Wo früher der Hausmeister wohnte, toben seit August die Kindergartenkinder

  Flemming und Romy testen das Spielzeug in der »Entengruppe«. FOTOS: B. NOLTE

Flemming und Romy testen das Spielzeug in der »Entengruppe«. FOTOS: B. NOLTE

Werther (BNO). Der Plan, die evangelische Kita Im Viertel um eine Gruppe zu erweitern und in der ehemaligen Hausmeisterwohnung an der Grundschule unterzubringen, war alles andere als unumstritten. „Mittlerweile sind die kritischen Stimmen jedoch verstummt“, konstatierte Kirchmeister Heinrich Heining am Sonntag, als die neuen Räumlichkeiten nach einem Familiengottesdienst in der St. Jacobikirche der Öffentlichkeit vorgestellt wurden.

Wie berichtet fehlten für über Dreijährige trotz Rechtsanspruch Betreuungsplätze in Werther. Allerdings scheute die Stadt vor dem Bau eines zusätzlichen Kindergartens zurück. Und dennoch stieß die vermeintlich ideale Lösung, die ehemalige Hausmeisterwohnung an der Grundschule Werther für eine zusätzliche Betreuungsgruppe umzubauen, um so den Bedarf zu decken, zunächst nicht überall auf Gegenliebe.

Inzwischen ist von Skepsis nichts mehr zu spüren. „Bisher sind durchweg positive Resonanzen gekommen“, freute sich Gruppenleiterin Stefanie Hartel über die Zufriedenheit der Eltern, deren Kinder die »Außenstelle« der Kita Im Viertel besuchen. Bereits seit Anfang August hat die »Entengruppe«, wie die vierte Gruppe der Kita genannt wird, die ehemalige Hausmeisterwohnung in Beschlag genommen. Auf gut 86 Quadratmetern können sich die derzeit 16 Jungen und Mädchen austoben. Auch der Garten nimmt langsam Gestalt an.

Nachdem die Wohnung ausgeräumt und entkernt worden war, konnten die Umbauarbeiten am 7. Juli, dem ersten Sommerferientag, beginnen. Pünktlich Anfang August war dann alles für die Kinder und das dreiköpfige Erzieherinnenteam bereit.

88 000 Euro hat die Stadt Werther in den Umbau der Wohnung investiert. Dazu kamen noch die Kosten für die Einrichtung. „Auf lange Sicht ist das eine günstigere Alternative als die von Kritikern des Projekts vorgeschlagene Containerlösung“, sagte Architekt Wolfgang Fritsche. Die Trägerschaft der »Entengruppe« liegt in den Händen der evangelischen Kirche. Sowohl Bürgermeisterin Marion Weike als auch Kirchmeister Heinrich Heining lobten die gute Zusammenarbeit zwischen Kirche und Stadt während der Planung und Ausführung.

Mindestens drei Jahre lang soll die neue Gruppe Bestand haben. Falls das Betreuungsangebot dann nicht mehr gebraucht werden sollte, lassen sich die Räume ohne großen Aufwand so umfunktionieren, dass sie vom Offenen Ganztag der benachbarten Grundschule genutzt werden können.

Maximal 20 bis 22 Kinder können in der »Entengruppe« betreut werden. Durchaus möglich, dass ein Teil dieser Plätze bald von Kindern gebraucht wird, die mit ihren Familien aus den aktuellen Krisengebieten geflohen sind und in Werther untergebracht werden müssen. „Wir leben in unsicheren Zeiten“, sprach Heinrich Heining allen Beteiligten aus dem Herzen.

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