Gesamtschüler für ihre erfolgreiche Teilnahme am Wettbewerb »Chemie entdecken« ausgezeich net

Tolle Ergebnisse: Die erzielten die Gesamtschüler aus Werther und Borgholzhausen beim Wettbewerb »Chemie entdecken«. Für ihre Leistungen wurden sie gestern Vormittag mit Urkunden ausgezeichnet. Foto: A. Hannefort

Tolle Ergebnisse: Die erzielten die Gesamtschüler aus Werther und Borgholzhausen beim Wettbewerb »Chemie entdecken«. Für ihre Leistungen wurden sie gestern Vormittag mit Urkunden ausgezeichnet. Foto: A. Hannefort

Von Anja Hanneforth – Werther/Borgholzhausen. Wer wissen will, ob ein Klebstoff wirklich taugt, kann dies einfach feststellen: Zwei Holz- plättchen nehmen, mit Klebstoff verkleben, an jedem Ende einen Metallhaken befestigen; einen der Haken an einen Pfahl hängen, den anderen mit einer Kette oder einem Seil an einen Trecker und losfahren. Wenn die Holzplättchen halten, die Haken aber abspringen, ist der Kleber super. Wie der von Simon und Matthis. Die beiden Gesamtschüler hatten dazu einfach Gummibärchen heiß gemacht und mit etwas Wasser angerührt. Für diese ungewöhnliche Idee, mit der sie beim Wettbewerb »Chemie entdecken« antraten, wurden sie gestern mit einer Urkunde ausgezeichnet.

Klar ist es einfach, einen Industriekleber zu nehmen, um Dinge miteinander zu verkleben. Was aber, wenn der Klebstoff aus natürlichen Materialien sein soll? Dann sind Einfallsreichtum und Experimentierfreude gefragt. So wie jetzt an der Böckstiegel-Gesamtschule. Während Chemielehrer Markus Fölling am Standort Werther den Erfindergeist seiner Neunt- und Zehntklässler weckte, tat Karin Oberröhrmann das Gleiche mit ihren Siebtklässlern am Standort Borgholzhausen. Herausgekommen sind Ergebnisse, die sich sehen lassen konnten – und die beim Wettbewerb »Chemie entdecken« entsprechend gut ankamen.

Denn nicht nur die Dokumentationen der Schüler, die bis zu 20 Seiten umfassten und ihre genaue Vorgehensweise und Versuchsanordnung darlegten, waren aufwendig, sondern auch die Versuche selbst. Experimen- tiert wurde mit allem, was zu kleben versprach, denn »Klebereien« lautete das Motto des Wettbewerbs: mit Gummibärchen („war super“), mit Honig („war gut“), mit Kartoffeln („war nicht schlecht“), mit Puderzucker („auch in Ordnung“), mit Essig und Milch („okay“), Mehl und Wasser („ziemlich gut“) und Eiklar („unser Loser- Kleber: ein Totalausfall“).

Was die Lehrer und auch die Schulleitung besonders freute, war, dass die Schüler ihre Ver- suche zu Hause fortführten. Denn allein im Chemieunterricht ließen sich komplexe Experimente nur bedingt durchführen. Und so wurde in den heimischen Küchen zusammen- gemischt und versucht, was die Schränke und Schubladen hergaben inklusive der Zugprobe. Meist musste ein Eimer mit Wasser herhalten, um festzustellen, ob der Kleber entsprechende Klebeeigenschaften hatte. Einmal wurde sogar ein Schüler an den Haken gehängt; der war allerdings zu schwer, der Kleber wurde unter der Marke „untauglich“ abgeschrieben.

Insgesamt machte die Teilnahme am Wettbewerb den Schülern viel Spaß, zumal sie selbstständig arbeiten und entscheiden konnten, wie sie verfahren wollten. „Das hängt natürlich immer auch an den Lehrern“, freut sich Rosi Heinrich von der Schulleitung, in Karin Oberröhrmann und Markus Fölling zwei Kollegen zu haben, die mit ihren Schülern diese Art des »offenen Unterrichts« praktizieren. Wenn sich dann noch die Ergebnisse sehen lassen können –„ einfach toll“, freut sich Rosi Heinrich.

Zwei Schüler, beide aus der neunten Jahrgangsstufe, schnitten bei dem landesweiten Wett- bewerb besonders erfolgreich ab und dürfen im Juli zur großen Preisverleihung in die Universität nach Köln fahren: Pia Schürmann sie experimentierte mit Honig aus der Tiefkühltruhe und Leonard Wächterer versuchte sich mit Puderzucker und Wasser. Für beide gab es gestern durch ihre Mitschüler eine Extra-Runde Applaus.

Wettbewerb »Chemie entdecken«
R und 5000 Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen nehmen jedes Jahr am landesweiten Wettbewerb »Chemie entdecken« teil. Mit viel Eigeninitiative, etwas Hilfestellung der Lehrer und vor allem viel Spaß sollen sie zu den verschiedenen Aufgabenstellung en experi- mentieren. Auch in Werther und Borgholzhausen gibt es eine Reihe »Wiederholungst äter«, die sich mehr als einmal den Aufgaben gestellt haben. Und die schon am nächsten Projekt arbeiten: In diesem Jahr heißt die Überschrift »Aus alt mach neu«. „Mal sehen, was dabei herauskommt“, ist die stellvertretende Schulleite rin Rosi Heinrich schon sehr gespannt.

Internet Hyperlink: chemie-en tdecken-nrw.org

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