Tommy Haas entzaubert Roger Federer im Finale des Jubiläumsturniers

Siegerbild-Tommy-Haas

Tommy Haas (rechts) entzaubert den Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer im Endspiel der 20. GERRY WEBER OPEN in HalleWestfalen. © GERRY WEBER OPEN (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Als Tommy Haas nach 95 Minuten im Finale der 20. GERRY WEBER OPEN seinen ersten Matchball verwandelte, wusste der gebürtige Hamburger gar nicht so recht, wohin mit seinen Gefühlen. Kopfschüttelnd ging er zum Shakehands mit seinem guten Freund Federer und konnte noch gar nicht recht fassen, welch Kunststück ihm da gerade geglückt war. Um exakt 15.06 Uhr nahm er dann aus den Händen des Siegers der ersten GERRY WEBER OPEN von 1993, Henri Leconte, den Siegerpokal entgegen.

„Das ist vielleicht der schönste Erfolg meiner Karriere. Ich wollte unbedingt noch meinen 13. Titel gewinnen, weil 13 meine Glückszahl ist, aber dass es hier auf deutschem Boden geklappt hat, ist unglaublich“, meinte ein strahlender Tommy Haas, der mit einer Wildcard ins Turnier startete und vor einer Woche niemals mit diesem Erfolg gerechnet hätte. „Ich kann es eigentlich noch gar nicht fassen und werde dies erst später realisieren. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass ich hier den Titel gewinne und dann auch noch im Finale gegen Roger Federer, den vielleicht größten Tennisspieler aller Zeiten – ich hätte wohl gesagt, Du hast nicht alle Tassen im Schrank“, beschrieb Haas seine Traumwoche in HalleWestfalen.

Vor 11.500 Zuschauer im ausverkauften GERRY WEBER STADION erwischte allerdings der Haller Rekordsieger Roger Federer den besseren Start. Haas, der genau wie sein Konkurrent aus der Schweiz bis zum Finale in diesem Turnier erst ein Break kassiert hatte, musste Federer gleich das erste Aufschlagspiel überlassen, fand nach einem 1:3-Rückstand aber immer besser ins Match. Im fünften Spiel krönte der Deutsche dann seine Aufholjagd mit dem Break zum 3:3 und war von nun an der etwas aggressivere Spieler. Haas riskierte mehr, während sich der Weltranglistendritte immer mehr Fehler leistete und sogar frühzeitig zwei Satzbälle des Deutschen abwehren musste. Die Entscheidung fiel dann im Tie-Break, als Haas, der 2009 erstmals die GERRY WEBER OPEN gewann, wieder einem Rückstand hinterherlief, nach einem abermaligen Comeback letztlich seinen vierten Satzball nutzte.

Genau wie im Viertelfinale gegen Milos Raonic verlor Federer also den ersten Satz und versuchte dann im zweiten Durchgang das Tempo zu erhöhen. Gleich im zweiten Spiel verpasste der Schweizer aber zwei Breakchancen und hatte danach bei eigenem Aufschlag deutlich mehr Schwierigkeiten als der Deutsche. Die logische Folge war Haas’ Break zum 5:4, das er sich mit einem der spektakulärsten Ballwechsel des Turniers verdiente. Anschließend hielt der Wimbledon-Halbfinalist von 2009 dem nervlichen Druck stand, servierte weiter konstant und profitierte beim Matchball von einem der zahlreichen vermeidbaren Fehler Federers, der sich anschließend als fairer Verlierer zeigte: „Ich wusste, dass es ein sehr schwieriges Match wird. Am Anfang habe ich ein paar Chancen verpasst, aber dennoch war es eine super Woche für mich. Tommy war danach der bessere Spieler und ich gönne ihm diesen Erfolg wirklich.“

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