Rochusclub Düsseldorf besiegt vor 4.500 Zuschauern mit 4:2 Blau-Weiss Halle

Lediglich der Finne Jarkko Nieminen konnte auf Seiten des Tennis-Bundesligisten Blau-Weiss Halle im Spitzenduell beim Rochusclub Düsseldorf sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Siegen überzeugen. © pr-büro sport presse (HalleWestfalen)

Lediglich der Finne Jarkko Nieminen konnte auf Seiten des Tennis-Bundesligisten Blau-Weiss Halle im Spitzenduell beim Rochusclub Düsseldorf sowohl im Einzel als auch im Doppel mit Siegen überzeugen. © pr-büro sport presse (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Um 16.39 Uhr stand am Sonntag (18. Juli) die 2:4-Niederlage des Tabellenführers Blau-Weiss Halle in der 1. Tennis-Bundesliga der Herren beim Rochusclub Düsseldorf fest und da zur gleichen Zeit auch der bis dato ebenfalls ungeschlagene Titelverteidiger Kurhaus Lambertz Aachen ebenfalls mit 4:2 auf eigener Anlage gegen den Erfurter TC Rot-Weiss siegreich war, führen nun diese beiden siegreichen Teams des Sonntags die Liga an. Die Ostwestfalen sind auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht und zunächst einmal aus dem Rennen um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft.

Rund 4.500 Zuschauer säumten die Courts am Rolander Weg in Düsseldorf und angesichts der Spitzenpaarung war auch das personelle Aufgebot bestens. Acht internationale Tennisprofis, in der ATP-Weltrangliste zwischen Position 50 und 79 platziert, boten erstklassigen Sport bei hochsommerlichen Temperaturen. Vor dem ersten Ballwechsel war allerdings die Stimmung beim Gastgeber ein wenig gedämpft, denn ihr Spitzenspieler Guillermo Garcia-Lopez (ATP 39) fiel kurzfristig aus. Tags zuvor beim Training knickte der 27-jährige Spanier um und die Ärzte diagnostizierten einen doppelten Bänderriss. Teamchef Detlev Irmler holte den bereits zum Turnier nach Hamburg abgereisten 22-jährigen Russen Evgeny Korolev (ATP 72) zurück und diese kurzfristige personelle Neuformierung erwies sich für den Rochusclub nicht als Nachteil.

Obwohl es nach den vier Einzeln bereits einen klaren 1:3-Rückstand für Blau-Weiss Halle gab, war die tatsächliche Auseinandersetzungen in den vier Matches nicht so deutlich. „Wir hätten durchaus ein 2:2 haben können“, so Halles Teamchef Thorsten Liebich, „doch der für uns vorher eingeplante Siegpunkt wurde leider nicht geholt.“ Gesagt hat er es nicht, aber zweifelsohne hat es Liebich gedacht: Arnaud Clement (ATP 71) an Position vier hätte gegen Andreas Beck (ATP 79) siegen müssen. Der Franzose ging auch schnell mit 4:1 in Führung und bestimmte die Matchführung. Obwohl er selber glaubte im Spiel zu sein, kam Beck immer besser in Schwung und holte mit seinem druckvollen Grundlinienspiel Punkt um Punkt auf. Im Tiebreak folgte der Satzgewinn und Clement fand keine Mittel mehr, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.
Umgekehrter Spielverlauf dagegen bei dem Haller Finnen Jarkko Nieminen (ATP 63), der auf Jeremy Chardy (ATP 50) traf. Der Franzose startete furios, schoss aus allen Ecken des Courts die Bälle mit hoher Geschwindigkeit übers Netz, und der 28-jährige Linkshänder lag schnell mit 1:4 im Hintertreffen. Mit zunehmender Spieldauer konnte Chardy dieses Tempo nicht halten, zumal Nieminen nun auch variantenreicher agierte. Er machte selber Druck, streute Stopps und Crossbälle ein, so dass der Franzose so ganz allmählich hilfloser wurde. Die kluge und intelligente Spielweise hatte zur Folge, dass Nieminen zur spielbestimmte Person auf der roten Asche wurde und letztlich als strahlender Sieger den Platz verließ. Den ersten Durchgang gewann der im Tiebreak und zweiten relativglatt mit 6:3.
Der kurzfristig eingeflogene Korolev traf an Position zwei auf Peter Luczak (ATP 78), der im ersten Satz ohne Chance gegen den Russen war. Er schoss mit 6:1 den Australier mit polnischem Pass regelrecht vom Platz und der Haller konnte erst im zweiten Durchgang dem in Mülheim an der Ruhr wohnenden Russen Paroli bieten. Doch es reicht nicht zu mehr, denn Korolev verstand sein Spiel zum Zweisatzsieg durchzuziehen. Beim 1:2-Zwischenresultat nahmen im Spitzenduell Juan Ignacio Chela (ATP 54) und Florent Serra (ATP 62) ihr Match auf. Das der Argentinier im >Trikot< der Düsseldorfer bereits vor geraumer Zeit die Nummer 15 der Welt war, demonstrierte er einmal mehr in dieser Partie. Mit hoher Geschwindigkeit beförderte der 30-jährige Südamerikaner die Filzbälle längs der Linien in das Spielfeld seines Kontrahenten, dem dieses Tempo eindeutig zu schnell war. Zugute muss man dem Franzosen halten, dass er nie aufsteckte, alles versuchte, doch das war einfach zu wenig. Mit einem glatten Zweisatzsieg (6:1, 6:3) baute Chela die Führung für den Gastgeber auf 3:1 aus.
 
Die Hoffnung, wenigstens mit zwei siegreichen Doppeln noch einen Punkt mit nach Ostwestfalen zu nehmen, nährte die Paarung Jarkko Nieminen/Peter Luczak. Dieses Duo harmonierte glänzend, spielte überragend, und mit einem 6:2, 6:3-Erfolg gegen Chela/Beck wurde auch entsprechend verkürzt. Mehr aber auch nicht. Das Haller Gespann Arnaud Clement/Nicolas Kiefer war im ersten Satz gegen Jeremy Chardy/Fabrice Santoro ohne Chance, kämpfte sich aber noch ins Match, doch das reichte an diesem Sonntag nicht aus. Es gab eine 2:6, 4:6-Niederlage und Detlev Irmler darf weiterhin vom ersten nationalen Titelgewinn seines Teams träumen: „Dieser Erfolg gegen Halle gibt uns die Zuversicht, dass wir in diesem Jahr den Titel holen können. Eine solche Leistung auch am nächsten Sonntag zuhause gegen Aachen und wir wären dann unserem großen Ziel einen wesentlichen Schritt näher gekommen.“ Enttäuschung auf Seiten des Haller Teamchefs Thorsten Liebich, der mit leeren Händen da stand: „Wir haben alles getan. Aber an diesem Tag waren die Düsseldorfer diejenigen, bei denen alles stimmte. Trotzdem bin ich der Meinung, es ist noch nichts gelaufen. Düsseldorf und Aachen sind noch nicht durch.“

Alle Ergebnisse auf einen Blick:

Rochusclub Düsseldorf – Blau-Weiss Halle 4:2
Chela, Juan-Ignacio (ESP/ATP 54) – Serra, Florent (FRA/ATP 62) 6:1, 6:3
Chardy, Jeremy (FRA/50) – Nieminen, Jarkko (FIN/63) 6:7(3), 3:6
Korolev, Evgeny (RUS/72) – Luczak, Peter (POL/78) 6:1, 6:4
Beck, Andreas (GER/79) – Clement, Arnaud (FRA/71) 7:6(2), 6:4
Chela/Beck – Nieminen/Luczak 2:6, 3:6
Chardy/Santoro, Fabrice – Clement/Kiefer, Nicolas 6:2, 6:4
Kurhaus Lambertz Aachen – Erfurter TC Rot-Weiss 4:2
Blau-Weiss Neuss – TC Amberg am Schanzl 5:1
1. FC Nürnberg – Blau-Weiß Krefeld 5:1
Spielfrei Grün-Weiss Mannheim

Nächster Spieltag – 23. Juli (Freitag) 2010 – Beginn 13.00 Uhr
Blau-Weiss Halle – Erfurter TC Rot-Weiss
1. FC Nürnberg – Rochusclub Düsseldorf
Kurhaus Lambertz Aachen – Grün-Weiss Mannheim
TC Amberg am Schanzl – Blau-Weiß´Krefeld
Spielfrei: Blau-Weiss Neuss

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