Im Heimatmuseum zeigen Sammler bis zum 23. November ihre Schätze
Versmold (spk). Was haben Freddie Mercury, John Lennon mit Nicholas Sarkozy gemeinsam? Die verstorbenen Musikidole sammelten ebenso wie der ehemalige französische Staatspräsident Briefmarken. Sammellust kennen auch andere Persönlichkeiten. Darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel. Ihre Sammelleidenschaft gehört Schachfiguren. Auch in Versmold geht die Sammelleidenschaft um, das beweist die Neuauflage der Sonderausstellung »Sammler zeigen ihre Schätze« im Heimatmuseum, die gestern eröffnet wurde.
15 Sammler stellen auf Einladung des Versmolder Heimatvereins in den kommenden drei Wochen wieder kostbare Kleinode aus. Zu den sehenswerten Stücken gehört das »Versmolder Bernsteinzimmer«. Den Namen bekam es von Siegfried Vettin, der es in liebevoller Kleinarbeit bastelte und mit Formationen aus Harz bestückte. Das Naturmaterial produziert seit mehreren Jahren ein 45 Jahre alter Süßkirschenbaum. „Das Harz läuft vom Frühjahr bis September. Es muss erst fest werden, dann entferne ich die Klumpen mit dem Messer“, beschreibt Siegfried Vettin den Ablauf.
Das Produkt hat die Farbe von Bernstein und weist bizarre Formen auf, die sich auch als Schmuckstück gut machen würden. „Ich habe drei Garagen voll mit Häusern, das gehört auch dazu“, zeigt der Tüftler auf ein kleines, selbst gefertigtes Bauernhaus, das die 100 jährige Geschichte der Landwirtschaft widerspiegeln soll. Siegfried Vettin ist nicht nur Sammler, sondern zugleich Handwerker und Künstler.
Andere Sammler wiederum können ihre Lieblingsstücke nicht selbst herstellen, sondern sind stets auf der Suche nach Zuwachs für ihre Sammlungen. Zu den ältesten Schätzen der aktuellen Ausstellung gehört ein Poesiealbum aus dem 18. Jahrhundert. Ein seltenes Gut von Gerda Lünstroth.
Jünger, nämlich erst rund 80 Jahre alt, ist die Blecheisenbahn samt Bahnhof, die zurzeit im Heimatmuseum zu sehen ist. Das Kinderspielzeug der Marke Märklin stellten Manfred und Friedel Nölke zusammen mit kleinen Spielzeugautos zur Verfügung. Andere Hobbysammler trennten sich auf Zeit von Engeln, Schweinepostkarten, Puppen, Räuchermännchen, Gesangbüchern, Fingerhüten, Geschirr, Stocknägeln samt Wanderstab und vielem mehr. So unterschiedlich die Ausstellungsstücke und die Geschichten zu ihnen sind –eines haben sie gemeinsam: Für ihre Besitzer sind sie zu echten Schätzen geworden.
»Bewundert werden können die Sammlerstücke noch bis Sonntag, 23. November, im Heimatmuseum, und zwar jeweils mittwochs von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11.15 bis 17 Uhr.