Wanderung auf dem Haller Geschichtspfad gibt verborgene Ecken preis
HalleWestfalen. Die Geheimnisse der Stadt HalleWestfalen zu lüften, um den Wissendurst zu stillen, ist ein Umstand, dem sich zwanzig Mitglieder des ostwestfälischen Tennisclubs Blau- Weiss Halle angenommen haben. Gemeinsam mit Stadtführer Wolfgang Kosubek unternahmen die Blau-Weissen wieder einmal eine geschichtsträchtige Wanderung unter dem Motto >Geschichtspfad ist des…TC Blau-Weiss Halle Lust<. „Die ehemalige Kreisstadt steckt voller Geheimnisse und sehenswürdigen historischen Denkmälern“, sagt Kosubek, „Doch diese Spuren alter Generationen zu entdecken und die mystischen Pfade zu betreten, vollzieht nicht jeder.“
So unternahmen die Clubmitglieder am vergangen Samstag (15. September) bei perfektem Wanderwetter mit viel Sonnenschein den Schritt in die Vergangenheit und Stadtführer Kosubek ging den Tennisspielern den neuangelegten >Geschichtspfad rund um die Kaffemühle< und hatte dabei viele über die die früheren Zeiten der Lindenstadt zu erzählen. „Diese Wanderung soll zu einer Verbundenheit mit der Stadt führen und alte Geschichten über Halles Generationen offenbaren“, so Kosubek. Versteckt im Teutoburger Wald leitete er die Wanderer zu 14 Schauplätzen großer Stadtgeschichte: von der Aufklärungszeit bis hin zum Nationalsozialismus. Dabei galt es alte Relikte des Landschaftsparks zu entdecken und Familiengeheimnisse, die verborgen bleiben sollten, endlich aufzuklären.
Startpunkt des historischen 2,5 Kilometer langen Waldspaziergangs war das alte >Fachwerkhaus am Bergkamp< von 1804 aus der Hagedorn-Ära, das 1904 anschließend der Stadt HalleWestfalen vermacht wurde. Weiter ging es zu den sogenannten Apothekengräbern im Wald, wo die Apotheker Kress und Schaeffer sowie die Chirurgen-Familie Dr. Schmülling ruhen. Der Spaziergang führte die illustre Truppe der Blau-Weissen weiter zu einer ehemaligen Ponybahn, die als Kinderbelustigung um 1890 galt. Der mystische Pfad erstreckte sich auch zur Begräbnisstätte der Familien Hagedorn und Delius, bis hin zum Denkmal des Bremer Kaufmanns Hermann Hagedorn, der dieses zu seinem 68. Geburtstag im Jahr 1802 von seinen Kindern und Enkeln gesetzt bekommen hat.
Die zahlreichen Spuren, die den Weg durch den naturnahen Park im Bergkamp oberhalb des Schützenberges säumen, führen auch am Herzstück vorbei. Der Pavillon ist der heute bekannteste Teil der landschaftlichen Anlage, besser bekannt als >Kaffeemühle<. Weiter ging es zum Weinkeller der Hagedorns und anschließend zur Absturzstelle eines Halifax-Bombers im Zweiten Weltkrieg. Eine weitere denkanstößige Station war >Der Langemarck-Findling<. Ein Stein, den die Haller Hitlerjungen um 1935 niederlegten, zum Gedenken an das „heldenhafte Sterben“ junger deutscher Soldaten in der Schlacht von Langemarck zu Beginn des Ersten Weltkrieges.
Und auch der Abschluss war historisch, denn die Clubmitglieder kehrten ins historische Gasthaus Brune ein und stärkten sich mit dem schmackhaften gastronomischen Angebot des Hasuses. „Wir hatten eine interessante und wissenswerte Wanderung. Wir hoffen, dass wir im kommenden Jahr weitere verborgene Ecken unserer Lindenstadt kennenlernen können, so Ulrike Tappmeier, die als Festausschuss-Vorsitzende diesen erlebnisreichen Tag außerhalb der Tennisplätze organisiert hatte.