48. Haller Bachtage – 04. bis 13. Februar 2011

Die Inhalte der 48. Haller Bachtage stellten in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld (von links) Hülya Dolgun (Schülerin Peter Korschack-Schule HalleWestfalen), Gregor van den Boom (Konzertmeister Orchester La Rejouissance), Martin Rieker (Künstlerischer Leiter Haller Bachtage), Volker Eisenach (Choreografie Tanzperformance), Olivia Glubinski (Schülerin Peter Korschack-Schule), Susanne Debour (Kulturbüro Stadt HalleWestfalen) und Tarik Ciflik (Schüler Peter Korschack-Schule) vor. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)
Die Inhalte der 48. Haller Bachtage stellten in der Altstädter Nicolaikirche in Bielefeld (von links) Hülya Dolgun (Schülerin Peter Korschack-Schule HalleWestfalen), Gregor van den Boom (Konzertmeister Orchester La Rejouissance), Martin Rieker (Künstlerischer Leiter Haller Bachtage), Volker Eisenach (Choreografie Tanzperformance), Olivia Glubinski (Schülerin Peter Korschack-Schule), Susanne Debour (Kulturbüro Stadt HalleWestfalen) und Tarik Ciflik (Schüler Peter Korschack-Schule) vor. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Die 48. Haller Bachtage sind thematisch den ältesten menschlichen Ausdrucksformen, der Musik und dem Tanz, gewidmet. So reichen die ältesten erhaltenen Dokumentationen des Tanzes bis etwa 5.000 Jahre vor Christus zurück und zeigen Reihentanzformationen wie auch Einzeltänzer in rituellen Darstellungen. Auch im Neuen Testament wird vom Tanz gesprochen, denn erst die spätere christliche Religion tat sich damit schwer. Der Tanz war in der mittelalterlichen Kirchen-Kultur eher ein notwendiges Übel, aber nichtsdestotrotz, wurde bei Hofe wie auch im einfachen Volke getanzt. Die ersten Hoftanzmeister und das Erscheinen der ersten Tanzhandbücher zeigen den Tanz besonders als Teil des adligen Lebensstils. Insofern prägen die Formen wie folkloristischer, historischer, spiritueller Tanz, Bühnen- und Gesellschaftstanz, Schautanz und die sportlichen Formen des Balletts und des Eiskunsttanzes das Bild bis heute. Wichtig ist dabei immer die Verbindung von Musik und Tanz, Musik als Tanz und tanzende Musik.

Von daher ist das Tanzen in diesem Jahr das Leitmotiv des von Martin Rieker, dem künstlerischen Leiter, veranstalteten regionalen Festivals. Es findet vom 04. bis 13. Februar statt und ist nicht nur auf die ostwestfälische Lindenstadt fokussiert. So findet traditionell das Abschlusskonzert in der Altstädter Nicolai-Kirche in Bielefeld statt, wenn die »h-Moll- Messe« von Johann Sebastian Bach vom Bach-Chor gesungen wird. „Es ist uns eine große Freude, dieses Konzert hier wieder beherbergen zu dürfen. Wir sind froh darüber, aus der Nachbargemeinde hochwertige Kirchenmusik anbieten zu können“, so Pfarrer Armin Piepenbrink-Rademacher, der sportlich-salopp noch anmerkte: „Kommen Sie zum Auswärtsspiel, die Bielefelder haben das sehr gern.“

Das umfangreiche Programm der 48. Haller Bach-Tage im Februar 2011 zeigt viele Tanzformen, die die Titel tragen wie »Tanz ums goldene Kalb«, »Der König tanzt« oder »Le Ballet du Roy«. Allerdings spielt nicht nur der Ausdruckstanz eine Rolle, sondern auch ein außergewöhnliches Projekt einer Tanzperformance von rund 100 Schülerinnen und Schülern der Peter-Korschak-Schule (HalleWestfalen). Diese wird zu klassischer Orchestermusik im GERRY WEBER Event & Convention Center (HalleWestfalen) auf die Bühne gebracht. Choreograf ist Volker Eisenach, Assistent des berühmten Tanzprojektes »Rhythm is it!«, der Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 2 als Frühlingssinfonie mit jungen Menschen, die keine diesbezüglichen Vorkenntnisse haben, aufführen lässt.

„Wir suchen nicht den Superstar, denn alle Schüler sind auf der Bühne gleichberechtigt.“, so Eisenach, der zahlreiche Erfahrungen im Bereich von Community-Dance-Projekten aufweisen kann, „denn ich möchte mit den Jugendlichen etwas auf die Beine stellen, von dem sie selbst nicht gedacht hätten, dass sie dazu in der Lange sind.“ Bereits 2007 hat Eisenach mit Schülern zu Orgelmusik in der Haller St. Johanniskirche getanzt und die Proben für die neue Aufführung beginnen im Januar 2011. Die Premierenaufführung ist für den 09. Februar terminiert. Begleitet wird die Tanzdarbietung vom Orchester »Le Réjouissance« unter dem Dirigat von Gregor van den Boom, der Musiker und Musikpädagogen aus der hiesigen Region in diesem Ensemble vereinigt. Es wurde 1990 von van den Boom bzw. Friedhelm Flamme und Gregor Schwarz gegründet.

Für die Qualität dieser Bachtage sorgt während des 10-tägigen Festivals nicht nur der gleichnamige Chor, der im Übrigen vom »Ensemble aperto« begleitet wird, sondern auch renommierte Gesangssolisten wie unter anderem Cornelie Isenbürger und Anna-Lena Rieker (beide Sopran), Uta Grunewald (Alt), Daniel Johannsen (Tenor) und der Bariton Jens Hamann.

Das Programm
Freitag, 4. Februar (19.30 Uhr):
CHORKONZERT I. Von Arthur Honegger »König David« mit Nathalie de Montmollin (Sopran), Monika Bürgener (Alt), Max Ciolek (Tenor). Sprecher: Hans Gebhard. Bach-Chor der Johanniskantorei (Halle Westfalen). Bielefelder Philharmoniker unter der Leitung von Martin Rieker. Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Samstag, 5. Februar (20.00 Uhr):
ORGELKONZERT von Johann Sebastian Bach. »Goldberg Variationen«. Hansjörg Albrecht (Leipzig) an der Orgel. Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Sonntag, 6. Februar (10.00 Uhr):
FESTGOTTESDIENST. Bach, Kantate »Wir danken dir, Gott«. Solisten und Bach-Chor der Johanniskantorei (HalleWestfalen). Collegium musicum unter der Leitung von Martin Rieker. Predigt: Astrid Gießelmann (geborene Niemöller). Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Sonntag, 6. Februar (17.00 Uhr):
SOIRÉE »Ich tanze mit dir in den Himmel hinein . . .«. Vokalquartett DROPS. Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Montag, 7. Februar (20.00 Uhr):
BAROCKKONZERT »Der König tanzt«. Tanz und Musik aus dem barocken Versailles. Ian Owen (Tanz), Hamburger Ratsmusik, Simone Ecker. Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Dienstag, 8. Februar (20.00 Uhr):
LESUNG & MUSIK. »Vom Totentanz zum Lebensreigen« mit Ulrich Reinthaller (Wien) und Axel Wolf (Laute/Gitarre). Ort: Storck Treffpunkt (HalleWestfalen).

Mittwoch, 9. Februar (19.00 Uhr):
ORCHESTERKONZERT. Volker Eisenach und 100 Schüler/-innen aus Haller Schulen mit einer Tanzperformance zu Ludwig van Beethovens, 2. Sinfonie D-Dur, op. 36; Frédéric Chopin, »Andante spianato«; Beethoven, Ouvertüre zu »Coriolan« op. 62; Marie Jaëll, Cellokonzert (Erstaufführung). David Marlow (Klavier), Sebastian Foron (Violoncello). Orchester La Réjouissance unter der Leitung von Gregor van den Boom. Ort: GERRY WEBER Event & Convention Center (HalleWestfalen).

Donnerstag, 10. Februar (15.00 Uhr):
KINDERKONZERT – Die echten Stadtmusikanten oder: »Wie die Blasmusik erfunden wurde«. Capella de la Torre, Leitung: Katharina Bäuml. Ort: Aula des Kreisgymnasiums (HalleWestfalen).

Donnerstag, 10. Februar (21.30 Uhr):
NACHTKONZERT – »Le Ballet du Roy«. Ensemble Musical Delight (Barockinstrumente) und Ensemble Phaëton (Tänzer in Barockkostümen). Ort: Kath. Herz-Jesu-Kirche (HalleWestfalen).

Samstag, 12. Februar (17.00 Uhr):
CHORKONZERT II von Johann Sebastian Bach, »h- Moll-Messe«. BWV 232; Cornelie Isenbürger (Sopran), Anna-Lena Rieker (2. Sopran), Uta Grunewald (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), Jens Hamann (Bass). Bach-Chor der Johanniskantorei (Halle Westfalen). Ensemble aperto; Leitung: Martin Rieker. Ort: St. Johanniskirche (HalleWestfalen).

Sonntag, 13. Februar (17.00 Uhr):
CHORKONZERT II von Johann Sebastian Bach, »h- Moll-Messe«. BWV 232; Cornelie Isenbürger (Sopran), Anna-Lena Rieker (2. Sopran), Uta Grunewald (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), Jens Hamann (Bass). Bach-Chor der Johanniskantorei (Halle Westfalen). Ensemble aperto; Leitung: Martin Rieker. Ort: Altstädter Nicolai-Kirche (Bielefeld).

Das komplette Programm ist im Internet unter www.haller-bach-tage.de nachzulesen und Eintrittskarten sind ab sofort an folgenden Vorverkaufsstellen erhältlich: Bürgerbüro der Stadt HalleWestfalen, Telefon (05201) 183 152. Für das Orchesterkonzert mit Tanz am 09. Februar 2011 im GERRY WEBER Event & Convention Center unter der Tickethotline (05201) 818-0 und für das Abschlusskonzert in der Altstädter Nicolai-Kirche am 13. Februar in Bielefeld sind Karten bei der Touristikinformation Bielefeld im Neuen Rathaus (Niederwall 23) unter der Rufnummer (0521) 51 69 99 erhältlich.

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