EGW-Theater-AG präsentiert Kriminalstück von Agatha Christie

Aperitif: Alle Gäste mussten sich bei ihrem Wochenendausflug auf die einsame Insel vor der englischen Küste das alte Kinderlied von den zehn kleinen Negerlein anhören, mehrmals. Fotos: c. gerner

Aperitif: Alle Gäste mussten sich bei ihrem Wochenendausflug auf die einsame Insel vor der englischen Küste das alte Kinderlied von den zehn kleinen Negerlein anhören, mehrmals. Fotos: c. gerner

Werther (C.). Bis zum Jahr 2003 hieß die Romanvorlage der legendären Krimi-Königin Agatha Christie »Zehn kleine Negerlein«. Aus Gründen der politischen Korrektheit – und so wird auch die Entscheidung der Theater-AG gewesen sein – firmiert das englisch-kauzige Kriminalstück heute unter dem Titel »Irgendwann trifft es jeden«.

Die deutsche Romanvorlage titelt seit Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts unter »Und dann gabs keines mehr«. Die zehn Akteure spielten sich anschaulich ins englische Country- Millieu. Morde würzten das Zusammentreffen von Gästen ohne Gastgeber auf einer einsamen Insel vor der englischen Küste. Mr. und Mrs. Rogers, gespielt von Tristan Faschinger und Franziska Meyer zu Rahden, beideQ2, so heißt heute der Abschlussjahrgang, werden von den Gastgebern und Besitzern eines großen Hauses auf einer einsamenInsel als ButlerundKüchenfee engagiert. Das Personal wird komplett durch die Sekretärin verkörpert, die ihre Auftraggeber allerdings auch nicht kennt, gespielt von Leonie Dunkel/Q1.

Die Gäste werden samt Gepäck für ein herrschaftliches Wochenende per Schiff auf die Insel befördert. Rund um die gut bestückte Bar kommt es zum Kennenlern-Treffen. Philip Lombard, überzeugend interpretiert von Cem Uyanik/Q 2, gibt sich bester Laune. Genau wie die anderen Herren, der alte und sehr schwerhörige General Mackenzie, klasse gemacht von Charlotte Jachmann/EF, sowie der anderen Dame in Herrenkleidern, Nastasja Tsiatouras/Q 2, die den berühmten Staatsanwalt Lawrence Wargrave komplett mit Leben erfüllte.

Richtig schrullig legte Helin Uyanik/EF, die »echte« Lady Emily Brent an. Sie empörte sich über zu offenherzige Kleidung beim Dinner und hauchte – ständig in Begleitung ihres kleinen Hundes – dem Stück konservatives, englisches Adelsflair ein. Ebenso gelungen die etwas entrückt wirkende südafrikanische Farmerin Wilhelmina Blore, gespielt von Cynthia von Knebel/Klasse 9 b, die herrlich ausdemRahmenfiel.

Das Bühnenbild entstand im Kunstunterricht unter den Leitung von Pädagoge Ulrich Blex und Annika Burneleit, Lorena Rehmsmeier, Sophia Walter, Laura Ordelheide sowie Nina Scholz, alleQ1. Einem Kammerspiel gleich, die ersten Zuschauerreihen saßen praktisch mit auf der Bühne, entspannen sich die gruseligen Spielzüge, natürlich mit vielen Mordopfern, eben ein echtes Stück der Krimi-Königin Agatha Christie.

Damit der Text nicht holperte standen die beiden Maskenbildnerinnen Cara Deppe und Lena Detert/EF auch als Soufleusen bereit. Ihre Dienste wurden praktisch gar nicht gebraucht. Regisseur und Techniker Oliver Othmer begleitete den über einjährigen Entstehungsprozess dieses Kriminalstückes, in welchem die Opfer ganz ordentlich ermordet wurden, immer schon nacheinander zu den Strophen des Kinderliedes »Zehn kleine Negerlein« – das entsprechend oft ertönte.

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