Bielefelder Franz Feldbausch ist von uns gegangen

Zahlreiche Ehrungen für Franz-Feldbausch, der am 09. August 2012 in Bielefeld verstorben ist. Hier bei der Verleihung der NRW-Sportplakette durch den damaligen Innen- und Sportminister des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), Dr. Info Wolf (rechts) im November des Jahres 2009 in Düsseldorf. © NRW-Ministerium

Zahlreiche Ehrungen für Franz-Feldbausch, der am 09. August 2012 in Bielefeld verstorben ist. Hier bei der Verleihung der NRW-Sportplakette durch den damaligen Innen- und Sportminister des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), Dr. Info Wolf (rechts) im November des Jahres 2009 in Düsseldorf. © NRW-Ministerium

Kamen. Bereits in der vergangenen Woche, am 09. August 2012, ist der 81-jährige Franz Feldbausch in Bielefeld verstorben. Entsprechend seinem Wunsch nimmt er nur im engsten Familienkreis Abschied von dieser Welt. Der am 24. Februar 1931 in Ludwigshafen geborene Franz Feldbausch war auf und neben dem Centre Court eine Persönlichkeit, er war sozusagen der nationale Grandseigneur des Tennissports. Von der Statur, von der eleganten Kleidung, vom Auftreten her und von Eigenschaften geprägt, die ihn ausgezeichnet haben: harmonisch und ausgeglichen, verständnisvoll und fürsorglich. Diese heutzutage vielfach vergessenen Attribute wurden von ihm gelebt und fanden immer wieder ihre Umsetzung in seinem Wirken als Sportler und in seinen fast vier Jahrzehnten währenden Tätigkeiten als ehrenamtlicher Funktionär. So ist es auch nicht verwunderlich, dass er mit Legenden wie Fred Perry oder Gottfried von Cramm befreundet war und in seiner Nähe fühlte man vielfach die Aura einer längst vergangenen Ära.

Der aus beruflichen Gründen 1956 nach Bielefeld gezogene Franz Feldbausch verfolgte mit großer Akribie und Leidenschaft das Geschehen im deutschen und westfälischen Tennisverband und hat stets auch eine Meinung dazu gehabt. Doch nicht lautsprecherisch verkündete er diese, er trug seine Ansichten eher zurückhaltend und leise vor. Er war ein Mann des Ausgleichs, der sowohl für den nationalen als auch für internationalen Tennissport gelebt hat. Das Ehrenmitglied des Deutschen Tennis Bundes (DTB) war in den 50er Jahren einer der besten deutschen Tennisspieler und vertrat sein Land bei zahlreichen internationalen Wettbewerben wie dem Davis Cup, Galea Cup, Kings Cup sowie im Dubler Cup. 1956 stand er mit dem deutschen Davis Cup-Team im Viertelfinale.

Nach Beendigung seiner Tenniskarriere hatte er als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes die Aufgaben des Jugend- und Sportwartes übernommen und verantwortete die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit. Gemeinsam mit Gottfried von Cramm gründete Franz Feldbausch 1966 den Internationalen Tennis Club von Deutschland, der bis in die heutige Zeit hinein ein aktives Clubleben mit weltweit renommierten Tennisspielern lebt. Sein internationales Engagement als Mitbegründer der Europäischen Arbeitsgruppe sowie als Mitglied im Junior Committee von Tennis Europe und der International Tennis Federation (ITF) wurde mit der Auszeichnung „Honorary Life Counsellor“ und dem „Services to the Game“-Award bedacht.

Vor acht Jahren wurde Franz Feldbausch das Bundesverdienstkreuz verliehen, wurde mit der Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Tennis Bundes und mit der Goldenen Ehrennadel des Westfälischen Tennis-Verbandes ausgezeichnet. Das Land Nordrhein-Westfalen ehrte ihn mit der NRW-Sportplakette und dies alles zusammen zeigt auf, welche Persönlichkeit sich von uns verabschiedet hat. So wie er lebte, ging er auch diesen seinen letzten Weg: Ruhig und leise. Er hinterlässt Ehefrau Helga, die Söhne Christian und Michael, die Schwiegertöchter Julia und Cathy sowie zwei Enkelkinder. Doch die Erinnerungen an Franz Feldbausch sind unvergesslich und unsterblich, in den Köpfen und in den Herzen der Tennissportler.

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