Ohne Licht gehts nicht

borghDie Borgholzhausener Unabhängigen (BU) kümmern sich speziell um dieses Thema, denn, so Dieter Rerucha: „Es sind nur noch fünfeinhalb Monate bis zum Vertragsablauf, die Zeit reicht kaum aus, um wirklich etwas zu bewegen.” Und das möchte die BU gerade auf dem Energiesektor natürlich gerne.

Dierk Bollin schilderte, die BU sei schon länger an diesem Thema. Es habe in der Verwaltung auch schon erste Gespräche gegeben, da sei man jetzt auch ?dran. Es gehe nun darum, so Bollin, was die Stadt wolle und was man überhaupt als so kleine Stadt machen könne. Vor 20 Jahren wurde der heutige Konzessionsvertrag einfach beschlossen, doch sei das heute nicht mehr so einfach. Da gebe es viele Möglichkeiten, die man aber erst einmal gründlich überdenken müsse. Und in dieser Materie kenne sich kaum einer wirklich aus.

Die kleine Stadt Borgholzhausen hat schon einmal in ihrer langen Geschichte Pionierarbeit geleistet und 1920 den »Lichtverein Holtfeld/Hörste e.V.« gegründet. Das waren sozusagen die Borgholzhausener Stadtwerke. Zunächst habe man den Strom sogar selber produziert mit dem Aufstauen der Hessel. Dann wurde ein Lanz-Bulldog fest installiert, der Strom produzierte. Immer, wenn das Licht bei den 40 Abnehmern zu dunkel wurde, musste der Vorsitzende des Vereins hin und den Traktor anwerfen. 1929 wurde dann das E-Werk durch Hochwasser zerstört. Man ist damals zur NIKE gegangen und hat von dort den Strom bekommen. Die Städte hätten damals schon Strom gehabt, aber die Landgemeinden nicht. Und dieser Strom wurde fast ausschließlich für Licht verwendet, wie auch schon der Vereinsname sagte.

Solche fortschrittlichen Ideen möchte heute auch die BU wieder entwickeln, wenn es um die Energieversorgung geht. Die Frage sei allerdings, was ist machbar?

Zunächst müsse sich die Stadt entscheiden, was sie will. Kommunale Energieversorgungsunternehmen, so Bollin, seien die Zukunft. So gibt es in Halle und in Versmold, nur zwei Beispiele von vielen, bereits Stadtwerke. Die allerdings den Strom nur zu einem geringen Teil selber herstellen. Strom, Gas und Wärme werden geliefert.

Bad Laer habe ein Nahwärme-Konzept mit einigen Blockheizkraftwerken realisiert. Die haben einen Wirkungsgrad von 85 Prozent, die großen Kraftwerke dagegen kämen gerade mal auf 40 Prozent, wenn überhaupt. Laut einer Umfrage bevorzugen die Kunden die Energie von Stadtwerken.

Ein eigenes »Stadtwerk« könnte man in Borgholzhausen allerdings bis zum März des kommenden Jahres, wenn der Vertrag ausläuft, nicht realisieren. Es es gebe ja auch noch viele andere Möglichkeiten wie beispielsweise eine Kooperation.

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