Mittelalterfest wird bei frühlingshaftem Wetter ein großer Publikumserfolg

Gaukler und Zauberer: Verschiedene Akteure unterhielten die Besucher mit verblüffenden Tricks und Spielereien.

Gaukler und Zauberer: Verschiedene Akteure unterhielten die Besucher mit verblüffenden Tricks und Spielereien.

Borgholzhausen (anke). „Wir können das ja gerade mal austragen.“ Dieser Satz, gesprochen von einem Besucher, ließ für Sekunden befürchten, dass die Gäste des Kinder-Mittelalterfestes tatsächlich einen erbitterten Kampf zwischen zwei ausgewachsenen Männern zu sehen bekommen. Zum Glück sind wir jedoch im 21. Jahrhundert und tragen unsere Meinungsverschiedenheiten in der Regel nicht mehr mit den Fäusten aus. Der Streit um den Platz in der Warteschlange vor dem Kiosk beschränkte sich deshalb auch auf ein verbales Gefecht.

Diese kniffelige Situation vor dem Kiosk der Burg war eine Ausnahme. Zwar kämpften Männer in Kettenhemden und Ritterrüstungen an verschiedenen Stellen auf dem Burggelände, aber nur zur Schau. Keiner von ihnen wollte sich damit den Platz in einer Warteschlange erstreiten. Schlangen gab es reichlich an den verschiedenen Stationen auf dem Burggelände, denn das tolle Frühlingswetter ließ die Gäste in Scharen auf den Ravensberg pilgern.

Es war das dritte Mittelalterfest für Kinder, an dem sich mehrere Mittelaltergruppen beteiligten. Die Wikinger waren ebenso dabei wie die Ravensberger Gefolgschaft, die Normannen AD 1099 und auch Sir Ulrich Klingenbrecher und sein Gefolge. Alle haben eines gemeinsam: großes Interesse am Mittelalter, einer Zeit, in der die Ravensburg gebaut wurde und auch in Borgholzhausen echte Grafen und Ritter lebten. Eine Zeit, in der die Menschen noch glaubten, die Erde sei flach, in der Gewalt, Krieg und Seuchen allgegenwärtig waren. Die Lebenserwartung war niedrig und die Menschen hingen vielfach dem Aberglauben an.

Um den Kindern das Leben der Menschen im Mittelalter nahezubringen, gab es für die jungen Gäste an den verschiedenen Stationen viel zu tun. Sie konnten Zinn gießen, Schnürsenkel flechten, Kerzen gießen, Steckenpferde basteln, Boule mit Pflastersteinen spielen, Bogenschießen, ein mittelalterliches Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel spielen, Hufeisen schmieden und auch in schweren Kettenhemden Schwertkämpfe austragen. An allen Ständen zeigten und erklärten die Mitwirkenden leidenschaftlich und ausführlich, was das Leben im Mittelalter ausmachte und wie Kinder zu dieser Zeit groß wurden.

Das kulinarische Angebot für die tapferen Ritter und die kleinen Burgfräuleins, die übrigens nur die Hälfte an Eintritt zahlen mussten, wenn sie verkleidet waren, reichte vom Käsekuchen und Apfelkuchen über Bratwurst und Eintopf bis hin zu über offenem Feuer selbst gebackenem Stockbrot. Zu jeder vollen Stunde zeigten Zauberer und Gaukler im Amphitheater ihre Künste und zu jeder halben Stunde konnten die Gäste an kostenlosen Burgführungen teilnehmen.

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