Energieeffiziente Technik halbiert Heizkosten im neuen Lindenbad

Ingenieur Jörg Steinweg ist für Spezialist für energieeffiziente Technik in Schwimmbädern. Für das neue Lindenbad hat er unter anderem die große Photovoltaikanlage auf dem Dach geplant, die im Januar in Be-trieb geht. Dann wird auch das neue Blockheizkraftwerk montiert, das  50 Prozent des Wärmebedarfes liefern soll.

Ingenieur Jörg Steinweg ist für Spezialist für energieeffiziente Technik in Schwimmbädern. Für das neue Lindenbad hat er unter anderem die große Photovoltaikanlage auf dem Dach geplant, die im Januar in Be-trieb geht. Dann wird auch das neue Blockheizkraftwerk montiert, das 50 Prozent des Wärmebedarfes liefern soll.

Halle Westfalen. Für eine Baustelle mitten im Dezember ist es im Haller Lindenbad muckelig warm. Perfekte Be-dingungen für die Fliesenleger und Installateure. Noch kommt die Wärme ganz klassisch von einer Erdgasheizung. Im Januar neh-men das neue Blockheizkraftwerk und die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Bades ihre Arbeit auf. Verantwortlich für das perfek-te Zusammenspiel der Technik im Schwimmbad ist Dipl. Ing. Jörg Steinweg vom Bremer Planungsbüro Wolff + Partner. Beim Orts-besuch zeigt er sich mit dem Fortschritt der Arbeiten zufrieden: „Wir liegen voll im Plan, können im Februar mit dem großen Test-lauf beginnen.“

Für den fehlt aus Sicht der Heizungs- und Klimatechnik eigentlich nur noch das Blockheizkraftwerk, das Anfang des Jahres angeliefert und angeschlossen werden soll, sobald die Becken des Bades mit Wasser gefüllt sind. Mit einer thermischen Leistung von 110 Kilowatt (kW) und einer elektrischen Leistung von 70 kW wird es die Hälfte des jährlichen Energiebedarfs des Lindenbads liefern. „Das BHKW ist mit einer jährli-chen Laufzeit von 8.000 Stunden praktisch immer in Betrieb und wird nur im Winter von der Gasheizung unterstützt“, sagt Steinweg.

Zusätzlichen Strom produziert das Lindenbad mit einer Photovoltaikan-lage auf dem Dach. Die aus schräg stehenden und optimal zur Sonne geneigten Modulen bestehende PV-Anlage ist praktisch einsatzbereit und soll im Januar ihren Betrieb aufnehmen. Die Nennleistung von 67 Kilowatt peak (kWp) entspricht ungefähr dem jährlichen Strombedarf von 13 Einfamilienhäusern.

Während die Wärme- und Stromerzeugung im Lindenbad neu sind, greift man bei der Lüftungstechnik auf Bewährtes zurück: Die beiden großen Lüftungsgeräte stammen noch aus dem alten Lindenbad und gehören neben den Umkleideschränken zu dem Inventar, das in beiden Bädern zum Einsatz kommt. „Die Lüftungsgeräte haben das Baujahr 2009 und sind damit fast neuwertig“, so Steinweg über die willkommene Sparmaßnahme.

Auch wenn der Vergleich des Energieverbrauchs zwischen altem und neuem Lindenbad angesichts der völlig unterschiedlichen Architektur und wegfallender Energiefresser wie Sauna oder Außenbecken hinkt, schätzt Planer Steinweg, dass das neue Bad nur eben halb so viel Energie verbraucht. Die größten Einsparpotenziale bieten dabei der kompakte Baukörper und die verbesserte Energieeffizienz. „Entschei-dend beim Schwimmbadbetrieb ist heute die Wärmerückgewinnung“, sagt Steinweg.

Dass neue Technik nicht nur Kosten reduziert, sondern auch Komfort und Sicherheit für die Badegäste erhöhen kann, zeigen zwei Beispiele: Die Umkleide- und Nebenräume werden nicht mehr wie früher rund um die Uhr über die Lüftung geheizt, sondern über eine Fußbodenheizung. Neu ist auch die Aufbereitung des Wassers, das statt wie bisher mit Chlorgas nun mit Calciumhypochlorit-Tabletten sauber gehalten wird.

Mit ihrer Entscheidung für ein kleineres, funktionales Schwimmbad lie-gen die Haller nach Ansicht des Bäderexperten Steinweg, dessen Un-ternehmen jährlich zehn bis zwölf Schwimmbad-Bauten betreut, übri-gens voll im Trend: „Die Zeit der klassischen Spaßbäder ist vorbei. Und auch eine Sauna ist in der Regel nur dann rentabel, wenn man diese im großen Stil in Form ganzer Saunalandschaften baut. Gefragt sind heute Sportschwimmen und Kursangebote.“ Eben genau das, was das neue Lindenbad in wenigen Wochen seinen Gästen bieten will.

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