Fast wie Olympia

SV Halle von den OWL-MS. Auf dem Foto ist das komplette Team: v. l. n r. hinten Jana Schumacher, Daniel Akkermann, Marco Warnke, Svea Lüdorff. vorne: Marvin Struve, Jan Zeller, Lucia Penzel, Anna Stoppenbrink. Foto: SV-Halle

SV Halle von den OWL-MS. Auf dem Foto ist das komplette Team: v. l. n r. hinten Jana Schumacher, Daniel Akkermann, Marco Warnke, Svea Lüdorff. vorne: Marvin Struve, Jan Zeller, Lucia Penzel, Anna Stoppenbrink. Foto: SV-Halle

Während die deutsche Elite des Schwimmsports um WM-Tickets bei den Paris Open kämpfte traten acht Aktive des SV Halle bei den OWL-Meisterschaften in Herford an. Auch hier herrschte fast so was wie Olympiafeeling – irgendwie eine ganz andere Atmosphäre, als bei den Vergleichswettkämpfen. Und die beflügelte die Athleten aus Halle. Immerhin 10 persönliche Bestzeiten und etliche Alters- und Altersklassenrekorde wurden hier locker unterboten.

Marco Warnke feierte gleich mehrere Triumphe. Startet er doch gleich über 200 m Freistil mit neuer Bestzeit und Altersklassenrekord und durfte nach knapp verlorenem Endspurt Silber in Empfang nehmen. Der zweite Streich gelang ihm dann an Tag zwei – Gold über 100 m Schmetterling. Eine Verbesserung um über sechs Sekunden, ein echt gelungenes Rennen. Stark war auch seine Leistung über 100 m Freistil. Nachdem er erst irgendwie auf dem Startblock fest zu kleben schien und die Konkurrenz schon fast 5 Meter weg war, lieferte Marco das beste persönliche Rennen der Saison ab. Er holte auf und nach der Wende ließ er die anderen hinter sich. Platz eins mit persönlicher Bestleistung, Altersklassenrekord und der Titel „OWL-Meister“ waren eine tolle Belohnung für diesen Einsatz.

Zweiter „Mann“ im Team war Daniel Akkermann. Nachdem er sich über 100 m Freistil etwas schwer tat, bewies er über 400 m Freistil, das er sich auf den längeren Strecken besser beweisen kann. Am Ende steigerte er seine Bestzeit um 4 Sekunden und belegte im starken Teilnehmerfeld des Jahrgangs 1997 einen guten siebten Platz.

Viermal ging Anna Stoppenbrink (Jg. 1999) an den Start. Ein strammes Programm, das sie bei ihrem OWL-Debüt, locker absolvierte. Während sie auf den Freistilstrecken locker und sicher schwamm und über alle drei Strecken neuen Bestzeiten, einen Altersklassenrekord (400 m Freistil) und zwei Altersrekorde (100 und 200 m Freistil) schwamm, hatte sie auf den 200 m Lagen zu kämpfen. Allerdings war das Rennen auch das erste und die Nervosität entsprechend hoch, so dass sie zu Verkrampft an das Rennen heranging. Zwei Starts legte Svea Lüdorff (Jg. 1996) hin. 100 m und 200 m Brust, eigentlich ihre Paradestrecken. Allerdings kämpft sie seit knapp drei Wochen mit argen Schulterproblemen und das zeigte sich auch beim Schwimmen. Waren die 100 m Brust noch gut, waren die Probleme mit der Schulter über 200 m deutlich sichtbar. Trotzdem belegte sie tolle Plätze im Mittelfeld.

Letzte OWL-Debütantin war Jana Schumacher (Jg. 1997), hatte sie doch schon letzte Woche eindrucksvoll bewiesen, dass sie zurzeit in Topform ist. 400 m Freistil, ein Strecke die zwischen Sprint und Langstrecke liegt. Kraftraubend und anstrengend.16 Sekunden unter Bestzeit, das war ein Ergebnis mit dem weder die Trainer noch sie selbst gerechnet hatte. Das Ziel 5:59 Min unterbot sie locker. Die Uhr blieb am Ende bei 5:51,02 Min. stehen, das bedeutete Altersrekord.

Zwischen all diesen tollen Leistungen durfte der Jahrgang 2001 einen „Zweikampf“ aus 200 m Lagen und 400 m Freistil schwimmen, denn die anderen Strecken sind für die 10jährigen bei Meisterschaften noch tabu. Hier gingen Marvin Struve, Jan Zeller und Lucia Penzel an den Start. Die beiden Jungen lieferten sehr gute persönliche Ergebnisse ab. Lucia hingegen nahm den Kampf um Platz 1-3 auf. Nach den 200 m Lagen lag sie auf dem ärgerlichen Platz vier. Da aber beide Strecken zusammen gewertet werden, erwachte über 400 m Freistil ihr Kampfgeist. In neuer Bestzeit dominierte sie neben der führenden Paderbornerin Isabell Scheller das Rennen. Am Ende fehlte ihr ein Punkt zu Platz zwei. Aber der kleine Pokal für die drittbeste Schwimmerin des Jahrgangs 2001 in OWL war auch nicht zu verachten.

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