Was die Politik zu den Planungen rund um den Markantmarkt meint

Dieter Rerucha: Er steht den Planungen skeptisch gegenüber.

Dieter Rerucha: Er steht den Planungen skeptisch gegenüber.

von remmert feldkirch Borgholzhausen. Viel Staub hat die Diskussion um einen neuen Supermarkt in Borgholzhausen aufgewirbelt. Nicht nur der Einzelhandel, auch die Bürger sind gespannt, wie die Entwicklung in der Lebkuchenstadt weitergeht. Das Haller Kreisblatt befragte die Fraktionsvorsitzenden der im Rat der Stadt vertretenen Parteien, was sie davon halten. Denn nach der Entscheidung der Immobilienbesitzer und des Investors haben auch sie hier ein gewichtiges Wort mitzureden.

„Diese Planung entspricht völlig unseren Vorstellungen“, so SPD-Fraktionschef Rolf Syassen. Man habe mit den Beteiligten schon vor Monaten gesprochen, diese Entwicklung sei also von langer Hand vorbereitet worden. Der Rat habe die Einzelhändler in Pium vor der Konkurrenz eines fremden Discounters am Hardenberg geschützt. Doch jetzt mit einem großen Markantmarkt mitten in der Kernstadt, einem Drogeriemarkt im eventuell frei werdenden kleinen Markantmarkt und einem Elektrofachgeschäft im ehemaligen Schlecker seien alle Wünsche erfüllt. Das Fitness- Studio könne mit in den neuen Supermarkt, eine gute Lösung für Pium, um die Innenstadt zu stärken. Meinte Syassen abschließend: „Die Geschäfte beflügeln sich gegenseitig.“

Wenn das gelänge, einen Vollsortimenter mit Zugang zur Durchgangsstraße und zur Kaiserstraße zu bekommen, „dann ist das eine historische Chance für die Stadt Borgholzhausen“, freut sich Arnold Weßling, Chef der CDU-Fraktion. Das habe mit Sicherheit eine positive Wirkung, weitere Geschäfte hätten dann die Chance, sich anzusiedeln. Auch für die vorhandenen Einzelhändler sei das geschäftsfördernd. Sonst fließe die Kaufkraft der Piumer Bürger in andere Orte. Bernd Goldbecker sollte mit in den Markt gehen, in den Ex-Aldi könnte Rossmann oder etwas Ähnliches Platz finden. Das sei die einzigartige Möglichkeit, das Angebot für die Bürger zu vergrößern, und das mitten in der City. „Besser gehts doch nicht.“ Weßling: „Wir brauchen keine Bremser, sondern Leute, die an so einer Entwicklung arbeiten.“

Die Borgholzhausener Unabhängigen stehen dieser Entwicklung eher skeptisch gegenüber. Fraktionschef Dieter Rerucha: „Ich denke da auch an das Erscheinungsbild der Innenstadt.“ So ein Supermarkt sei optisch nicht so attraktiv. „Wenn das nicht zu verhindern ist, dann möchten wir da Arkaden haben.“ Ein Problem sei auch das Fitness-Studio Rodefeld. „Wie soll das geregelt werden?“, fragt sich Rerucha. Wo soll er hin, wenn der Neubau entsteht? Wenn der neue Markantmarkt komme, sei das das Aus für Thomas Salzwedel. Dieter Rerucha: „Drei Märkte haben in Pium keine Zukunft, einer müsste aufgeben.“

Die Freien Demokraten wundern sich, dass das jetzt diskutiert wird. Fraktionschef Hermann Ludewig: „Seit drei, vier Monaten hat sich doch nichts getan.“ Ludewig glaubt, dass Borgholzhausen so einen Laden braucht. Es fließe enorm viel Kaufkraft ab, weil das Angebot nicht da ist. Wettbewerb müsse sein, deshalb stehe die FDP dem auch positiv gegenüber. Ludewig: „Die Innenstadt wird dadurch attraktiver.“ Bei steigenden Spritpreisen gewinne der alte Slogan neue Bedeutung: »Fahr nicht fort, kauf am Ort«.

„Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los“, ist Heidi Kleinehagenbrock von den Grünen besorgt. Denn das Ehepaar Walkenhorst habe noch nicht unterschrieben. Nicht dass man die Eigentümer verärgert. Wenn alles entschieden sei, gebe es ja einen Entwurf von einem Architekten, dann müsse man das im Einzelnen besprechen. „Herr Keller ist da sehr offensiv vorgegangen“, wundert sich die grüne Fraktionschefin. „Grundsätzlich haben wir keine Bedenken“, so Heidi Kleinehagenbrock. Die Stadt habe damit gar nicht so viel zu tun, dass müssten die Beteiligten untereinander klären, so ihr Statement.

Be Sociable, Share!

    Kommentar schreiben

    *

    code



    Options Theme