Böckstiegel-Haus wartet mit einem umfangreichen Halbjahresprogramm auf

Haben sich viel einfallen lassen: Böckstiegel-Haus-Leiter David Riedel sowie Elena Schmidt und Ute Dohrmann (von links) freuen sich auf viele junge sowie erwachsene Besucher. Foto: A. Hanneforth

Haben sich viel einfallen lassen: Böckstiegel-Haus-Leiter David Riedel sowie Elena Schmidt und Ute Dohrmann (von links) freuen sich auf viele junge sowie erwachsene Besucher. Foto: A. Hanneforth

Von Anja Hanneforth – Werther-Arrode. „Hoppla, das steht ja auf dem Kopf“, werden sich die Leser des neuen Halbjahresprogramms vom Böckstiegel-Haus wundern. Und es stimmt: Denn während der eine Teil für die Erwachsenen gedacht ist, ist die zweite Hälfte den Kindern vorbehalten. Das alles einfach nur hintereinander abzudrucken – „das war uns irgendwie zu langweilig“, schmunzelt Böckstiegel- Haus-Leiter David Riedel. Kippen ist also angesagt, wenn man das kleine Heftchen lesen will.

So bunt und umfangreich wie nie zuvor kommt das Halbjahresprogramm daher, mit Führungen, Lesungen, einer Fülle von Workshops, verschiedenen Exkursionen mit dem Bus oder dem Rad, einer Podiumsdiskussion und zwei Sonderausstellungen. „Wir hoffen, dass für jeden etwas Passendes dabei ist“, spricht David Riedel für das gesamte Team des Böckstiegel- Hauses.

Und so sehr er sich freuen würde, bekannte Gesichter wiederzusehen, so sehr wünscht er sich, Böckstiegel und sein Geburts- und Wohnhaus über die Grenzen Werthers hinaus in die Öffentlichkeit zu tragen. Denn jeder, der die Arbeiten mit den farbenfrohen und kräftigen Pinselstrichen zum ersten Mal sieht, ist fasziniert von der Intensität des Werks Peter August Böckstiegels.

4800 Besucher kamen im vergangenen Jahr nach Arrode – eine Zahl, die Riedel gern wieder erreichen würde. „Allerdings ist es nicht unser Ziel, einen Besucherrekord aufzustellen“, macht er deutlich. Das ließen die kleinen Räume auch nicht zu. Die Zahl der Teilnehmer, egal ob bei Führungen oder Workshops, sei einfach begrenzt. „Dennoch freuen wir uns, dass Böckstiegel inzwischen vielen Menschen ein Begriff ist.“

Das Böckstiegel-Haus stünde allen offen, „wir sind hier kein elitärer Club und wollen schon gar nicht, dass es heißt: »Vorsicht, Museum«“, lacht Riedel. Denn die Arbeiten Böckstiegels nach außen zu tragen: das ist es, was der Leiter des Hauses als seine Aufgabe begreift.

Dass ein Museumsbau bei der Fülle der Arbeiten und den steigenden Besucherzahlen höchst willkommen wäre, ist klar. Dass es aufgrund der finanziellen Situation aber noch ein Weilchen dauern wird, ebenfalls. „Wir sind guter Dinge“, gibt sich Riedel optimistisch.

Wenn aus einem Museum in diesem Jahr auch noch nichts wird, so sind doch Verbesserungen im Böckstiegel-Haus selbst geplant. Zum Beispiel wird in den nächsten Tagen für immerhin rund 10 000 Euro eine neue Licht-Anlage installiert. „Denn bei dunklem Wetter im Winter kommen die Bilder gar nicht zur Geltung. Das haben schon viele Besucher bedauert – und das wollen wir nun ändern“, so Riedel.

Und so dürfen sich die Gäste der Führungen bald auf beste Lichtverhältnisse freuen. Öffentliche Führungen durch Haus und Atelier finden immer samstags und sonntags um 15 Uhr statt, Anmeldungen sind nicht erforderlich. Fortgeführt werden auch die besonderen Führungen »Sommer, Kunst und Kuchen«, die im vergangenen Jahr hervorragenden Anklang fanden und 14-tägig immer mittwochs im Mai, Juni und Juli um 15 Uhr stattfinden. Hier ist eine Anmeldung erforderlich. Das gilt auch für die Aktionen »Böckstiegel für Frühaufsteher« am 6. April, 1. und 12. Mai sowie die Kombi- Führungen durch das Böckstiegel- Haus und die Deppendorfer Mühle unter der Überschrift »Von Malern und Müllern« sonntags am 28. April, 26. Mai, 30. Juni und 28. Juli. »Geheimnisvolle Schönheit« ist am 14. Juni eine Lesung aus dem Werk Hertha Königs überschrieben und »Böckstiegel – gestern, heute und morgen« heißt es am 15. Mai in Kooperation mit dem Heimat- und Kulturverein in der Gesamtschulaula. Dazu gibt es wieder die Werkstatt für Erwachsene, drei Böckstiegel-Exkursionen und zwei Sonderausstellungen: Am 7. April wird die Ausstellung »Conrad Felixmüller – Werke aus dem Besitz von Peter August Böckstiegel« eröffnet und am 16. Juni im Storck- Haus die Schau »Und ich gehe in den Süden … – der Künstler Bernardo Rossi«.

Infos und Anmeldungen beim Böckstiegel-Haus unter Tel (0 52 03) 32 97.
Internet www.boeckstiegel-haus.de

Der Hintergrund – Jede Menge Aktionen für Kinder
Nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche bietet das Team vom Böckstiegel-Haus eine Reihe spannender Aktionen an. So wird es am 19. April eine Töpferwerkstatt geben, am 3. Mai einen Rosen-Mal-Nachmittag bei Rosen-Steffen,am7. Juni und 5. Juli zwei Druckwerkstätten, am 13. Juni werden Mosaike aus Fliesen und Glas gefertigt, am 14. Juni geht es um Böckstiegels Klanggeschichte und zum ersten Mal gibt es in diesem Jahr zwei Sommerferien-Aktionen: Am 27. Juli geht es auf Entdeckungstour mit Stift und Papier und am 30. Juli starten die Kinder unter fachmännischer Anleitung einen »Trickbox- Workshop«, in dem ein kleiner Kurzfilm entsteht. Darüber hinaus gibt es am 22. März einen Nachmittag für alle, für die Deutsch eine Fremdsprache ist, und am 25. April einen Ateliertag für Pädagogen und Kunsterzieher.

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