„Enkeltrick“-Betrüger zweimal erfolgreich

Enkeltrick

Gütersloh. (KS) Am Mittwochnachmittag (14.03.) wurden in Gütersloh zwei ältere Frauen russischer Nationalität zu Hause angerufen. In einem Fall meldete sich eine russisch sprechende weibliche Person, die angab, die Enkelin der Angerufenen zu sein und in Geldschwierigkeiten zu stecken. Im anderen Fall meldete sich ein angeblicher Anwalt, der vorgab, die Tochter befinde sich in einer finanziellen Notsituation. Dieses Vorgehen wird inzwischen allgemein als der „Enkel-Trick“ bezeichnet.

Die Anrufer konnten durch geschicktes Argumentieren und Ausweichen auf konkrete Fragen zunächst das Vertrauen der älteren Damen erschleichen. Beide Frauen willigten schließlich ein, eine größere Summe Bargeld zur Verfügung stellen zu wollen. Der Gesamtschaden liegt im unteren fünfstelligen Euro-Bereich.

Es wurde vereinbart, dass das Bargeld der Geschädigten von Kurieren an der jeweiligen Wohnadresse abgeholt wird. Wenig später erschienen dann auch tatsächlich russisch sprechende männliche Personen an den Haustüren und nahmen das Geld in Empfang.

Fälle dieser Art sind leider keine Seltenheit mehr. Die Machenschaften dieser skrupellosen Tätergruppen weiten sich auch in der hiesigen Region zunehmend aus und oft haben die Anrufer Erfolg mit ihrer Betrügermethode.

Die Polizei weist dringend darauf hin, dass bei Anrufen solcher Art besondere Aufmerksamkeit geboten ist. Man sollte einem Anrufer nicht zu leichtfertig Glauben schenken, selbst wenn es sich tatsächlich um einen nahen Familienangehörigen handeln sollte. Welcher ältere Mensch hilft nicht gern dem Enkelkind aus einer misslichen Lage, selbst wenn dessen Eltern es nicht wissen sollen nach dem Motto: „Oma, ich brauche dringend Deine Hilfe … aber nichts Mama und Papa erzählen!“

Aber trotzdem: Gezielte Nachfragen und ein gesundes Maß an Misstrauen sind angebracht und führen im Allgemeinen schnell zur Aufklärung und Enttarnung des Täters.

Es ist äußerst verwerflich, dass sich Kriminelle ausgerechnet die Gutmütigkeit älterer Menschen zu nutze machen wollen. Deshalb sollte in den Familien mit älteren alleinstehenden Frauen und Männern dieses Thema offen diskutiert und über mögliche Verhaltensmaßnahmen im Vorfeld nachgedacht werden.

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