Mehr Schutz vor Abzocke und Betrug an Haustür und Telefon

Gemeinsam gegen Trickbetrug und Abzocke: Karl-Heinz Wöstmann (TWO), Veronika Wörmann (Polizei) und Sven Eisele (KWG) stellten gestern die neue Informationskampagne vor.

Gemeinsam gegen Trickbetrug und Abzocke: Karl-Heinz Wöstmann (TWO), Veronika Wörmann (Polizei) und Sven Eisele (KWG) stellten gestern die neue Informationskampagne vor.

Halle Westfalen. Mit einer gemeinsamen Aufklärungsaktion wollen die Energieversorgerin Technische Werke Osning GmbH, die Kreiswohnstättengenossenschaft und die Kreispolizeibehörde die Bürger im Altkreis Halle gegen Trickbetrug und Abzocke an Haustür oder Telefon wappnen. Auf Plakaten und Handzetteln haben die drei Partner wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten zusammengestellt.

Die Zahl der Betrugsstraftaten an der Haustür, am Telefon oder unterwegs nimmt ständig zu. Bestens geschulte Trickbetrüger und Einschleichdiebe bitten um Spenden, versprechen preiswerte Telefon- und Internettarife, günstigen Strom, schnelle Dachreparaturen oder saftige Lotteriegewinne. Immer wieder schlüpfen die Täter dabei in die Rolle von Berufsträgern und Respektspersonen, um bei ihren Opfern einen seriösen Eindruck vorzutäuschen.

„Mit unserer Aufklärungskampagne wollen wir den Menschen wertvolle Tipps an die Hand geben, wie man sich bei ungebetenen Vertretern oder Anrufern richtig verhält“, sagt Karl-Heinz Wöstmann von der TWO. Die Haller Energieversorgerin erlebt immer wieder, dass sich Betrüger an der Hautür als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgeben, um Stromverträge abzuschließen. „Uns erreichen dann immer zahlreiche Anrufe von irritierten Kunden, denen wir dann mitteilen, dass unsere Mitarbeiter grundsätzlich keine Haustürgeschäfte machen“, nennt Wöstmann einen wichtigen Grund für die Initiative der TWO.

Auch Sven Eisele, Geschäftsführer der Kreiswohnstättengenossen-schaft, kennt die Probleme bestens: „Unsere Mieter berichten immer wieder von Betrugsversuchen, bei denen versucht wird, an persönliche Daten wie die Kontonummer zu kommen oder Bearbeitungsgebühren auf vermeintliche Gewinne vorgestreckt werden sollen.“ Auch der so genannte Enkeltrick, bei dem vermeintliche Bekannte oder Verwandte dringend finanzielle Hilfe einfordern, sei leider keine Seltenheit.

Veronika Wörmann von der Abteilung Kriminalprävention der Kreispoli-zeibehörde in Gütersloh fasst die wichtigsten Tipps zum Schutz gegen Trickbetrüger zusammen: „Lassen Sie sich niemals drängen, prüfen Sie Angebote und Vertragsbedingungen gründlich, geben Sie niemals Ihre Kontonummer preis und ziehen Sie im Zweifel immer eine Vertrauensperson hinzu.“ Wer schon von Anfang an ein ungutes Gefühl habe, sollte am besten gleich die Haustür schließen oder den Telefonhörer auflegen. Wörmann: „Wer sich unter Druck gesetzt oder betrogen fühlt, sollte umgehend die Polizei unter Telefon 110 informieren.“

Die TWO ergänzt die Aufklärungsaktion gegen Trickbetrug um einen gesonderten Informationsflyer zum Thema Stromverkauf an der Haustür. Dazu Karl-Heinz Wöstmann: „Wir raten dringend davon ab, einen Stromvertrag an der Haustür zu unterschreiben. Ein Haustürangebot zählt aufgrund der hohen Provisionen so gut wie nie zu den günstigen Angeboten. Zudem besteht die Gefahr, dass Verbraucher laufende Verträge gar nicht so schnell kündigen kann und somit für eine bestimmte Zeit doppelt zahlen muss.“ Um auch ausländische Mitbürger zu warnen, hat die TWO ihre Broschüre auch ins Russische und Türkische über-setzen lassen.

Übrigens: Auch wenn ein Vertrag unterschrieben wurde, gibt es für betroffene Verbraucher noch Hoffnung. Denn Haustür-, Telefon- und Internetgeschäfte können innerhalb von 14 Tagen ohne Angabe von Gründen rückgängig gemacht werden. Der Widerruf muss dabei schriftlich und am besten als Einschreiben erfolgen. Diesen und viele weitere Tipps zur Vermeidung von Trickbetrug gibt es ab sofort als Plakat und Handzettel bei der TWO und der Kreiswohnstättengenossenschaft.

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