Signal mit Strahlkraft

aldisteinhagenVon Frank Jasper Steinhagen. Lutz Heitland will ein Zeichen setzen. Und den Ort dafür hat er sich gut ausgesucht. Die Photovoltaikanlage, die er in dieser Woche auf dem Dach des Steinhagener Aldi-Marktes installieren ließ, ist wahrlich unübersehbar. Für den Apotheker, der seit 15 Jahren in alternative Energien investiert, ein Signal zur rechten Zeit. Denn dass die Bundesregierung soeben längere Atomlaufzeiten beschlossen hat, wertet er als Bedrohung für Windkraft und Sonne.

Auf einer Fläche von 450 Quadratmetern sind in dieser Woche die Solarmodule auf dem Dach installiert worden. Wie Lutz Heitland im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt erklärt, sei das vor vier Jahren erbaute Gebäude bereits statisch so ausgerichtet worden, dass eine optimale Nutzung von Sonnenenergie möglich ist. Allerdings sei damals die Aldi-Leitung von dem Photovoltaik-Konzept nicht überzeugt gewesen. Das habe sich jedoch inzwischen geändert, so Heitland. „Die hochwertigen Glasmodule auf dem Dach schimmern in einem Blauton, der hervorragend zum Aldi-Logo passt. Die Anlage ist nicht nur nützlich, sie sieht auch noch gut aus“, sagt Heitland. Er hofft, dass andere Firmen seinem Beispiel folgen und betont: „Ich bin nicht nur Idealist, sondern auch Unternehmer. So eine Anlage muss natürlich auch wirtschaftlich Sinn machen.“ Die neue Anlage auf dem Discounter- Dach ist amDonnerstag in Betrieb gegangen und soll jährlich 45 000 Kilowattstunden Strom erzeugen. 140 000 Euro hat Heitland dafür investiert. Zusammen mit der Photovoltaikanlage auf dem Dach eines weiteren Gebäudes im Einkaufszentrum Mühlenstraße werden dort jetzt 68 000 Kilowattstunden »sauberer Strom« produziert. „Das ist natürlich deutlich mehr, als wir mit unserer Apotheke verbrauchen können“, sagt Lutz Heitland, der darum einen Einspeisevertrag mit den Gemeindewerken abgeschlossen hat. Thomas Gründler von der Bielefelder Firma PV-Konzept, die die Solarmodule installiert hat, hebt den Umweltaspekt hervor: „Mit der neuen Anlage erreichen wir über einen Zeitraum von 20 Jahren eine CO2- Einsparung von 520 Tonnen.“ Den Atomkompromiss, wonach die 17 Kernkraftwerke in Deutschland durchschnittlich zwölf Jahre länger am Netz bleiben sollen, bewerten Heitland und Gründler entsprechend kritisch. Denn wenn der Atomstrom weiter läuft, können erneuerbare Energien nur schwer gefördert werden, da der Strom mitunter gar nicht ins Netz eingespeist wird. „Mit der Verlängerung der Laufzeigen von Atomkraftwerken besteht außerdem weniger Druck,umin die Weiterentwicklung von erneuerbaren Energien zu investieren“, befürchtet Heitland.

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