,,Neues Essverhalten ist kein Verzicht“

Viel Platz: Stephanie und Andreas Flottmann zogen für das Foto ihre alten Hosen an.

Viel Platz: Stephanie und Andreas Flottmann zogen für das Foto ihre alten Hosen an.

VON MAX BACKHAUS  Versmold. Vor sechs Jahren erkrankt Andreas Flottmann an Borreliose. Er kann sich kaum noch bewegen, liegt im Bett, hat Gleichgewichtsprobleme und schmerzende Gelenke. Vierzehn verschiedene Medikamente muss er täglich zu sich nehmen. Zu dem Zeitpunkt bringt er 149,6 Kilogramm auf die Waage. Heute wiegt er nur noch 85 Kilogramm. Zusammen mit seiner Frau Stephanie hat er in sechseinhalb Monaten insgesamt über 100 Kilo abgenommen.

„Ich musste in meinem Leben etwas verändern, so ging’s nicht mehr weiter“, sagt der 48- jährige Versmolder. Mit seiner Frau Stephanie hat er bereits viele Diäten ausprobiert: Es wurden Punkte nach dem »Weight- Watchers- System« gezählt und Kohldiäten durchgeführt, doch die 45- Jährige bezeichnet die Versuche als eine Qual: „Wir haben zwar immer relativ viel abgenommen, aber der Jo- Jo- Effekt war dennoch so groß, dass wir letztendlich fünf Kilo mehr auf den Hüften hatten als vor der Diät.“

Vergangenes Jahr gab es dann den Tipp einer Freundin, der das Leben des Pärchens komplett veränderte. Es solle da wohl irgendwo Vitamintabletten und Pulver geben, die wahre Wunder bewirken sollen. Das Ehepaar Flottmann beginnt mit seiner Stoffwechselkur. „Beim Einkauf unserer Produkte sind wir sehr bewusst“, sagt die Versmolderin. Lediglich aus biologischer Herstellung dürfen die Vitamine stammen, Chemie sei dabei ein „No- Go“. „Wir bestellen direkt beim Hersteller aus Amerika, das ist zwar teuer, aber für unsere Gesundheit ist uns kein Preis zu hoch“, sagt Andreas Flottmann.

,,Neues Essverhalten ist kein Verzicht“

Als seine Schmerzen zu groß wurden, entschied er sich für diesen Schritt: „Ich bezahle lieber Geld für meine Gesundheit, als gegen meine Krankheit.“

Ernährung, Verzicht, Disziplin –drei Begriffe, von denen sich viele Menschen abschrecken lassen. Das Ehepaar Flottmann geht mit einer ganz anderen Sichtweise an die Sache heran: „Wir haben unser Essverhalten nur umgestellt, ein Verzicht ist das nicht. Der Körper braucht andere Sachen, als es der Kopf verlangt“, sagt Stephanie Flottmann. In der Küche wird auf Zutaten wie Zucker und Mehl schlichtweg verzichtet. „Wir arbeiten mit Gewürzen, das Essen schmeckt super und ich merke endlich auch wieder, wann ich satt bin und stopfe nicht so lange, bis der Teller leer ist“, sagt Andreas Flottmann, der sich sogar seinen eigenen Ketchup macht. Wer nun denkt, das sei alles viel zu aufwendig, liegt falsch: „Früher stand ich mittags ungefähr eine halbe Stunde in der Küche, jetzt höchstens noch fünfzehn Minuten“, sagt die Versmolderin.

Was das Besondere an der Kur sei? „Wir haben bis heute nicht einmal Sport getrieben und die Haut ist total straff“, sagt Stephanie Flottmann. Nicht grundlos bezeichnen die Vers- molder ihre Kur als „Gute-Laune-Kur“.

Mittlerweile haben sie sogar über 180 Anhänger, mit denen sie täglich in Kontakt stehen. „Eine Dame aus Versmold konnte sich früher nur mit dem Rollator fortbewegen. Mit der Kur nahm sie über 50 Kilogramm ab und wirkt gefühlte 20 Jahre jünger. Einen Rollator braucht sie nicht mehr“, sagt die 45- Jährige.

Dass eine Stoffwechselkur allerdings auch Gefahren mit sich bringt, darauf weist die Versmolder Diätassistentin Kerstin Leimkühler hin. Da bei der Kur auf Vitamine und Mineralstoffe anstatt auf Kohlenhydrate und Fette geachtet wird, warnen Leimkühler und viele Ernährungsberater davor, sich zu einseitig zu ernähren. „Wer dauerhaft auf Kohlenhydrate ver- zichtet, nimmt zu wenig Energie zu sich, die das Gehirn benötigt. Das versucht man zwar über Eiweiße auszugleichen, jedoch führt zu viel Eiweiß zu Nierenschäden“, sagt Leimkühler. Die Kur habe somit auch ihre Risiken. Doch bei Stephanie und Andreas Flottmann ist alles gutgegangen. Und noch viel besser: Der 48- Jährige ist endlich wieder gesund und glücklich.

INFO – Kontaktdaten

Wer noch Nachfragen bezüglich der Stoffwechselkur hat, der kann sich beim Ehepaar Flottmann unter Tel: ( 01 57) 89 42 73 50 oder per E- Mail unter die.sechs@t- online.de melden.

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