Interview mit Turnierdirektor Ralf Weber: „Es gibt weltweit nur wenige Persönlichkeiten, eine davon ist Steffi Graf“

Turnierdirektor Ralf Weber hat neben der deutschen Sportlegende Stefanie Graf auch noch fünf Top Ten-Spieler für die GERRY WEBER OPEN in HalleWestfalen verpflichten können. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

Turnierdirektor Ralf Weber hat neben der deutschen Sportlegende Stefanie Graf auch noch fünf Top Ten-Spieler für die GERRY WEBER OPEN in HalleWestfalen verpflichten können. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. In knapp drei Wochen beginnen die vom 04. bis 12. Juni terminierten GERRY WEBER OPEN, Deutschlands renommiertes ATP-Rasentennisturnier in HalleWestfalen. Bereits vor dem ersten Aufschlag sorgt das von Seiten der ATP mit weltweit acht Awards bedachte Turnier wieder für mediale Schlagzeilen. Erstmals in der Geschichte haben fünf Top Ten-Profis ihr Kommen zugesagt und eröffnet wird das alljährlich von über 100.000 Zuschauern besuchte Tennisevent mit Stefanie Graf. Die deutsche Sportlegende spielt erstmals hierzulande auf Rasen und bestreitet an der Seite von Henri Leconte ein Mixed-Duell gegen Julia Görges, dabei wird Deutschlands Tennishoffnung an der Seite des dreimaligen GERRY WEBER OPEN-Siegers Yevgeny Kafelnikov stehen. 18 Tage vor Grafs erstem Aufschlag auf dem ostwestfälischen Grün sprach Turnierdirektor Ralf Weber (47) über die GERRY WEBER OPEN.

Stefanie Graf spielt bei den 19. Gerry Weber Open erstmals seit ihrem Rücktritt wieder im Rahmen eines deutschen Tennisturnieres. Wie ist Ihnen diese Verpflichtung gelungen.
Ralf Weber: „Es gibt weltweit nur wenige Persönlichkeiten, die noch nicht im Gerry Weber Stadion waren. Eine davon ist Steffi Graf. Dies hat zwar einige Jahre gedauert, da aber Andre (gemeint ist Ehemann Agassi Anm. Redaktion) zuvor in der Woche immer bei den French Open antrat, war dies leider nicht möglich. Unsere Beharrlichkeit des Interesses hat sich nun ausgezahlt und von daher kommt sie in diesem Jahr. Wir freuen uns riesig auf ihr Spiel. Aber nicht nur wir, mit uns auch die mehr als 10.000 Zuschauer.“

Gibt es Überlegungen, sogar einmal das Mixed Stefanie Graf und Andre Agassi an den Start zu bringen, vielleicht zum 20. Geburtstag des Turniers.
Ralf Weber: „Es gibt weltweit nur wenige Persönlichkeiten, die noch nicht im Gerry Weber Stadion waren. Eine davon ist Steffi Graf. Dies hat zwar einige Jahre gedauert, da aber Andre (gemeint ist Ehemann Agassi Anm. Redaktion) zuvor in der Woche immer bei den French Open antrat, war dies leider nicht möglich. Unsere Beharrlichkeit des Interesses hat sich nun ausgezahlt und von daher kommt sie in diesem Jahr. Wir freuen uns riesig auf ihr Spiel. Aber nicht nur wir, mit uns auch die mehr als 10.000 Zuschauer.“

Gibt es Überlegungen, sogar einmal das Mixed Stefanie Graf und Andre Agassi an den Start zu bringen, vielleicht zum 20. Geburtstag des Turniers.
Ralf Weber: „Überlegungen gibt es schon und wir werden Sie darauf ansprechen. Doch wenn man weiß, dass sie beide bisher nur einmal – im vergangenen Jahr bei der Dacheinweihung in Wimbledon gespielt haben – dann wissen wir auch wie schwer das sein wird. Doch probieren werden wir es.“

Alle deutschen Tennisstars sind 2011 wieder beim einzigen deutschen ATP-Rasentennisturnier dabei. Viele Beobachter glaubten auch, dass das Davis Cup-Viertelfinale in HalleWestfalen ausgetragen würde. Warum kam es nicht dazu.
Ralf Weber: „Bereits fünf Tage nach den Gerry Weber Open haben wir ein Konzert mit Peter Maffay. Daran schließen sich weitere musikalische Events wie David Garrett und der am 2. Juli terminierte Auftritt von >Ich + Ich< an. Und da es bis zum Trainingsbeginn der beiden Davis Cup-Mannschaften nur noch zwei Tage sind, lässt sich ein Naturprodukt wie Rasen nicht verlegen.“

Wie wichtig ist ein gutes Abschneiden der deutschen Spieler für den Gesamterfolg des Turniers.
Ralf Weber: „Sehr wichtig. Aber dies gilt auch für den Auftritt der Spieler selber. Wir bieten ihnen seit unserem Debütturnier 1993 ein optimales Umfeld mit perfekten Rahmenbedingungen. Sie alle wissen, im Gerry Weber Stadion kann ich bestens trainieren und mich zugleich gut auf Wimbledon einspielen. Demzufolge legen sie bei uns immer eine große Spielfreude an den Tag, was letztlich auch vielfach in Turniersiegen mündet: Michael Stich, Nicolas Kiefer, David Prinosil und Tommy Haas vor zwei Jahren sind der Beweis. Dies erleben die Zuschauer nun schon seit Jahren, dieses gegenseitige Nehmen und Geben, und von daher sind wir von unseren deutschen Tennisspielern noch nie enttäuscht worden. Von daher gehören sie zu den Garanten unseres Erfolgs.“

..und bei den ausländischen Stars.
Ralf Weber: Da ist das ähnlich. Roger Federer konnte 2003 erstmals die Gerry Weber Open gewinnen und triumphierte anschließend erstmals in Wimbledon. Seitdem hat sich unter den Profis herum gesprochen, dass Halle ein besonderes Flair und eine gelungene Infrastruktur hat. Von daher sprechen mich immer mehr Spieler an, dass sie bei uns antreten wollen. Und wenn ein Spieler wie Roger einen Vertrag über ein Leben langes Spielen bei uns abschließt, hat dies Signalwirkung. Die Folge: In diesem Jahr haben wir erstmals fünf Top Ten-Stars im Tableau.“

Die Gerry Weber Open haben eine Tradition, nämlich die Stars von morgen schon heute zu präsentieren. Könnte man beispielsweise den Kanadier Milos Raonic in diese Kategorie einordnen.
Ralf Weber: „Das stimmt, deshalb haben wir ihn ja auch verpflichtet. Unsere Turnierphilosophie ist es, Tennisstars, bekannte Gesichter und Talente mit spielerischer Zukunft zu präsentieren. So war das mit Roger Federer, den wir als 18-Jährigen verpflichtet hatten. Rafael Nadal war noch ein Jahr jünger als er einen Zweijahresvertrag unterschrieb. Allerdings musste er 2004 verletzungsbedingt absagen, trat aber ein Jahr später als frischgebackener French Open-Sieger bei uns an.“

Wen sehen Sie als Favorit, wen als Geheimkandidat für den Titelerfolg.
Ralf Weber: „Das ist eine Frage, die ich nur emotional beantworten kann: Roger Federer. Das soll aber nicht heißen, dass Berdych, Monfils, Söderling oder Kohlschreiber keine Chance auf den Turniersieg haben. Selbst Tommy Haas, den ich zum Kreis der Außenseiter zähle, wird sich an seinen großartigen Turniersieg bei den Gerry Weber Open 2009 erinnern und das wird für ihn zusätzlich motivierend sein. Er fühlt sich nach 14-monatiger Verletzungspause bei seinem Comeback in Halle als Titelverteidiger.“

Das deutsche Tennis ist zuletzt auch durch starke Leistungen von Spielerinnen wie Andrea Petkovic oder Julia Görges vermehrt in die positiven Schlagzeilen geraten. Gibt es ernsthafte Überlegungen, in HalleWestfalen ein Damenturnier zu etablieren.
Ralf Weber: „Das Thema wird immer wieder an uns herangetragen. Wir beschäftigen uns auch damit. Doch heute konkret zu sagen, wir veranstalten ein Damen-Turnier, hängt von so vielen Faktoren ab, dass es dieses Interview sprengen würde. Erfreulich ist aber, dass das deutsche Damen-Tennis einen Aufwärtstrend hat. Ich wünsche mir, dass sich dies über einen längeren Zeitraum mit Erfolgen stabilisiert.“

In wie weit beschäftigen Sie sich schon jetzt mit den Planungen für das Jubiläumsturnier 2012.
Ralf Weber: „Wir haben bereits im vergangenen Jahr eine Ideensammlung getätigt, die die Turniere 2011 und 2012 im Fokus hatten. Einiges wird in diesem Jahr schon umgesetzt, einiges beim 20. Turnier. Im Prinzip beschäftigen wir uns das ganze Jahr mit den Gerry Weber Open. Getreu dem Herberger’schen Motto: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“

Tages- bzw. Dauerkarten für die GERRY WEBER OPEN 2011 können in den Preiskategorien von 18 Euro bis 95 Euro und Dauerkarten von 99 Euro bis 348 Euro erworben werden. Sowohl unter der Tickethotline (05201) 818-0 als auch im Internet unter www.gerryweber-open.de sowie bei allen CTS-Vorverkaufsstellen sind die Eintrittskarten erhältlich. Das GERRY WEBER Ticket-Center ist wie folgt zu erreichen: Weidenstraße 2 (direkt an der B68 Richtung Osnabrück/Bielefeld gelegen), 33790 HalleWestfalen.

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