Fehlende Straßenbeleuchtung entlang der B 68 sorgt für Unmut bei den Anwohnern
Von Frank JAsper Steinhagen-Amshausen. Wer am späten Nachmittag und erst recht abends und in der Nacht die B 68 in Amshausen entlang geht, steht im Dunkeln. Nur die vorbeifahrenden Autos erhellen mit ihren Scheinwerfern die Szenerie. Aus Gründen der Verkehrssicherheit mussten im Sommer die Straßenlaternen zwischen Tiergarten und Schnatweg demontiert werden. Seitdem greifen die Anwohner schon mal zur Taschenlampen, wenn sie aus dem Haus gehen.
Die Laternen am Geh- und Radweg an der Bundesstraße konnten nicht länger stehen bleiben, weil die Gemeinde bei einigen Holzmasten Fäulnis festgestellt hatte. „Die Standsicherheit der Masten war nicht mehr gewährleistet. Im schlimmsten Fall wären uns die Laternen auf die Straße gekippt“, erklärt Bürgermeister Klaus Besser. Nach der Entfernung der Masten stellt sich die Situation so dar, dass auf Steinhagener Gebiet lediglich ein Teilabschnitt zwischen der Bergstraße bis zum Upheider Weg linksseitig Richtung Halle mit Straßenlaternen ausgestattet ist. Der Rest liegt im Dunkeln.
Für viele Menschen in Amshausen ein unhaltbarer Zustand. Auch für Helmut Strakeljahn, der in seinem Antrag an die Gemeindeverwaltung um eine Beleuchtung entlang der B 68 bittet. „Für uns ist die Bundesstraße eine Dorfstraße mit zwölf Zufahrtsstraßen und elf Grundstückszufahrten“, hat Strakeljahn gezählt. „Sie führt mitten durchs Wohngebiet.“
Nicht wenige Amshausener müssen die B 68 queren oder entlanggehen. Wenn sie zu einer Veranstaltung im Begegnungszentrum Alte Feuerwehr wollen zum Beispiel. Oder ins Gemeindehaus. Das Hotel-Restaurant Steinhägerquelle und einige Bushaltestellen liegen direkt an der Straße. „Der Fußgängerweg an beiden Seiten der B 68 führt an Wald, Buschwerk und Hecken vorbei, so dass einem auch als Mann schon mal mulmig zumute ist“, schreibt Helmut Strakeljahn in seinem Brief an die Verwaltung.
Wie Bürgermeister Besser auf Nachfrage des Haller Kreisblatts bestätigt, ist die Gemeinde Steinhagen zuständig für die Straßenbeleuchtung entlang der Bundesstraße. Doch im Haushaltsplanentwurf sind bislang keine finanziellen Mittel vorgesehen für neue Laternen. „Das ist angesichts der angespannten Haushaltslage erst mal nicht drin“, sagt Klaus Besser.
Gleichwohl hat die Verwaltung von den Gemeindewerken drei Varianten erarbeiten lassen, die aufzeigen, wie zumindest der Abschnitt zwischen Tiergarten und Schnatweg beleuchtet werden könnte. Morgen werden sie den Mitgliedern im Bauausschuss vorgestellt. Variante 1 sieht eine beidseitige Beleuchtung mit 85 Laternen vor; diese Lösung schlägt allerdings mit 282 000 Euro zu Buche – ohne Mehrwertsteuer. Eine einseitige Beleuchtung mit 42 Laternen (Variante 2) würde immer noch 139 000 Euro kosten. Die dritte Variante sieht die Ausleuchtung der Einmündungsstraßen Tiergarten, Falkenstraße, Schukamp, Kalkwerk, Quellweg und Kuckucksweg vor. Mit 16 500 Euro wäre dies die günstigste Lösung.
„Man muss bedenken, dass Freileitungen, wie sie vorher verwendet wurden, nicht mehr üblich sind. Für die notwendige Stromversorgung entlang der Bundesstraße müssten deshalb neue Erdkabel verlegt werden“, erklärt Bürgermeister Besser einen nicht zu unterschätzenden Kostentreiber.
Licht ins Dunkel könnten morgen die Haushaltsplanberatungen bringen, in deren Rahmen über die Situation an der B 68 gesprochen wird. Die Sitzung beginnt um 18 Uhr im Rathaus und ist öffentlich.