe eindeutig dazu, dass die Verletzungsanfälligkeit zunehme und der Verschleiß in den Gelenken größer werde.

Nach der Theorie marschierte die Gruppe hinüber ins Ravensberger Stadion. Dort ging es weiter mit ein paar Praxiseinheiten und der Frage: Wie beginnt man als Leiter ein richtiges Lauftraining?

Die richtige Antwort: mit den passenden Dehnungsübungen. Weil die Mobilisierung der Muskulatur immer am Anfang eines ernsthaften Trainings stehen müsse, sagte Driese. Ergänzend dazu zeigte Münzer ein paar Dehnübungen. Dabei sei das pädagogische Grundprinzip der Lehre zu beachten: „Immer vom Einfachen zum Schweren.“ Natürlich müsse ein Trainer dabei Leistungsstand und Schwachpunkte seiner Schützlinge kennen.

Des Weiteren solle jeder Lauftrainer einen festen Ablauf seines Aufwärmprogrammes einhalten. Anfangen könne man mit dem Kopf, um über den Hals, den Rumpf, das Gesäß, die Beine bis zu den Füßen zu kommen. Oder man beginnt bei den Füßen und endet beim Kopf – egal. Hauptsache der Ablauf stimmt und nichts wird vergessen.

Am zweiten Lehrgangstag bildeten die Teilnehmer kleine Laufgruppen, in denen sie ein abwechslungsreiches Kurzpro- gramm ausarbeiteten. Anschließend setzten sie die Pläne möglichst spielerisch und abwechslungsreich in die Praxis um. Unter anderem demonstrierten die angehenden Lauftrainer Intervallläufe, verschiedene Tempoläufe oder das Laufen auf unterschiedlichem Untergrund.

Am Ende des Lehrgangs gaben Driese und Münzer noch eine Ernährungsempfehlung: Vielseitig und ausgewogen mit fünfmal Obst und Gemüse am Tag sei am besten. Nächstes Jahr gibt es den dritten Teil: Die Ausbildung zum »Instruktor« dauert vier Tage und endet mit einer Prüfung.

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