6. Skulpturenpfad vom 6. bis 8. September bietet spannende Ein- und Ausblicke / Vernissage am Freitag um 18 Uhr

Haben nicht nur die Fahnen fest im Griff: Friedrich Richter, Anke Brandt, Astrid Konradt-Bock, Paul-Heinz Wöhrmann, Lore Henke-Bleikamp und Liselotte Tusch (von links) freuen sich, dass der Skulpturenpfad auch in diesem Jahr wieder viel fürs Auge bieten wird. Foto: A. Hanneforth

Haben nicht nur die Fahnen fest im Griff: Friedrich Richter, Anke Brandt, Astrid Konradt-Bock, Paul-Heinz Wöhrmann, Lore Henke-Bleikamp und Liselotte Tusch (von links) freuen sich, dass der Skulpturenpfad auch in diesem Jahr wieder viel fürs Auge bieten wird. Foto: A. Hanneforth

Von Anja Hanneforth – Werther. So genau wissen auch die Organisatoren des Skulpturenpfades nicht, was sie vom 6. bis 8. September erwartet. Jedenfalls was Raphaela Kula betrifft. Die Künstlerin stellt nämlich kein Objekt aus, hat auch kein Bild gemalt, sondern bietet den Besuchern eine Performance dar. »Vom Verschwinden« heißt sie, kein Wunder also, dass die Veranstalter vom ominösen Titel ebenso erstaunt wie erheitert sind. Doch genau das macht den Skulpturenpfad ja aus: dass er spannend ist, Abwechslung bietet, die Sinne anspricht – und auch für Überraschungen sorgt.

Es ist der 6. Skulpturenpfad, der am Freitag, 6. September, eröffnet wird: „Das muss ein gutes Omen sein“, sind sich die »Macher« der Ateliergemeinschaft LAIF und des Heimatund Kulturvereins einig. Drei Tage lang dürfen sich die Besucher auf eine Kunstmeile freuen, die vor allem eines bietet: Abwechslung. Es gibt Arbeiten aus Holz, aus Stein, Stoff, Metall und Papier, große Objekte und kleine, hängende und liegende, mit künstlerischem, ästhetisch schönem oder auch politischem Anspruch.

So ist zum Beispiel erstmals die Evangelische Waldheimat dabei, die ein Werk unter dem Thema »Inklusion« ausstellt. „Eine tolle Idee“, wie Friedrich Richter findet. Ein speziell dazu komponiertes Lied soll den Inhalt noch unterstreichen.

Ganz anders, ganz modern und äußerst interaktiv hingegen das virtuelle Kunstwerk von Hinrich Schmieta. Es bedarf allerdings eines Internet-fähigen Smartphones, um Bestandteil der Aktion zu werden. Die Besucher sind eingeladen, am Standort des Bielefelder Künstlers zwischen Betreutem Wohnen und Mühlenwiese eine App herunterzuladen. Über sie erhält man eine Nummer, die auf dem Display des eigenen Handys auftaucht. Via GPS-Ortung lässt sich nun der eigene Standort wechseln, ebenso wie der der übrigen Teilnehmer. Nehmen diese nun Kontakt zueinander auf – „Hallo 2, du stehst viel zu weit links“ oder „Nummer 5, kannst du etwas nach rechts gehen?“ – entsteht so auf dem Bildschirm ein eigenes Kunstwerk. In Form eines Sterns, eines Kreises oder anderer Figuren. „Sicher ungewöhnlich, aber auch interessant“, sind sich die Organisatoren des Skulpturenpfads einig.

Wie immer verläuft dieser vom Rathaus durch den Stadtpark, hinter dem Betreuten Wohnen an der Mühlenstraße entlang durch die Mühlenwiese bis zum Park des Hauses Werther. 24 Künstler aus ganz Ostwestfalen stellen ihre Arbeiten aus, manche sind bereits zum wiederholten, andere zum ersten Mal dabei. Und wenn der Skulpturenpfad in Werther vielleicht nicht durch seine Größe besticht, so doch durch seine Qualität und Vielfalt. „Dies ist auch keine Verkaufsveranstaltung, sondern eine Kunstausstellung“, betont Friedrich Richter ausdrücklich und freut sich, dass jeder Künstler für sich einen ganz eigenen Ansatz gefunden hat.

Und es gibt noch einen weiteren Grund zur Freude: Denn dank der finanziellen Unterstützung der Volksbank Halle ist auch in diesem Jahr geplant, eine der Skulpturen anzukaufen und dauerhaft in Werther aufzustellen. „Welche dies sein wird, steht aber noch nicht fest“, erläutert Anke Brandt. Vielmehr sollen dies die Besucher selbst entscheiden. Indem sie im Anschluss an einen Rundgang ihren Favoriten auf einen Stimmzettel schreiben, den wie in den Vorjahren Schüler des Evangelischen Gymnasiums am Haus Werther bereithalten. Am Ende werten die Organisatoren von LAIF und Heimat- und Kulturverein die Zettel aus; das Objekt mit den meisten Stimmen wird dann – so es sich für eine dauerhafte Installation im Freien eignet – angekauft.

Der Hintergrund – Von Vernissage zu Finissage
Der 6. Skulpturenpfad findet vom 6. bis 8. September auf dem Grünzug zwischen Rathaus und Schloss statt. Eröffnet wird er am Freitag um 18 Uhr im Stadtpark hinter dem Rathaus, die Einführung übernimmt der stellvertretende Bürgermeister Udo Lange, für die musikalische Begleitung sorgt die Bigband des Evangelischen Gymnasiums unter der Leitung von Michael Henkemeier. Im Anschluss findet ein Spaziergang entlang der Kunstwerke statt, der von den musikalischen Improvisationen durch Hajo Bernard und Klaus Rolfs begleitet wird und mit einem kleinen Umtrunk im Innenhof des Schlosses endet. Am Samstag und Sonntag gibt es für Besucher jeweils um 15.30 Uhr die Möglichkeit, an einer Führung unter der Leitung von Peter Schwieger teilzunehmen. Start ist jeweils ab Rathaus. Im Rahmen des Skulpturenpfades findet außerdem am Samstag um 17 Uhr ein Vortrag mit Susanne Kleine von der Bundeskunsthalle Bonn im Haus Werther statt. Sie berichtet über die Ateliers von Anselm Kiefer. Der Skulpturenpfad endet am Sonntag um 17 Uhr mit der FinissageamHaus Werther.

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