Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinals – 6. März 2011

Seit 2006 finden im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen die Carolinen Volleyball DVVPokalfinals stand und am 06. März 2011 steht die nächste sportliche Herausforderung für die vier besten Teams im Pokalwettbewerb an. © DVV

Seit 2006 finden im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen die Carolinen Volleyball DVVPokalfinals stand und am 06. März 2011 steht die nächste sportliche Herausforderung für die vier besten Teams im Pokalwettbewerb an. © DVV

HalleWestfalen. In etwas mehr als acht Wochen steht zum sechsten Mal im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen das Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale an und alles deutet heute schon auf eine Zuschauerzahl im sechsstelligen Bereich hin. Obwohl erst seit ein paar Tagen die Finalpaarungen feststehen, sind bereits schon rund 2.000 Tickets im Vorverkauf abgesetzt worden. „Das erstaunliche daran ist“, so Projektleiter Frank Heinkel von der GERRY WEBER Management & Event OHG, „dass – ohne dass die vier Clubs bereits für die Finals schon feststehen – die Nachfrage sehr groß war. Angesichts der nun feststehenden Endspiele, gehe ich davon aus, dass wir wieder die 10.000er-Besuchergrenze erreichen werden.“

Vor allem bei den Männern kommt es am 06. März (Sonntag) 2011, ab 15.30 Uhr zu einer Auseinandersetzung, die von großer sportlicher Rivalität geprägt ist. In der ostwestfälischen Eventarena erwartet die Zuschauer das Duell zwischen dem Titelverteidiger Generali Haching und dem deutschen Meister VfB Friedrichshafen. Im Halbfinale setzte sich der zweifache Pokalsieger aus München gegen den Moerser SC mit 3:1 durch und das Team vom Bodensee siegte in der zweiten Vorschlussrundenpartie mit 3:0 bei den RWE Volleys aus Bottrop. Für Haching, das in den Jahren 2008 und 2009 in HalleWestfalen triumphierte, ist es die dritte Finalteilnahme in Folge, für den VfB die insgesamt Elfte. Die Friedrichshafener gewannen unter anderem in den Jahren 2006 bis 2008 in der ostwestfälischen Lindenstadt, ehe sie von Haching abgelöst wurden.

Ablösen ist auch die richtige Zustandsbeschreibung zwischen den beiden Clubs. Zweifelsohne ist der VfB Friedrichshafen mit seinem 60-jährigen deutsch-rumänischen Startrainer Stelian Moculescu schlechthin Deutschlands Vorzeige-Volleyballverein. Elfmal deutscher Meister, zehn nationale Pokalerfolge und zudem ein Sieg in der Champions League belegen diese Ausnahmestellung der Häfler. Und in der laufenden Bundesliga-Saison liegen sie hinter dem Tabellenführer SCC Berlin auf dem zweiten Rang.

Auf dem Briefbogen der Hachinger sind bis dato nur die beiden Pokalsiege gelistet, doch durch eine immense Aufbauarbeit hat das Team von Trainer Mihai Paduretu Boden gut gemacht. Das weiß auch die Mannschaft, die darauf brennt, dem Traditionsverein den Rang abzulaufen. So verspricht der 21-jährige Shooting-Star Ferdinand Tille, der bei der letzten WM in Italien als bester Libero ausgezeichnet und bisher zweimal deutsche Vizemeister (2009 und 2010) wurde: „Ich will endlich mal gegen Friedrichshafen den Titel gewinnen, weil ich es leid bin, immer zu verlieren.“ Diese Kampfansage ist deutlich genug und zeigt die Brisanz auf, die in dieser Partie steckt. In der Bundesliga liegt der Pokalverteidiger punktgleich (18:2) mit dem VfB und nur auf Grund des Satzverhältnisses auf dem dritten Platz.

Konfettiregen und große Emotionen gehören zur Siegerehrung nach den Carolinen Volleyball DVVPokalfinals der Frauen und Männer, die in diesem Jahr am 06. März 2011 zur Austragung kommen. © DVV

Konfettiregen und große Emotionen gehören zur Siegerehrung nach den Carolinen Volleyball DVVPokalfinals der Frauen und Männer, die in diesem Jahr am 06. März 2011 zur Austragung kommen. © DVV

Suhl und Stuttgart im Finale
Bei den Frauen trifft ein Newcomer auf einen national etablierten Club, denn hier stehen sich Smart Allianz Stuttgart und der VfB Suhl beim Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale gegenüber. Bereits in den 70er, 80er Jahren war Suhl in der damaligen DDR – das Tor Thüringens – ein Volleyballschwergewicht. In den Jahren der Wende zerfiel vieles, so auch das Volleyball- Leistungszentrum in Suhl und im Jahr 1991 gründete sich der VfB 91 neu.

Es wurde eine sportliche und kontinuierliche Entwicklung vollzogen, die Ende der Saison 2003 ihren ersten vorläufigen Höhepunkt hatte: Aufstieg in die 1. Bundesliga. Fortan spielten die Thüringerinnen im oberen Drittel der Liga mit, doch der Traum von einer deutschen Meisterschaft ist noch unerfüllt. Ein anderer konnte aber realisiert werden: Am 09. März 2008 wurde der NA. Hamburg im GERRY WEBER STADION mit 3:1 besiegt und erstmals trugen sich die Suhlerinnen in die Liste der deutschen Pokalsieger ein. Eine Wiederholung dieses Triumphs blieb den VfB-Frauen vor knapp einem Jahr versagt, denn sie mussten sich vor 10.200 Zuschauern in HalleWestfalen dem Dresdner SC mit 1:3 geschlagen geben.

Zunächst deutete alles daraufhin, dass die Suhler-Mannschaft im DVV-Pokalfinale 2011 um ihren neuen Trainer Felix Koslowski, der aus Schwerin stammt und als Scout mit Bergamo die Champions League gewinnen konnte, hätte Revanche nehmen können. Doch diese Finalpaarung verhinderte Smart Allianz Stuttgart: Die Schwäbinnen gewannen überraschend mit 3:2 die Partie im Halbfinale gegen den Dresdner SC. Eigentlich wollte der Dresdner SC zurück in sein >Wohnzimmer< nach HalleWestfalen. Dort hatte das Team im März 2010 das Finale für sich entscheiden können, nachdem es in den Jahren 2007 (1:3 gegen Schweriner SC) und 2009 (2:3 gegen Rote Raben Vilsbiburg) unterlegen waren. Dabei sah es zunächst in Stuttgart optimal aus, denn die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl hatten zwei Sätze nach Maß hingelegt.

Die Stuttgarterinnen steckten aber nicht auf und der Bundesliga-Spitzenreiter bekam mit den 1.100 Zuschauern im Rücken im Tollhaus Hegelhalle mehr und mehr Rückenwind. Es entwickelte sich ein regelrechter Volleyball-Krimi, der sich über insgesamt 118 Minuten hinzog. Zweimal hatte Dresden im fünften und letzten Satz die Chance, die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden, doch die Hausherrinnen kämpften. Nach einer 18:17-Führung gelang Smart Allianz schließlich der Sprung ins Finale und damit der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. „Ein unglaubliches Spiel“, so Trainer Lindenmair, „vor allem nach einem solchen Start. Wir können nur dem Publikum danken, denn ohne diese Kulisse hätten wir das Spiel nicht drehen können.“

Was die Vereinschronik angeht, so ist diese tatsächlich recht jung: Der Verein entstand 2007 aus der Fusion der beiden Stuttgarter Clubs MTV und TSV Georgii Allianz und stieg als VC Stuttgart ein Jahr später in die 1. Bundesliga auf. In dieser Saison spielt die 1. Damenmannschaft unter dem Namen Smart Allianz und wird zukünftig im Fußballstadion des VfB Stuttgart seine neue Heimstätte haben. Sozusagen unterhalb der Stadiontribüne der Mercedes Benz-Arena wird für über 2.200 Zuschauer eine neue Volleyballhalle gebaut, denn der VC Stuttgart trägt wesentlich das Volleyball-Kooperationsmodell >Schule/Verein<. Die Trainer geben Unterricht an Grundschulen und Gymnasien und arbeiten zudem an einem gymnasialen Teilzeitinternat in Verbindung mit dem württembergischen Volleyballverband mit.

Zudem gründete sich ein prominenter Förderkreis mit unter anderem Ex-Nationalspieler Karl Allgöwer, dem schweizerischen Ex-Tennisprofi und Porsche-Cup-Turnierdirektor Marcus Günthardt sowie der deutschen Rekord-Volleyball-Spielerin Renate Riek-Bauer. Sie unterstützen den Club in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Beschaffung von Sponsorengelder. Die heute 50- jährige Stuttgarterin Riek-Bauer absolvierte 518 Einsätze in der deutschen Volleyball- Nationalmannschaft und ist damit Deutschlands Rekord-Nationalspielerin. Sie nahm 1984 an den Olympischen Spielen in Los Angeles teil und belegte den sechsten Platz. Mit den Vereinen SV Lohhof und CJD Feuerbach wurde sie mehrfach deutscher Meister.

Bis 2009 war Riek-Bauer beim Stuttgarter Erstligisten Allianz Volley aktiv und arbeitet heute als Co-Trainerin bei Smart Allianz. Im Alltag ist sie als Graphikdesignerin tätig und hat bereits mehrfach an Wettbewerben zum Entwurf bundesdeutscher Briefmarken teilgenommen. So gewann sie bereits 1997 den Entwurf der Marken „Für den Sport“. Während das Stuttgarter-Team in den beiden Jahren seiner Bundesliga-Zugehörigkeit bis dato die Ränge sechs und fünf erreichen konnte, gibt es mit der diesjährigen Finalteilnahme sozusagen sein Debüt, sowohl in Ostwestfalen, als auch im deutschen Pokalwettbewerb.

Ergebnisse Halbfinale – Männer:
Generali Haching vs. Moerser SC 3:1 (25:23, 25:17, 21:25, 25:15)
RWE Volleys Bottrop vs. VfB Friedrichshafen 0:3 (15:25, 18:25, 18:25)

Ergebnisse Halbfinale – Frauen:
Allgäu Team Sonthofen vs. VfB Suhl 1:3 (16:25, 26:24, 20:25, 13:25)
Smart Allianz Stuttgart vs. Dresdner SC 3:2 (15:25, 14:25, 25:22, 25:19, 19:17)

Finalpaarung – 06. März 2011
13.00 Uhr – Frauen: VfB Suhl vs. Smart Allianz Stuttgart
15.30 Uhr – Männer: Generali Haching vs. VfB Friedrichshafen

Ticket-Vorverkauf läuft
Eintrittskarten sind im GERRY WEBER Ticket-Center (Weidenstraße 2, 33790 HalleWestfalen) oder online unter www.gerryweber-world.de erhältlich. Neben den Kategorien I bis IV sowie der Spezialaktion »Vereinsbonus« gibt es für die Endspiele 2011 auch wieder eine Familienkarte. Mit dieser können zwei Erwachsene und zwei Kinder (bis einschließlich 15 Jahre) für 65 Euro in der Kategorie I Volleyball-Spitzensport live erleben.

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