Aber auch Steinhagen rechnet 2015 mit einem Defizit von 3,9 Millionen Euro

Anderen geht es weit schlechter

Anderen geht es weit schlechter

VON JONAS DAMME – Steinhagen. Der geplante Haushalt der Gemeinde für 2015 ist geprägt von einem Defizit von knapp vier Millionen Euro. Was nach finanziellen Sorgen aussieht, relativiert sich in Anbetracht der Hilfszahlungen, die Steinhagen an finanziell schwächere Kommunen leisten muss: der Abundanzumlage. In ganz NRW zahlen nur 16 Kommunen mehr. Finanziell steht die Gemeinde also relativ gut da.

Am kommenden Mittwoch wird der Rat der Gemeinde Steinhagen den Haushaltsentwurf für 2015 besprechen. Dabei wird das geplante Defizit von 3,9 Millionen Euro sicherlich zur Sprache kommen. 2014 waren es nur 1,5 Millionen Euro. Wie bisher kann das Minus aber mit der dafür vorgesehenen Ausgleichsrücklage finanziert werden.

Entscheidend für das höhere Defizit sind nach Aussage von Bürgermeister Klaus Besser und Kämmerer Jens Hahn vor allen Dingen die höheren Umlagebeträge. Allein die Kreisumlage ist um fast zwei Millionen Euro auf 18,3 Millionen Euro gestiegen. Dazu kommt die Gewerbesteuerumlage, die erstmals höher als drei Millionen Euro liegt, und die Abundanzumlage von 930 000 Euro.

„Trotzdem haben wir immer
noch die finanziellen Mittel, um
auf alle Entwicklungen angemessen
zu reagieren“, stellt
Kämmerer Jens Hahn klar. Bür-

„Trotzdem haben wir immer noch die finanziellen Mittel, um auf alle Entwicklungen angemessen zu reagieren“, stellt Kämmerer Jens Hahn klar. Bürgermeister Klaus Besser geht sogar noch weiter: „Wir gehören bei den Kommunen unserer Größenordnung zu den zehn stärksten in ganz NRW.“

Dass Steinhagens Finanzsorgen nicht akut sind, zeigt auch die Tatsache, dass nicht geplant ist, Gewerbe- oder Grundsteuer zu erhöhen. Bei der Haupteinnahmequelle, den Gewerbesteuern, plant der Kämmerer für 2015 (wie auch 2014) mit Einnahmen von 18 Millionen Euro. „Wir sind wirtschaftlich nicht von einzelnen Branchen abhängig, das gibt eine gewisse Sicherheit“, sagt Besser. Fast 80 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde verteilen sich seiner Einschätzung nach auf die zehn größten Steinhagener Unternehmen.

Bei den Investitionen schlagen ebenfalls einige große Vorhaben erheblich zu Buche: Die teuerste geplante Investition ist dabei der Anbau für den »Offenen Ganztag« der Grundschule Steinhagen. Dieser soll voraussichtlich 1,5 Millionen Euro kosten. Zweitgrößtes Projekt ist die vieldiskutierte Ortskern-Sanierung, die bei der Gemeinde allein 2015 mit 851 000 Euro in den Büchern auftaucht. Dazu kommen Fördergelder von Land und Bund.

Einige weitere Projekte sind erheblich günstiger. Das sind der Kreisverkehr am Hilterweg, der im kommenden Jahr gebaut werden soll (450 000 Euro), das Sportlerheim Amshausen (350 000 Euro), die Erschließung mehrerer Gewerbegebiete und vieles mehr. Große Posten, die ebenfalls in Zukunft anstehen, sind außerdem der freiwillige Lärmschutz an der A33, den die Gemeinde umsetzen will (250 000 Euro), und die Sanierung des Parkdecks im Zentrum (290 000 Euro).

Das Haushaltsdefizit stellt für die Gemeindeverwaltung keine Überraschung dar. Schon vor einem Jahr war man davon ausgegangen, dass es ein Minus geben werde. Und auch in den kommenden Jahren rechnet niemand mit einem plötzlichen Geldregen. Die rechnerischen Jahresergebnisse für 2016 und 2017 sehen weiterhin ein Defizit jenseits der Drei-Millionen Marke vor. Sollten sich die Zahlen bestätigen, könnte Steinhagen schlimmstenfalls 2018 seine Ausgleichsrücklage aufgebraucht haben. Dann ginge es ans »Eingemachte«.

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