Tennis-Bundesligist Blau-Weiss Halle will Meisterschaftsträume verwirklichen

Mit dem Finnen Jarkko Nieminen, der ehemaligen Nummer 13. der ATP-Weltrangliste, startet der ostwestfälische Tennis-Bundesligist Blau-Weiss Halle am Freitag (02. Juli) in die Saison der 1. Tennis-Point-Bundesliga 2010. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)

Mit dem Finnen Jarkko Nieminen, der ehemaligen Nummer 13. der ATP-Weltrangliste, startet der ostwestfälische Tennis-Bundesligist Blau-Weiss Halle am Freitag (02. Juli) in die Saison der 1. Tennis-Point-Bundesliga 2010. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Die Vorzeichen für den ambitionierten Tennis-Bundesligisten Blau-Weiss Halle für die am kommenden Freitag (02. Juli) startende 1. Tennis-Point Bundesliga der Herren sind eindeutig definiert. „Unser Ziel ist der Titelgewinn der deutschen Meisterschaft“, setzt Teammanger Ralf Weber die Messlatte entsprechend hoch. Bereits zum 39. Mal werden die Mannschaften ihren neuen Titelträger ermitteln, in diesem Jahr allerdings nur mit neun Vereinen, da sich Traditionsklub ETUF Essen kurz vor Saisonstart aus finanziellen Gründen hat zurückziehen müssen. Dennoch wartet die deutsche Beletage mit mehreren erstklassig besetzten Teams auf, die dem aktuellen deutschen Mannschaftsmeister Kurhaus Lambertz Aachen eine erfolgreiche Titelverteidigung streitig machen wollen. Dazu gehört auch der zweifache deutsche Mannschaftsmeister aus der Lindenstadt, denn die Ostwestfalen werden bereits zum 13. Mal im Tennis-Oberhaus ihre spielerische Visitenkarte abgeben.

Ein dritter Titelgewinn für den TC Blau-Weiss Halle, nachdem man sich im vergangenen Jahr mit der Vizemeisterschaft begnügen musste, ist nach 1995 und 2006 aufgrund von etablierten Leistungsträgern und hervorragenden Neuverpflichtungen kein unmögliches Unterfangen. „Insofern haben wir eine sehr gute Mannschaft“, so Teamchef Thorsten Liebich, „und von daher sollte der Titel machbar sein. Aber die Konkurrenz hat aufgerüstet, die Teams haben ihr Leistungsniveau halten und sogar erhöhen können.“ Zu diesen Konkurrenten bei der Meistervergabe gehören bekannte und etablierte Bundesligaclubs: Neben Blau-Weiss Halle und Titelverteidiger Kurhaus Lambertz Aachen zählen ebenso der Rochusclub Düsseldorf und Grün-Weiss Mannheim zum engeren Favoritenkreis. Dass die 1. Tennis-Point Bundesliga die weltweit beste sein dürfte, wird dadurch belegt, dass 36 Spieler aus den Top 100 der ATP Weltrangliste gemeldet sind.

Für das erklärte Saisonziel, den Meisterschaftspokal in diesem Jahr wieder nach HalleWestfalen zu holen, hat der Haller Tennisclub finanzielle Investitionen getätigt, um seinem formulierten Anspruch des Titelgewinns gerecht werden zu können. Zu den Leistungsträgern der letzten Spielzeiten gehören Top-Spieler wie der Serbe Viktor Troicki (ATP-Weltrangliste 42), Jarkko Nieminen (ATP 67) aus Finnland, Deutschlands Davis Cup- Spieler und Doppelspezialist Christopher Kas (ATP-Doppel 44), der Franzose Marc Gicquel (ATP 128) sowie das spanische Trio um Ruben Ramirez Hidalgo (ATP 107), Oscar Hernandez (ATP 125) und Santiago Ventura (ATP 131). „Wir hatten sechs Abgänge zu verzeichnen, dem stehen aber sieben erstklassige Neuverpflichtungen gegenüber. Ein deutlicher Leistungsgewinn für unseren Kader mit dem wir sehr stark aufgestellt sein werden.“

Zu der verstärkten Mannschaft zählen insbesondere der deutsche Davis Cup-Spieler Nicolas Kiefer (ATP 178) und der Franzose Arnaud Clement (ATP 86). Vor allem mit der Verpflichtung von Nicolas Kiefer gelang Teammanager Ralf Weber ein genialer Schachzug: „Nicolas ist eine echte Verstärkung für unser Team. Nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich. Der Kontakt zu Clement kam durch seine Freundschaft zu Marc Gicquel zustande. Mit diesen beiden namhaften Hochkarätern befinden wir uns auf internationalem Niveau.“

Zudem ist Arnaud Clement bekannt für sein extravagantes Auftreten, denn der 32-jährige Wahl-Schweizer trägt als Markenzeichen eine Sonnenbrille. Des Weiteren machte der Franzose von sich reden, als er beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt, in Wimbledon, die dritte Runde erreichte. An Clements Landsmann Florent Serra (ATP 64) sind die Erwartungen ebenfalls hoch. Der 29-Jährige wird an Position zwei im Haller Kader spielen und soll als ausgewiesener Aschespezialist für die nötigen Punkte zum Titelgewinn sorgen. Ein Australier mit polnischem Pass ist Peter Luczak (ATP 83), der sich auch auf der roten Asche wohlfühlt und im Doppel einsetzbar ist. An guten Tagen kann der 30-jährige Warschauer Spieler aus den Top 40 oder sogar Top 30 schlagen.

Der vierte Spanier im Haller Team ist der aufstrebende Tennisprofi Marcel Granollers (ATP 87) und von dem 24-Jährigen erhoffen sich die Clubverantwortlichen eine längerfristige Zusammenarbeit mit aussichtsreicher Perspektive. Der vom Bundesliga-Absteiger TV Espelkamp-Mittwald nach HalleWestfalen gewechselte 26-jährige Spanier Pablo Santos- Gonzales (ATP 315) soll je nach Bedarf die Ostwestfalen verstärken. Ein weiterer Neuzugang wird für den TC Blau-Weiss Halle nicht aufschlagen können: Der Niederländer Raemon Sluiter (ATP 356) musste seine Karriere wegen einer Ellbogen-Verletzung vorzeitig beenden.

Voraussetzung für die dritte deutsche Meisterschaft ist neben der qualitativen Verstärkung auch die nominelle Kaderbesetzung an den Spieltagen. „Entscheidend wird sein, wer seine besten Spieler aufbieten kann“, so Teamchef Liebich und ergänzt, „In der zweiten Saisonhälfte machen sich viele Profis auf den Weg nach Amerika, um sich auf die US Open vorbereiten zu können. Aufgrund unseres Kaders sehe ich uns im Vorteil. Auch, weil erst am vorletzten Spieltag (08. August) die Auswärtspartie beim deutschen Meister Kurhaus Lambertz Aachen ansteht.“

Einen ersten Hinweis auf die Qualität und Formkurve ihres gleichmäßig besetzten und spielstarken Kaders können die Haller mit ihrer Auftaktpartie gegen Blau-Weiss Neuss am 02. Juli (Spielbeginn: 13.00 Uhr) geben. Der letztjährige Tabellen-Achte blieb zwar in der vergangenen Saison unter seinen Möglichkeiten und schaffte nur mühevoll den Klassenerhalt, sie sind jedoch ein ernst zunehmender Kontrahent sagt Teamchef Thorsten Liebich: „Das wird eine schwere Auftakthürde, bei der wir uns gewaltig anstrengen müssen.“ Die Neusser werden in Bestbesetzung antreten und mit den deutschen Tennisprofis Julian Reister und Tobias Kamke auflaufen, die in Wimbledon aufhorchen ließen: Kamke erreichte die dritte Runde und Reister scheiterte in der zweiten Runde.

Fehlen wird den Neussern lediglich Marco Chiudinelli aus der heimischen GERRY WEBER BreakPoint Base. Doch Teamchef Thorsten Liebich bastelt schon an einem schlagkräftigen Team zum Bundesligaauftakt. Neben Viktor Troicki werden Jarkko Nieminen und Christopher Kas ihr saisonales Debüt gegen Blau-Weiss Neuss und zwei Tage später (04. Juli) beim Auswärtsspiel gegen Blau-Weiss Mannheim geben. Die weiteren Positionen sind bis dato noch vakant, doch bereits jetzt gilt ein Einsatz des Franzosen Florent Serra als sehr wahrscheinlich.

In aller euphorischen Vorfreude auf die anstehende 39. Tennis-Bundesligasaison haben die Verantwortlichen auch einen Wehrmutstropfen zu beklagen, denn eigentlich standen den Lindenstädter fünf Heimspiele zu. Die fest terminierte Partie gegen ETUF Essen entfällt, so dass in dieser Saison „nur“ vier Bundesligaspiele an der Haller Weststraße zu sehen sein werden. Derzeit prüfen die Blau-Weissen und die übrigen Bundesligavereine rechtliche Schritte, um den Ausfall von Zuschauereinnahmen und Werbematerialien kompensieren zu können. „Das ist unsportlich und unprofessionell von den Essenern“, zeigt sich Liebich erbost über den kurzfristigen Rückzug des Traditionsclub.

Doch trotz dieser Reduzierung auf vier Heimspiele, blicken die Haller optimistisch auf die anstehende Spielzeit und wollen diese mit dem Titelgewinn der deutschen Mannschaftsmeisterschaft entsprechend positiv abschließen. „Mitte August wissen wir, wo wir in der Tabelle stehen werden. Ich hoffe auf Platz eins“, setzt Thorsten Liebich auch auf die Unterstützung durch die Zuschauer mit einem krönenden saisonalen Abschluss.

Heimspiele des TC Blau-Weiss Halle

  • Blau-Weiss Neuss
    • 02. Juli (Freitag) 2010
    • Beginn: 13.00 Uhr
  • FC Nürnberg
    • 11. Juli (Sonntag) 2010
    • Beginn: 11.00 Uhr
  • Erfurter TC Rot-Weiß
    • 23. Juli (Freitag) 2010
    • Beginn: 13.00 Uhr
  • TC Amberg am Schanzl
    • 15. August (Sonntag) 2010
    • Beginn: 11.00 Uhr

Für die vier Heimspiele auf der Clubanlage an der Weststraße sind Eintrittskarten in verschiedenen Kategorien zu erwerben. Tageskarten sind zum Preis von 10 Euro zu erwerben. Die Dauerkarte ist zum Preis von 40 Euro erhältlich und die Club Lounge- Karte ist für 40 Euro zu erwerben. Zudem zahlen Schüler ab 18 Jahren und Studenten für eine Tageskarte fünf Euro. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie für Mitglieder des TC Blau-Weiss Halle ist der Eintritt frei.

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