Debatte um Atomausstieg beschert der Solarbranche Boom

Halles Photovoltaik-Pionier Klaus-Martin Scholz verzeichnet angesichts der Debatte um den Atomausstieg eine rasante Nachfrage an umweltfreundlichen Solarstrom-Anlagen.

Halles Photovoltaik-Pionier Klaus-Martin Scholz verzeichnet angesichts der Debatte um den Atomausstieg eine rasante Nachfrage an umweltfreundlichen Solarstrom-Anlagen.

Halle Westfalen. Die Katastrophe von Japan und die Debatte um den Atomausstieg sorgen für ein Um-denken bei den heimischen Verbrauchern. Der Wunsch nach regenerativ erzeugter Energie zeigt sich nicht nur in der wachsenden Zahl an Ökostrom-Wechslern, sondern auch in einer rasant steigenden Nachfrage nach Solarstromanlagen. „Die Menschen vor Ort wollen die Energiewende. Und sie wollen selbst dazu beitragen“, sagt der Haller Solar-Pionier Klaus-Martin Scholz.

Derzeit erlebt Scholz, der schon seit 1994 in der Sonnenstrom-Branche tätig ist, eine nie dagewesene Nachfrage an Photovoltaikan-lagen. „Stand bisher vor allem die Rendite durch die Einspeisevergü-tung im Vordergrund, wollen die Leute jetzt vor allem umweltfreund-lichen Strom selbst produzieren. Und sie wollen sich die Möglichkeit offen halten, den Strom bei steigenden Preisen nach einer Abschal-tung von Atomkraftwerken auch selbst zu verbrauchen“, verzeichnet der Solarexperte ein Umdenken bei den Verbrauchern.

Einen weiteren Schub erhält die Solarstrom-Branche durch die dro-hende unterjährige Senkung der Einspeisevergütung zum 1. Juli die-ses Jahres, deren Umfang von einer noch nicht erstellten Ganzjah-resprognose abhängt. Je nach Leistung der zwischen März und Mai neu gebauten Anlagen drohen Kürzungen von bis zu 15 Prozent. „Angesichts der unklaren Situation ist es verständlich, das sich Haus-besitzer und Investoren die derzeitige und bis zum 30. Juni noch ga-rantierte Einspeisevergütung für die nächsten 20 Jahre sichern wol-len, um ihre persönliche Energiewende leichter finanzieren zu kön-nen“, so Scholz.

Wer seine neue Photovoltaik-Anlage bis zum Stichtag 30. Juni in Be-trieb nehmen will, sollte sich sputen. „Vier bis sechs Wochen sollte man für die gesamte Planung und Finanzierung schon kalkulieren“, so Scholz. Die Montage und der Anschluss ans Stromnetz seien in wenigen Tagen erledigt. Langwieriger gestalte sich hingegen die Ge-nehmigung durch den Stromanbieter. Scholz: „Während ein solcher EVU-Antrag bei kleinen Stadtwerken in der Regel in ein paar Tagen bearbeitet ist, zieht sich die Prozedur bei den großen Energiekonzer-nen schon mal über zehn Wochen hin. Ein Schelm ist, wer Böses da-bei denkt.“

Bei aller gebotenen Eile warnt der Solarstromexperte jedoch aus-drücklich davor, vorschnell zu vermeintlichen Schnäppchenangeboten zu greifen: „Der Boom der vergangenen Jahre hat der Branche zahl-reiche Glücksritter beschert, die mit billigen Modulen und schlecht ausgebildeten Monteuren das schnelle Geld machen wollen. Was da-bei herauskommt, haben wir zuletzt in Halle am Beispiel einer Schule und eines Supermarktes gesehen.“ Gerade bei so langlebigen Inves-titionsgütern wie einer Photovoltaikanlage seien Qualität und Erfah-rung wichtig, um auch sicher die Gewinnzone erreichen zu können.

Mehr im Internet unter www.kms-neue-energie.de

Be Sociable, Share!

    Kommentar schreiben

    *

    code



    Options Theme