Martin Neuberger spürt Aufbruchsstimmung – Elitäres DHB-Turnier erster Prüfstein

© Handball-Bundestrainer Martin Heuberger (rechts) plant den erfolgreichen deutschen Nachwuchs an die Nationalmannschaft heranzuführen und hat mit dem aktuellen Junioren-Weltmeister Nils Dresrüsse  (TBV Lemgo) ein viel versprechendes Torhüter-Talent. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)

© Handball-Bundestrainer Martin Heuberger (rechts) plant den erfolgreichen deutschen Nachwuchs an die Nationalmannschaft heranzuführen und hat mit dem aktuellen Junioren-Weltmeister Nils Dresrüsse (TBV Lemgo) ein viel versprechendes Torhüter-Talent. © GERRY WEBER WORLD (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Zwei Trainer vereint ein sportliches Konzept. Dabei wandelt Martin Heuberger auf den Spuren von Joachim Löw. Der 47-jährige Handball-Bundestrainer aus Schutterwald nimmt sich die positive Entwicklung der Fußballer zum Vorbild: „Vor mehr als zehn Jahren lag der DFB am Boden und stellte seine gesamte Nachwuchsarbeit um. Heute hat Joachim Löw eine Weltklassemannschaft, gespickt mit jungen erstklassigen Spielern.“ Eine ähnliche Trendwendung wünscht sich der Diplom-Verwaltungswirt nun auch für die erste Garde des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und setzt fortan auf konsequente Kaderverjüngung.

Demzufolge verzichtet Heuberger auf Reaktivierungen ehemaliger Nationalspieler wie Christian Zeitz (THW Kiel) sowie Johannes Bitter und Torsten Jansen (beide HSV Hamburg). Zeitz nimmt sich aufgrund seines Alters eine Auszeit, Bitter und Jansen gönnen sich mehr Zeit für ihre Familien: „Mir sind Spieler lieber, bei denen ich weiß, woran ich bin und dass sie mit Herzen bei der Sache sind.“ Seit fast vier Monaten hat Martin Heuberger das Amt des Bundestrainers inne und in dieser Zeit sprach er mit Spielern, Trainern und Managern über die Zukunft des deutschen Handballs. Vorzustellen brauchte sich der einstige Assistent von Heiner Brand nicht mehr und kann ohne Angst in die Fußstapfen der schnauzbärtigen Trainerlegende treten. „Ich bin froh, dass es endlich losgeht mit der eigentlichen Arbeit“, sagte Heuberger auf einer Pressekonferenz im GERRY WEBER Sportpark Hotel in HalleWestfalen im Hinblick auf den in gut drei Wochen beginnenden prestigeträchtigen Handball-Supercup.

Bei der 17. Auflage des DHB-Turniers wird der Brand-Nachfolger erstmals selbst das Kommando übernehmen und das Zepter in der Hand haben. Die deutsche Nationalmannschaft ist Titelverteidiger und spielt gegen die hochkarätigen Teams aus Spanien (Weltmeister 2005), Dänemark (Europameister 2008) und Rekord-Europameister Schweden. „Ein wirklich leichtes Feld“, wie Heuberger ironisch bemerkte und ergänzte: „Der Supercup ist zweifelsohne die richtige Standortbestimmung für die Europameisterschaft 2012 in Serbien.“

Der Handball-Supercup wird für Neu-Bundestrainer Martin Heuberger zu einem ersten Prüfstein. „Immerhin haben wir mit Dänemark und Spanien den WM-Zweiten und -Dritten dabei. Wir müssen noch unsere Leistungsschwankungen abstellen, dennoch bin ich überzeugt, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbringen können.“ In Heubergers Philosophie sollen vor allem junge Talente zum Einsatz kommen und den Neuanfang der DHB-Auswahl prägen. Sogleich brachte der Bundestrainer den potentiellen Kandidaten Niels Dressrüsse zur Gesprächsrunde ins ostwestfälische Halle mit. Der 21-jährige Ersatztorwart des TBV Lemgo nahm in der vergangenen Woche an Heubergers erstem Lehrgang mit der A-Nationalmannschaft in Hennef teil. „Er steht für den Spielertyp, wie ich in mir vorstelle. Nils hat sich vieles erarbeitet, er ist sehr ehrgeizig und zielstrebig, verbessert sich stetig. Er ist mit ganzem Herzen dabei“, so Heuberger über das hoffnungsvolle Jungtalent.

Unlängst gewann Heuberger mit der U21-Auswahl den WM-Titel in Griechenland und hofft, dass sich das mannschaftliche Gefüge der Junioren umsetzen lässt: „Sicherlich nicht auf handballerischem Niveau. Was mich dort allerdings beeindruckte, war die Mentalität. Sie hatten einen unbedingten Siegeswillen und waren bereit, ihre persönlichen Interessen hinten anzustellen. Das fand ich sehr bemerkenswert und daher möchte ich dieses auch in der A-Nationalmannschaft umsetzen. Mein Ziel ist es, dass wir in drei oder vier Jahren ins Titelrennen eingreifen können. Ich suche Spieler, die mit mir diesen Weg gehen wollen. Denn nur im Nationalteam zu sein, um Spaß zu haben, reicht nicht aus.“

Der sportliche Showdown des 17. Handball-Supercups steigt am sonntäglichen 06. November im Haller GERRY WEBER STADION. Dann erwartet der gastgebende Titelverteidiger Deutschland die Spanier und der Anwurf ist für 15.30 Uhr angesetzt. Bevor allerdings die Siegerehrung in der ostwestfälischen Eventarena vorgenommen werden kann, stehen sich im Anschluss an das deutsche Spiel noch Dänemark und Schweden (Anwurf: 17.30 Uhr) gegenüber. Der Auftakt der prestigeträchtigen DHB-Veranstaltung findet bereits am Donnerstag (03. November 2011) in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt, ehe zwei Tage später die TUI Arena in Hannover der nächste Spielort sein wird.

Eintrittskarten für den Handball-Supercup im ostwestfälischen Halle sind noch erhältlich und vier Personen (zwei Erwachsene mit zwei Kindern bis einschließlich 15 Jahre) können bereits zum Gesamtpreis ab 85 Euro vier Karten erwerben – eine Ermäßigung von 39 Euro gegenüber dem regulären Einzelpreis. Diese >Familienkarte< kann allerdings nur im GERRY WEBER Ticket-Center unter der Tickethotline (05201) 818-0 erworben werden, das wie folgt zu erreichen ist: Weidenstraße 2 (direkt an der B68 Richtung Osnabrück/Bielefeld gelegen), 33790 HalleWestfalen. Des Weiteren sind noch Tickets zum Preis ab 10 Euro unter der Internet-Adresse www.gerryweber-world.de sowie bei allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich.

Be Sociable, Share!

    Kommentar schreiben

    *

    code



    Options Theme