Turnierdirektor Ralf Weber: „Der Rückzug von Roger kam aus heiterem Himmel für uns“

Turnierdirektor Ralf Weber (47) forciert personelle und organisatorische Neuausrichtung der GERRY WEBER OPEN im ostwestfälischen Halle. © GERRWEBER OPEN (HalleWestfalen)

Turnierdirektor Ralf Weber (47) forciert personelle und organisatorische Neuausrichtung der GERRY WEBER OPEN im ostwestfälischen Halle. © GERRWEBER OPEN (HalleWestfalen)

HalleWestfalen. Turnierdirektor Ralf Weber (47) hat am Dienstag noch einmal sein Bedauern über die Absage von Roger Federer ausgedrückt und zugleich eine personelle Neuorientierung der GERRY WEBER OPEN in Aussicht gestellt: „Der Rückzug von Roger war schon ein Schock. Das kam aus heiterem Himmel für uns“, sagte Weber in einer Pressekonferenz, „es war für ihn vom Privatjet bis zum Kindermädchen alles vorbereit.“ Als Turniermanagement stehe man einer solchen Absage allerdings „völlig machtlos gegenüber“. Federer habe ihm signalisiert, schon in Wimbledon über den Vorgang sprechen zu wollen, so Weber. Bei aller akuten Verärgerung dürfe man eins nicht vergessen: „Kein Spieler hat dem Turnier so viel internationale Reputation verschafft wie Roger, er hat entscheidend mitgeholfen, die Marke Gerry Weber Open auszubauen.“

Ralf Weber sagte, er habe einerseits durchaus Verständnis dafür, dass Federer in Wimbledon seine Rekordserie an Grand Slam-Siegen weiter ausbauen wolle: „Wir wissen schon, dass die Gerry Weber Open nicht Wimbledon sind.“ Als Turnierdirektor sehe er aber vor allem die große Enttäuschung bei „den treuen Fans, bei denen ich mich nur entschuldigen kann“: „Ich sehe mich da persönlich in der Verantwortung, weil wir uns in der Außendarstellung ebenso stark auf Roger konzentrieren. Er war herausragend in unserer Vermarktungsstrategie platziert.“ Als Goodwill-Aktion des Turniers kündigte Weber an, dass Kartenbesitzer für Dienstag (7. Juni) und Mittwoch (8. Juni) einen 20-prozentigen Nachlass beim Kauf einer Karte des Turniers 2012 erhielten: „Ich glaube, dass wir unseren Zuschauern diese Geste schuldig sind. Auch wenn wir dazu nicht verpflichtet sind.“

Der Turnierchef wies auf die stetigen Arbeiten am Produkt GERRY WEBER OPEN hin: „Wir haben die Spielerqualität und das Preisgeld mehrfach erhöht, Millionen in den Ausbau der Infrastruktur investiert. Zudem sorgt die Champions Trophy für weitere Spitzenunterhaltung“, sagte Weber, „bei uns ist deshalb auch der Begriff ‚Tennistainment‘ geboren worden.“ Des Weiteren machte Weber deutlich, dass es eine personelle und auch organisatorische Neuausrichtung schon im kommenden Jahr geben wird. „Ich werde sehr zeitnah mit anderen Topspielern sprechen, um sie für die 20. Gerry Weber Open zu verpflichten“, sagte der Turnierdirektor, „das gilt auch für Rafael Nadal oder Novak Djokovic.“ Es gebe zwar ein „Tauziehen um die Topstars“, aber das Management von Nadal und Djokovic habe Gesprächsbereitschaft signalisiert.“ Beide seien schließlich in früheren Jahren auch schon einmal zu Gast in HalleWestfalen gewesen. Längerfristige Verträge mit dem Turnier in Queens bestünden weder bei Nadal noch bei Djokovic.

Turnierchef Weber kündigte auch ein Damen-Einladungsturnier für die anstehende Geburtstags-Auflage der GERRY WEBER OPEN an: „Damit tragen wir dem Boom im deutschen Damentennis, aber auch den Wünschen vieler Fans Rechnung“, sagte er. Die Details würden in den nächsten Wochen ausgearbeitet, aber sicher sei, dass das komplette deutsche Fed Cup-Team am Start sein werde. Wahrscheinlich werde der Showkampf dem ATP-Turnier vorgeschaltet, von Donnerstag bis Samstag. „Barbara Rittner, unsere Fed Cup-Chefin, hat mir schon zu dieser Entscheidung gratuliert“, sagte Weber.

Zum aktuellen Turnier sagte Weber, er hoffe nun, „dass Topstars wie Gael Monfils, der letztjährige Wimbledon-Finalist Tomas Berdych oder ein Senkrechtstarter wie Milos Raonic die Fans begeistern können.“ Außerdem richte er seine Erwartung „wie immer auf die deutschen Profis“: „Sie haben uns ja auch in den letzten Jahren nicht enttäuscht und stets für Furore gesorgt.“

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