Stadt sperrt Fläche vor dem Westside /Besucher von Sportplatz und Turnhalle müssen sich neue Parkmöglichkeiten suchen
VON UWEPOLLMEIER – Versmold. Fast bis an die Seitenlinie vorfahren, keinen Tropfen Schweiß vor dem Trainingsbeginn vergießen – auf diese Bequemlichkeit müssen Besucher des Kunstrasenplatzes und der Sporthalle an der Hauptschule ab sofort verzichten. Die Stadt hat den Platz vor dem Jugendzentrum (JuZ) Westside durch rot-weiße Poller und Rammschutzbügel für Autofahrer gesperrt. Eine Maßnahme, die dem Wunsch der JuZ-Mitarbeiter entspricht, die jedoch bei einigen Sportlern auf Unverständnis stößt.
„Es gab Nachmittage, an denen hier alles komplett zugeparkt war“, sagt Olaf Hülck, Leiter des Jugendzentrums Westside an der Schulstraße. Es herrsche zuweilen ein Sicherheitsrisiko, das man nicht ausreizen wolle. „Es muss doch nicht immer erst zu einem Unfall kommen, bevor sich etwas ändert“, sagt Hülck.
Das Jugendzentrum nutze die Freifläche für verschiedene Bewegungsangebote, wie etwa Basketball oder Fußball. Diese mussten in der Vergangenheit öfters ausfallen, da der Platz von wild parkenden Autos zugestellt war.
„Da wir auch den Ganztag der Hauptschule organisieren, benötigen wir die Fläche auch schon in der Mittagszeit. Unsere Kernzeit beginnt jedoch um 16 Uhr, wenn auch die ersten Fußballer eintreffen“, sagt Hülck. Gerade zu den Bringund Abholzeiten, also zu den Zeiten, zu denen Eltern ihre Nachwuchskicker nah ans Grün chauffieren, habe es, so Hülck, oft ein erhöhtes Verkehrsaufkommen gegeben.
„Man kann einem Sportler ja wohl zumuten, 50 Meter weiter zu gehen“, sagt Hülck. Es gebe viele Parkplätze in der näheren Umgebung, so etwa die bereits am Nachmittag nutzbaren Plätze direkt am Schulgebäude sowie der große Parkplatz neben dem Hotel Froböse.
„Wir haben nicht um diese Maßnahme gebeten, um andere zu ärgern“, stellt Hülck klar. Ihm gehe es einzig und allein um die Sicherheit der Jugendzentrumsbesucher. Und somit fallen die Parkplätze, die wegen des seit Fertigstellung des Kunstrasenplatzes erhöhten Aufkommens durch die Nutzung von Sporthalle und Sportplatz dankend genutzt wurden, einfach weg.
Daher ist es durchaus nachvollziehbar, dass einige Besucher der Sportstätten alles andere als erfreut sind über diese neue Stellplatzsperre. „Man hätte uns ja wenigstens vorher auch mal fragen können“, sagt Tobias Rolf, Trainer der E1-Jugend der Sportvereinigung Versmold. Es sei für ihn schon etwas nervig, mit „dem ganzen Equipment quer über den Parkplatz zu schlüren“. Er könne auch nicht nachvollziehen, warum die parkenden Autos die Besucher des Jugendzentrums am Spielen hindern sollen. „Egal, wann ich da bin, ich sehe nie Kinder vor dem Jugendzentrum spielen“, sagt Rolf.
Einzige Ausnahme sei die Zeit der Ferienspiele. „Da hat es im Sommer auch mal einen kleinen Konflikt gegeben“, gesteht Rolf ein. „Für diese wenigen Wochen im Jahr hätte man ja eine Lösung finden können“, meint Rolf. So hätte für ihn eine Sperrung für einen bestimmten Zeitraum oder auch eine genaue Markierung der Spielfläche durch aufgemalte Linien durchaus einen denkbaren Kompromiss dargestellt.
„Gerade in der dunklen Jahreszeit holen viele Eltern ihre Kinder am Sportplatz ab. Dies ist nun viel komplizierter“, sagt Rolf. Zudem werde durch die rot-weißen Poller auch die Zufahrt für Rettungswagen erschwert.
Man müsse sich nun eben anpassen und sich den neuen Gegebenheiten vor Ort fügen. Er könne den Schritt zwar irgendwo auch nachvollziehen, dennoch hätte er sich eine vorherige Abstimmung auch mit den Vereinsmitgliedern gewünscht, so Rolf weiter.
Seitens der Stadt Versmold war gestern kein Mitarbeiter für eine Stellungnahme erreichbar.
Wer zuerst kommt…:
Am Straßenrand gibt es noch wenige Parkbuchten, unmittelbar vor der Turnhalle (links) acht Stellplätze.