Politik diskutiert über freiwillige Maßnahmen beim Brandschutz

 Feuerwehreinsatz im Schulzentrum: Im Juni rollen zweimal die Löschzüge an. Erst läst eine kokelnde Wandlampe Alarm aus, dann steht ein Sofa in Flammen. FOTO: F.JASPER

Feuerwehreinsatz im Schulzentrum: Im Juni rollen zweimal die Löschzüge an. Erst läst eine kokelnde Wandlampe Alarm aus, dann steht ein Sofa in Flammen. FOTO: F.JASPER

VON FRANK JASPER – Steinhagen. Die Gemeindeverwaltung plant eine Verbesserung des Brandschutzes in öffentlichen Gebäuden. Nach eigenen Angaben erfüllt die Gemeinde bereits alle Vorschriften in Bezug auf Brandmeldeeinrichtungen. Laut Expertenmeinung besteht aber im Übergangswohnheim an der Patthorster Straße akuter Nachrüstungsbedarf. Opti- miert werden könnte der Brandschutz auch in einigen Schulgebäuden.

Nach den zwei Bränden im Schulzentrum im Juni dieses Jahres hatte die CDU in einem Antrag vorgeschlagen, den Brandschutz in den öffentlichen Gebäuden zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Daraufhin haben die Brandschutzingenieurin des Kreises Gütersloh, Daniela Bartling, und der Sicherheitsingenieur der Gemeinde Steinhagen, Thomas Rohde, zusammen mit Sebastian Klopfer vom Schulamt 19 Gebäude im Ort überprüft. Am Mittwoch stellten sie im Schulausschuss ihre Ergebnisse vor.

Rauchmelder auf den Schulfluren

Was Rettungswege, Alarmierungsanlagen und Sicherheitsbeleuchtung angeht, erfüllen die Schulgebäude den geforderten Standard. Nach Einschätzung der Experten mache es aller- dings durchaus Sinn, die Flure im Brandfall also die Fluchtwege –im Schulzentrum und im Gymnasium mit zusätzlichen Rauchmeldern auszustatten. „Denn in den Klassenräumen kriegen die Schüler einen Brand sofort mit; wird er gerade nicht genutzt, ist er in der Regel abgeschlossen“, erklärte Daniela Bartling, die Flure seien aber oft unbeobachtet.

Des Weiteren könne man darüber nachdenken, Fachräume mit Rauchmeldern aufzurüsten. „Gemeint sind in erster Linie Physik- und Chemieräume, in denen eventuell Gefahrenstoffe und Technik untergebracht sind“, so die Brandschutzingenieurin.

Die Grundschulen sehen die Experten gut aufgestellt. Verbesserungsvorschläge gibt es aber auch hier. So könnten etwa in der Grundschule Amshausen die Rauchmelder mit dem Hausalarm vernetzt werden. Nur so würde bei einem Alarm sofort die gesamte Schule alarmiert.

Genau diese Vernetzung von Alarmsystemen macht den Brandschutz so teuer, wie Daniela Bartling auf Nachfrage von Margret Gail (CDU) erklärte. Denn während ein handelsüb- licher Rauchmelder für 40 Euro zu haben sei, koste ein Funkmelder schnell 200 Euro.

Möglichst schnell soll im Übergangswohnheim an der Patthorster Straße nachgerüstet werden. Dort gibt es zurzeit keine Brandmeldeeinrichtung. Daniela Bartling und Thomas Rohde empfehlen hier nicht nur eine möglichst flächendeckende Brandmeldeanlage, sondern auch eine Aufschaltung auf die Feuerwehrleitstelle in Gütersloh. Denn aufgrund von Sprachbarrieren könnten die Bewohner im Ernstfall womöglich keinen verständlichen vollständigen Notruf bei der Feuerwehr absetzen. „Wir wollen Schlafräume und Flure mit Rauchmeldern ausstatten“, teilte Sebastian Klopfer mit, „auch vor dem Hintergrund, dass die Belegung dort stetig zunimmt.“

Allein eine konkrete Konzepterstellung für eine Brandschutzoptimierung beziffert die Verwaltung auf 20 000 Euro. Eine Umsetzung dieses Konzepts werde nach Schätzung von Bür- germeister Klaus Besser ganz sicher einen sechsstelligen Betrag kosten.

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