Borgholzhausen

Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Gütersloh
Geografische Lage:
52° 6′ N, 8° 18′ O52° 6′ N, 8° 18′ O
Höhe: 80 – 306 m ü. NN
Fläche: 55,84 km²
Einwohner: 8.747 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km²
Postleitzahl: 33829
Vorwahl: 0 54 25
Kfz-Kennzeichen: GT
Gemeindeschlüssel: 05 7 54 004
Verwaltung Schulstraße 5, 33829 Borgholzhausen

Aus der Geschichte

Zur Lage der Stadt

Die Stadt Borgholzhausen liegt mit ihrem Kern in einem Paß des Teutoburger Waldes, der das Bruch-Faltengebirge, auch Osning genannt, nach Nordwesten hin in den „Osnabrücker Osning“ und nach Südosten hin in den „Bielefelder Osning“ teilt. Im Norden reicht die Stadt ins Ravensberger Hügelland und im Süden ins flache Ostmünsterland. Die ursprüngliche Stadt liegt etwa 120 bis 140m hoch in einer offenen Senke des Teutoburger Waldes. Unmittelbar westlich davon erhebt sich der bewaldete Kamm zur Johannisegge und zum Hollandskopf bis zu einer Höhe von 306m, während der äußerste Süden der Stadt lediglich 80m hoch liegt.

Zur Gründung Borgholzhausens

Das Gebiet der Stadt Borgholzhausen gliedert sich seit 1969 in 12 Ortsteile : Barnhausen, Berghausen, Borgholzhausen, Casum, Cleve, Hamlingdorf, Holtfeld, Kleekamp, Oldendorf, Ostbarthausen, Westbarthausen und Wichlinghausen.
Der Paß von Borgholzhausen hat als wichtiger Übergang über den Höhenzug des Teutoburger Waldes zur Gründung der Stadt entscheidend beigetragen. Als Borgholzhausen zum ersten Mal erwähnt wurde, war der Ort schon über 2500 Jahre alt. Nachgewiesene Urnenfriedhöfe aus der jüngeren Bronzezeit in den Ortsteilen Oldendorf, Casum und im Quertal von Borgholzhausen lassen auf eine Besiedlung seit etwa 1500 v.Chr. schließen.

Die frühe Entwicklung Borgholzhausens

Um das Jahr 1100 ist Borgholzhausen zum Gerichtsort geworden. Seit 1096 wird der Ort „Holthus“ genannt, doch wegen seiner Nähe zur Burg Ravensberg, die von Graf Hermann II. von Calvelage erbaut wurde, entstand 1317 dann die Ortsbezeichnung „Borgholthusen“. Im gleichen Jahr wird es erstmals als „oppidum“, also als Landstadt, bezeichnet. 1488 wird es neben Werther und Halle als Wibbold oder Wicbold der Grafschaft Ravensberg, die 1609 dem Kurfürstentum Brandenburg angeschlossen wird, aufgeführt. Es handelte sich dabei um eine stadtähnliche Siedlung mit dem Recht, einen Vorsteher zu wählen und bestimmte Gewerbe zu betreiben, was auf dem Lande verboten war. 1669 wurde in Borgholzhausen eine Leinenlegge als staatliche Schau- und Prüfanstalt angelegt.

Borgholzhausen wird zur Stadt erhoben

Am 17. April 1719 wurde Borgholzhausen durch Friedrich Wilhelm I. zusammen mit anderen ravensbergischen Flecken zur Stadt erhoben, was zur Modernisierung der städtischen Verwaltung und zur Ansiedlung verschiedener Gewerbe- und Handelszweige führte. So wurden Leinenspinnerei und -weberei im 17. und 18. Jahrhundert ein wichtiger Erwerbszweig. Am Ende des 18. Jahrhunderts blühte auch der Leinenhandel auf. Pack- und Segeltuchleinen wurden vielfach über Elberfeld ins Rheinland, nach Holland und über Bremen nach England geliefert. Als jedoch durch die Konkurrenz des maschinellen Webens in England nach 1820 die hiesigen Heimarbeiter nicht mehr Schritt halten konnten, ging die Leinenspinnerei und Weberei im ganzen Ravensberger Land zurück.

Honigkuchen und andere Gewerbe

Um 1740 siedelten sich Honigkuchenbäcker aus dem benachbartem Dissen in Borgholzhausen an. 1827, 1830 und 1861 wurden Lebkuchenfabriken gegründet, wodurch Borgholzhausen zur sprichwörtlichen „Honigkuchenstadt“ wurde. Nach 1873 kamen mehrere Fleischwarenfabriken hinzu. Im Jahre 1880 entstand in Borgholzhausen die erste Dampfmolkerei Westfalens. Aus dem im 17. Jahrhundert angelegten Salzwerk „Barthausen“ ist nach 1907 das „Solbad Ravensberg“ geworden, das heute Mineralwasser fabrikmäßig herstellt und vertreibt.

Landwirtschaft und Industrie

Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war die wirtschaftliche Entwicklung im Bereich der heutigen Stadt Borgholzhausen in erster Linie auf die Landwirtschaft beschränkt. Auch wenn sich insbesondere im Bereich des heutigen Ortsteils Borgholzhausen geringe Ansätze von mittleren und kleinen Gewerbeansiedlungen abzeichneten, so wurde in der alten Stadt Borgholzhausen von den Gewerbetreibenden nebenbei noch Ackerbau und Viehzucht betrieben, da sie von ihrem Gewerbe allein nicht leben konnten. In den übrigen Ortsteilen der Stadt war überwiegend die Landwirtschaft Haupterwerbszweig. Auch in der heutigen Zeit haben Land- und Forstwirtschaft immer noch einen beachtlichen Anteil am Wirtschaftsleben der Stadt. Rund 65% der Gesamtfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Die Industrie war seit 1945 maßgeblich an der Entwicklung im Bereich der heutigen Stadt Borgholzhausen beteiligt. Diese Entwicklung entsprang jedoch nicht nur aus den bereits bestehenden ortsansässigen Gewerbe- und Industriezweigen im Altstadtgebiet, sondern aus mehreren neugegründeten Werken, insbesondere im Süden des Ortsteils Borgholzhausen. Heute gibt es in den Gewerbegebieten metallverarbeitende Betriebe ebenso wie Verpackungs-, Chemie- und Maschinenfirmen und den bereits genannten Mineralbrunnen.

Quelle: www.borgholzhausen.de

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